Damals am 22. Dezember

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Damals am 22. Dezember

Von Journal21, 22.12.2020

Geburt von Ulrich Bräker - Geburt von Puccini - Geburt von Max Bill - Geburt von Hugo Loetscher - Ceaușescus Anfang vom Ende - Tod von Samuel Beckett - Tod von Joe Cocker - Ausbruch des Anak Krakatau

Herausgegriffen

22. Dezember 1929: Geburt von Hugo Loetscher, Schweizer Schriftsteller, Redaktor und Journalist. Er war Literaturkritiker bei der „Neuen Zürcher Zeitung“, der „Weltwoche“ und Redaktor bei der Monatszeitschrift „du“. Lange Jahre berichtete er aus Lateinamerika, vor allem aus Brasilien. 1993 erhielt er den Grossen Preis der Schweizerischen Schillerstiftung. Loetscher war befreundet mit Varlin und Friedrich Dürrenmatt. Dürrenmatts Witwe, Charlotte Kerr, verklagte Loetscher, weil er in seinem Werk „Lesen statt klettern“ allzu Persönliches über den Tod ihres Gatten preisgegeben habe. Kerrs Klage wurde abgewiesen. Loetscher kommentierte: „Frau Kerr entspricht für mich dem Klischee der Witwe, die alles für sich okkupieren möchte.“ Loetscher starb nach einer Herzoperation und ist auf dem Zürcher Friedhof Sihlfeld beigesetzt. (Werke u. a. „Die Kranzflechterin“ 1964, „Die Entdeckung der Schweiz und anderes“ 1976, „Der Waschküchenschlüssel und andere Helvetica“ 1983, „Lesen statt klettern“ 2003, „War meine Zeit meine Zeit“ 2009.) Das Foto wurde am 15. Dezember 1994 in seiner Wohnung in Zürich aufgenommen. (Foto: Keystone/Martin Ruetschi)
22. Dezember 1929: Geburt von Hugo Loetscher, Schweizer Schriftsteller, Redaktor und Journalist. Er war Literaturkritiker bei der „Neuen Zürcher Zeitung“, der „Weltwoche“ und Redaktor bei der Monatszeitschrift „du“. Lange Jahre berichtete er aus Lateinamerika, vor allem aus Brasilien. 1993 erhielt er den Grossen Preis der Schweizerischen Schillerstiftung. Loetscher war befreundet mit Varlin und Friedrich Dürrenmatt. Dürrenmatts Witwe, Charlotte Kerr, verklagte Loetscher, weil er in seinem Werk „Lesen statt klettern“ allzu Persönliches über den Tod ihres Gatten preisgegeben habe. Kerrs Klage wurde abgewiesen. Loetscher kommentierte: „Frau Kerr entspricht für mich dem Klischee der Witwe, die alles für sich okkupieren möchte.“ Loetscher starb nach einer Herzoperation und ist auf dem Zürcher Friedhof Sihlfeld beigesetzt. (Werke u. a. „Die Kranzflechterin“ 1964, „Die Entdeckung der Schweiz und anderes“ 1976, „Der Waschküchenschlüssel und andere Helvetica“ 1983, „Lesen statt klettern“ 2003, „War meine Zeit meine Zeit“ 2009.) Das Foto wurde am 15. Dezember 1994 in seiner Wohnung in Zürich aufgenommen. (Foto: Keystone/Martin Ruetschi)

Es geschah an einem 22. Dezember

1447: Stanser Tagsatzung: Die Acht Orte (Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Bern) einigen sich, innere Streitigkeiten zu beseitigen. Der Kompromiss soll auf einen Vorschlag von Niklaus von der Flüe (Bruder Klaus) zustandegekommen sein. Solothurn und Freiburg werden in die Eidgenossenschaft aufgenommen.

1735: Geburt von Ulrich Bräker, Schweizer Schriftsteller aus dem Toggenburg („Lebensgeschichte und Natürliche Ebenteuer des Armen Mannes im Tockenburg“).

1849: Zar Niklaus I. rettet Dostojewski vor der eingeleiteten Hinrichtung.

1856: Geburt von Frank Billings Kellogg, amerikanischer Anwalt, Politiker, Träger des Friedensnobelpreises 1929.

1858: Geburt von Giacomo Puccini, italienischer Komponist („Tosca“ 1900, „Madama Butterfly“ 1904, „Turandot“ 1926).

1894: Der elsässische jüdische Hauptmann Alfred Dreyfuss wird auf die Teufelsinseln vor französisch Guayana verbannt. Ihm war vorgeworfen worden, geheime militärische Informationen an Deutschland verraten zu haben. Die Affäre löste einen Justizskandal aus. Schnell war klar geworden, dass nicht Dreyfuss der Täter war, doch antisemitische und klerikale Kreise verhinderten seine Rehabilitierung. Der Schriftsteller Émile Zola prangerte die Justiz in seinem „J’accuse“ an. Später wurde Dreyfuss reahiblitiert.

1899: Geburt von Gustav Gründgens, deutscher Schauspieler.

1908: Geburt von Max Bill, Schweizer Architekt.

1912: Geburt von Lady Bird Johnson, amerikanische Medien-Unternehmerin. Als Ehefrau des späteren Präsidenten Lyndon B. Johnson finanziert sie dessen Wahlkampf aus ihrem Vermögen.

1929: Geburt von Hugo Loetscher, Schweizer Schriftsteller.

1949: Geburt von Robin Gibb, britischer Sänger und Komponist, Leadsänger der Bee Gees.

1973: Eine von der „Sobelair“ geleaste Caravelle VI-N der Royal Air Maroc prallt im Anflug auf den Flughafen Tanger-Boukhalef gegen einen Berg im Rif-Gebirge. Alle 106 Insassen der Maschine kommen ums Leben.

1979: Tod von Darryl F. Zanuck, amerikanischer Filmproduzent und Filmemacher. Zusammen mit Joseph Schenck gründete er das Studio „20th Century Productions“ (1930, ab 1935 „20th Century Fox“).

1962: Geburt von Ralph Fiennees (Ralph Nathaniel Twisleton-Wykeham-Fiennes), britischer Schauspieler („Schindlers Liste“ 1993, „Der englische Patient“ 1996, „Lord Voldemort“ in der „Harry Potter“-Reihe ab 2005).

1963: Auf dem griechischen Luxusdampfer „Lakonia“ bricht nordwestlich von Madeira während einer Weihnachtskreuzfahrt Feuer aus. 128 Menschen finden den Tod.

1965: In New York wird der Film „Doktor Schiwago“ uraufgeführt

Das 197 Minuten lange Filmepos basiert auf einem Roman von Boris Pasternak. Regie führte David Lean. Darsteller sind Julie Christie, Omar Sharif, Géraldine Chaplin, Rod Steiger, Alec Guiness etc.
Das 197 Minuten lange Filmepos basiert auf einem Roman von Boris Pasternak. Regie führte David Lean. Darsteller sind Julie Christie, Omar Sharif, Géraldine Chaplin, Rod Steiger, Alec Guiness etc.

1969: Drei Fatah-Attentäter, die am 18. Februar 1969 am Flughafen Zürich ein El-Al-Flugzeug beschossen hatten, werden von einem Geschworenengericht in Winterthur für schuldig gesprochen und zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Bei dem Attentat starben der Co-Pilot und ein Attentäter. Die drei Verurteilten werden im September 1970 durch eine koordinierte Aktion der “Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) freigepresst. Die PFLP entführte ein Flugzeug der Swissair, der britischen BOAC und der amerikanischen TWA und zwangen sie, in der jordanischen Wüste in Zarqa zu landen. Anschliessend wurden die Maschinen gesprengt.

1989: In Rumänien feiern Hunderttausende den Sturz und die Flucht von Nicolae Ceaușescu. Zwei Tage später werden er und seine Frau erschossen.

1989: Das Brandenburger Tor wird wieder eröffnet.

1989: Tod von Samuel Beckett, irischer Nobelpreisträger für Literatur, Preisverleihung 1969.

1999: Angela Merkel rechnet in der FAZ mit Helmut Kohl ab.

2001: In Kabul wird Hamid Karzai zum Chef der afghanischen Übergangsregierung ernannt.

2001: In den USA wird die geklonte Katze CC geboren.

2012: In einem Referendum in Ägypten sprechen sich 63,8 Prozent der Wähler für die Scharia als Hauptquelle der Gesetzgebung aus.

2012: Papst Benedikt XVI. begnadigt seinen früheren Kammerdiener Paolo Gabriele. Er war im Rahmen der Vatileaks-Affäre zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden.

2014: Der britische Rocksänger Joe Cocker, einer der herausragenden Rock-Musiker, stirbt im Alter von 70 Jahren.

2015: In Düsseldorf stirbt Rolf Bossi, wortgewaltiger deutscher Strafverteidiger, Verteidiger von Mauernschützen und Geiselnehmern.

2018: Vulkanausbruch und Tsunami

Der Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau, der zwischen Java und Sumatra liegt, und der anschliessende Tsunami fordern über 400 Tote. 16’000 Menschen sind obdachlos. 882 Häuser, 73 Hotels und Villen sowie 430 Boote sind zerstört worden. Der Tsunami wird durch einen Unterwasser-Hangrutsch ausgelöst. Die Welle hat Indonesien 24 Minuten später erreicht. Betroffen ist vor allem die Region Pandeglang in der Provinz Banten auf Java. Dort liegen beliebte Badestrände und der Nationalpark Ujung Kulon. Sie sind an Weihnachten ein beliebtes Touristenziel. Schwere Schäden wurden vom Ferienstrand Carita gemeldet. In Sumatra wurden weite Teile der Stadt Bandar Lampung zerstört. Während der Katastrophe herrschte Vollmond. Dieser verursachte einen hohen Wasserstand (Springtide), was die Tsunami-Welle noch verstärkte. Das Bild stammt aus Sumur in der Banten-Provinz. (Foto: Kestone/EPA/Adi Weda)
Der Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau, der zwischen Java und Sumatra liegt, und der anschliessende Tsunami fordern über 400 Tote. 16’000 Menschen sind obdachlos. 882 Häuser, 73 Hotels und Villen sowie 430 Boote sind zerstört worden. Der Tsunami wird durch einen Unterwasser-Hangrutsch ausgelöst. Die Welle hat Indonesien 24 Minuten später erreicht. Betroffen ist vor allem die Region Pandeglang in der Provinz Banten auf Java. Dort liegen beliebte Badestrände und der Nationalpark Ujung Kulon. Sie sind an Weihnachten ein beliebtes Touristenziel. Schwere Schäden wurden vom Ferienstrand Carita gemeldet. In Sumatra wurden weite Teile der Stadt Bandar Lampung zerstört. Während der Katastrophe herrschte Vollmond. Dieser verursachte einen hohen Wasserstand (Springtide), was die Tsunami-Welle noch verstärkte. Das Bild stammt aus Sumur in der Banten-Provinz. (Foto: Kestone/EPA/Adi Weda)

2019: Abert Rösti, der Präsident der Schweizerischen Volkspartei SVP gibt bekannt, dass er im Frühjahr 2020 zurücktreten werde. Rösti war am 23. April 2016 als Nachfolger von Toni Brunner zum Präsidenten der SVP gewählt worden. Grund für den Rücktritt Röstis ist das schlechte Abschneiden seiner Partei bei den Eidgenössischen Wahlen. 

2020: In Paris stirbt im Alter von 84 Jahren der franösische Theater- und Filmschauspieler Claude Brasseur. Er wirkte ab den 1950er Jahren in mehr als 150 Film- und Fernsehproduktionen mit und war einer der bekanntesten Darsteller des französischen Kinos. Seinen Durchbruch hatte er 1964 in Jean-Luc Godards Film “Bande à part“ (Die Aussenseiterbande) als Arthur.

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