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16. Februar 2021

Diplomaten an die Front!

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Diplomaten an die Front!

Von Pierre Simonitsch, 03.03.2014

Entweder wird das Land aufgeteilt oder es gibt einen grossen Krieg - oder man findet eine diplomatische Lösung.

Ein Putsch in Kiew, ein Gegenputsch auf der Krim und die Soldaten Gewehr bei Fuss - die Politiker spielen wieder auf dem Klavier der nationalistischen Ressentiments. Die Medien machen mit: im Westen mit unreflektierter Hetze gegen Putin und in Russland mit vaterländischen Parolen.
 
Es gab bereits einen Krimkrieg. Er dauerte von 1853 bis 1856. Damals ging es um die Aufteilung des kränkelnden Osmanischen Reiches. 100.000 Franzosen, 35.000 Briten und 14.000 Italiener aus dem Königreich Sardinien landeten auf der Halbinsel, um die Russen zurückzudrängen. Den schwersten Tribut zahlten die Einheimischen, von den Russen Krimtataren genannt, die entweder umkamen oder in die Türkei flüchteten. Von einer Million Türkischstämmigen verblieben nur 100.000 auf der Krim. Heute ist ihre Zahl wieder auf rund 280.000 angewachsen, trotz der von Stalin während des Zweiten Weltkriegs angeordneten Massendeportation nach Zentralasien.

Kornkammer
 
Jetzt geht es um die Erbschaft der verblichenen Sowjetunion. Die Ukraine – 46 Millionen Einwohner, fast doppelt so gross wie Deutschland – ist das Filetstück. Hitler sah in der Ukraine mit ihrer berühmten schwarzen Erde die Kornkammer seines Dritten Reiches. Die Ukraine in ihren heutigen künstlichen Grenzen ist kein homogener Staat. Langsam wird auch den oberflächlichen Beobachtern klar, dass der von den ehemals österreichischen und polnischen Landesteilen ausgehende ukrainische Nationalismus nicht von allen Bürgern geteilt wird.
 
Die massgeblichen Westmächte haben sich mit ihrer offenen Unterstützung der Demonstranten am Maidan-Platz auf ein Abenteuer eingelassen, in dem sie jetzt mit abgesägten Hosen dastehen. Sie haben nur wenig Druckmittel gegen Russland und ihre Strategie ist zumindest vorläufig gescheitert. Über die Rechtmässigkeit des Regimewechsels in Kiew und der russischen Machtübernahme auf der innerhalb der Ukraine autonomen Krim lässt sich streiten, doch die Fakten sind klar. So wie Russland die Westukraine nicht besetzen kann, kann die Nato nicht die Ost- und Südukraine erobern. Ausser einem Krieg grösseren Ausmasses gibt es nur eine Wahl: Entweder wird das Land aufgeteilt oder man findet eine diplomatische Lösung.

Unbedarfte deutsche Politiker
 
Es ist erstaunlich, wie unbedarft vor allem deutsche Politiker in diesen Konflikt hineinschlitterten. Da wird ein Boxweltmeister von der CDU/CSU und der Konrad-Adenauer-Stiftung zum künftigen ukrainischen Präsidenten aufgebaut. Noch-Aussenminister Guido Westerwelle posierte mit Witali Klitschko auf dem Maidan-Platz, der zu einem Tummelplatz westlicher Prominenz wurde. Die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton bietet sich den Ukrainern als Vermittlerin an, obwohl sie in dem innenpolitischen Konflikt klar Partei ergriff. Die Aussenminister Frankreichs, Deutschlands und Polen brachten die Regierung und die Opposition an einen Tisch. Ihr Vertrag, der unter anderem Neuwahlen vorsah, wurde aber bereits Tags darauf durch den Aufruhr der Strasse zur Makulatur.
 
Die Ukraine liegt an einer geopolitischen Nahtstelle. Westliche Strategen rechneten offensichtlich damit, dass Wladimir Putin wie seine Amtsvorgänger Michail Gorbatschow und Boris Jelzin schnell einknicken würde. Gorbatschow beklagte sich in zahlreichen Interviews und seinen Memoiren darüber, dass der Westen seine Zusagen brach. In den Verhandlungen über den Abzug der Sowjetarmee aus der DDR und den anderen Ostblockstaaten hatten die USA, Frankreich und Grossbritannien zugesichert, dass diese Gebiete nicht in die Nato eingegliedert würden. Gorbatschow war so gutgläubig, diese Verpflichtungen nicht schriftlich festlegen zu lassen. Sein Nachfolger Jelzin liess sich in allen Belangen vom Westen über den Tisch ziehen. An seinem Lebensende ging es ihm bloss noch darum, das Vermögen seiner Familie zu mehren.

Putin kalkuliert knallhart
 
Putin hingegen sieht sich als Wahrer der Grösse Russlands. Und er kalkuliert knallhart. Das musste der aus New York nach Tiflis katapultierte und mittlerweile abgewählte georgische Präsident Micheil Saakaschwili 2008 erfahren, als er glaubte, die abtrünnige Region Süd-Ossetien mit amerikanischen Waffen und israelischen Instruktoren zurückholen zu können. Jetzt erlebt die Welt, dass Russland die strategisch wichtige Halbinsel Krim, die Chruschtschow 1954 der Ukraine „schenkte“, nicht kampflos der Nato überlässt.
 
Die Russen stellen auf der Krim mit 60 Prozent die Bevölkerungsmehrheit. Die Ukrainer machen 25 Prozent aus, die Turkvölker 15 Prozent. Sewastopol ist seit Jahrhunderten der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte. Jetzt kreuzen Kriegsschiffe der USA in dem Gewässer. Durch die langjährige Mitgliedschaft der Türkei und den Beitritt Rumäniens und Bulgariens kontrolliert die „Nordatlantische Vertragsorganisation“ das Schwarze Meer. Um eine runde Sache zu machen, fehlen der Nato nur mehr die Küsten der Ukraine und Georgiens.

"Unglaublicher Aggressionsakt"
 
Dass die USA konkrete Expansionspläne verfolgen, bestätigte erst vergangene Woche Aussenminister John Kerry. Er forderte den georgischen Ministerpräsidenten Irakli Garibaschwili bei einem Treffen in Washington auf, Georgien „in Europa und der Nato zu integrieren“. Die USA würden eine „euro-atlantische Vision“ des Landes unterstützen, versprach Kerry. Die neue georgische Regierung ist aber im Moment bemüht, das Verhältnis mit Russland zu entspannen.
 
Am Sonntag nannte Kerry das russische Eingreifen auf der Krim „einen unglaublichen Aggressionsakt“. Er kündigte die Sperrung russischer Guthaben in den USA, ein Handels- und Investitionsembargo, Visumbeschränkungen und den Boykott des für Juni in Sotschi geplanten Gipfeltreffens der acht wichtigsten Wirtschaftsmächte an. Das sind aber zweischneidige Schwerter, die auch die amerikanische Wirtschaft schädigen würden. Die Russen sitzen derweil ruhig an der Quelle der Erdgaslieferungen für die Ukraine und Westeuropa.

Säbelrasseln
 
Nach den Worten von Barack Obama haben die USA Schritte eingeleitet, um Russland auf dem internationalen Parkett zu „isolieren“. In dieses Schema fällt die Einberufung des Weltsicherheitsrats, der sich übers Wochenende mit den Ereignissen in der Ukraine beschäftigte. Ein Ergebnis im Sinne Washingtons ist nicht zu erwarten, weil Russland jede Resolution durch sein Veto blockieren kann. Bei den Diskussionen hat sich auch herausgestellt, dass etliche Ratsmitglieder Verständnis für die Haltung Russlands aufbringen. Die USA gehören hinsichtlich einer Verurteilung von Militärinterventionen im Ausland nicht zu den glaubwürdigsten Advokaten.
 
Die Lage ist gefährlich. Im Moment übertönen die Scharfmacher alle anderen Stimmen. Doch das Säbelrasseln erinnert an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren, den niemand wirklich wollte. In den Medien gewinnt eine objektivere Darstellung der Ereignisse an Gewicht. Putin hat am Sonntag den  telefonischen Vorschlag Angela Merkels angenommen, eine Fact-Finding-Mission sowie eine Kontaktgruppe zu bilden, möglicherweise im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die derzeit von der Schweiz präsidiert wird. Das wäre der Königsweg, wieder Stabilität in der Region herzustellen.

RUS und seine Aussenposten werden aufgrund der Veränderungen der Gesellschaften immer instabiler, nicht nur in der UA. Syrien ist gegenwärtig aus dem Blickwinkel, aber dort läuft weiterhin eine grosse humanitäre Katastrophe ab, auch weil RUS Assad nicht fallen lassen möchte.
In Venezuela hat bereits der nächste Aufstand im Einflussgebiet von RUS begonnen.
Und bald dürfte es auch im Innern des grossen russischen Reiches sehr ernst werden.

Russland wird seit knapp 20 Jahren von den USA/Nato von allen Seiten bedrängt. Man klaute das Öl und Gas, änderte die Regeln für ihre Währung. Auferlegte den Russen ihre Gesetze. Gleichzeitig nahm man einen ehemaligen Ostblockstaat nach dem anderen in die EU oder in die Nato auf, obwohl dies gegen Abkommen mit den Russen verstiess. Und dann kam Putin, der die Amis aus dem Land warf. Seither geht es Russland finanziell besser. Man konnte nach Putins Wahl beobachten, wie die USA versuchte den Russen zu stürzen, was aber scheiterte.

Russland hat Pläne bekannt gegeben, in Venezuela, Kuba und vielen anderen Orten einen Stützpunkt aufzubauen. Damit würden die menschenverachtenden geostrategischen Interessen der USA gefährdet. Denn die wollen Öl und Gas beherrschen, bzw. wollen sie, dass man mit Dollar bezahlt, was ja China mit den BRICS Staaten ändern will. Aus diesem Grund wurden auch der Irak, Syrien und Libyen destabilisiert. Und in China versucht man ebenfalls ein Feuer zu entfachen.

Russland hat ziemlich lange den USA zugesehen, wie sie direkt vor ihrer Nase agierten und ziemlich viel Unheil anrichteten. Nun haben die Russen eben einen Schritt nach vorne gewagt und werden die einseitige Übermacht der Amis etwas zurückdrängen. Nur meiner Meinung nach agieren sie noch viel zu zögerlich. Oder der Schachspieler Putin wollte sehen, was der nächste Zug seiner Gegner ist.

Ich habe eben gelesen, dass man die Ukraine in die Nato holen will. Ich glaube die Nato will wirklich den dritten WK mit solchen Aktionen auslösen. Dass die Russen gleich nach der Krimbesetzung eine Interkontinentalrakete zum Test abfeuerten, sollte jedem klar machen um was es hier geht.
Auch dass eine US-Präsidentschaftskandidatin Putin als neuen Hitler tituliert, sollte zeigen, dass man einen neuen schwarzen Peter für die eigenen Sünden aufbauen will.

Ich appelliere an alle westlichen Staaten, dass sie die Amerikaner in ihren 3-WK Plänen zurückpfeifen. Denn dieser Krieg würde hauptsächlich in Europa ausgetragen. Es glaubt doch keiner, dass die Russen bei der Ukraine stoppen werden, wenn es hart auf hart kommt? Ich möchte klarstellen, dass es für die Schweiz keine gute Idee ist, die Russen oder die Amis zu unterstützen, sondern die Politik der Neutralität und den Verhandlungen weiter zu führen.

Ich beschäftige mich schon länger mit dem Seher Alois Irlmaier und sehe sehr viele Parallelen zu den aktuellen Geschehnissen. Erschwerend ist, dass Irlmaier seine seherischen Fähigkeiten vor Gericht beweisen konnte, weshalb ich seine Vorhersagen ernster nehme als andere. Man beachte die Aussagen unter Punkt 3. Der dritte Hochgestellte wäre möglicherweise neben Gaddafi und Saddam entweder Putin oder Janukowytsch oder ein amerikanischer Präsident, da wurden ja auch schon mehrere umgebracht. Ich habe kein Problem damit, wenn man nicht daran glaubt, aber es wäre Sinnvoll, sich jetzt in aller Ruhe aufs schlimmste vorzubereiten.
http://www.schauungen.de/wiki/index.php?title=Alois_Irlmaier

Wenn man sich intensiv mit den Aussagen der "anderen" Medien zum Problem beschäftigt, sich auf youtube umsieht, die Leserkommentare in den Foren liest, sieht die Angelegenheit total anders aus. Es fällt erfreulicherweise auf, dass die Bürger den bösen Russen Putin ganz anders beurteilen, als er ihnen von seiten der Regierungsmedien verkauft wird. Hier zeigt es sich ein weiteres mal: Der normale Bürger verfügt über absolut genug Hirn um sich selber informieren und sich das Geschehen schlüssig erklären zu können.
https://www.radio-utopie.de/2014/03/05/vollstaendige-pressekonferenz-zur...

Dieser "normale Bürger" macht nicht einmal 20% der Bevölkerung aus.
60% glauben alles, was man ihnen erzählt und die restlichen 20% "Erzähler" versuchen mit ihren gelenkten Unwahrheiten ihre Reichtümer zu mehren.

Grosses Kompliment für diesen differenzierten Bericht Herr Simonitsch!
Schon seit geraumer Zeit ist in der Berichterstattung um Krisenherde immer wieder vom "Westen" die Rede. Dabei werden Europa und die USA implizit im gleichen Atemzug erwähnt.
Das irritiert mich. Gute nachbarschaftliche Beziehungen sind mir eminent wichtig. Im Kleinen, wie im Grossen! Ich habe den Eindruck, dass die USA zu wenig geschichtliches Bewusstsein dafür hat, wie man mit Nachbarn umgeht. Ich hoffe, dass Verhandlungen im Rahmen der OSZE stattfinden und wünsche Herrn Burkhalter und Herrn Guldimann dafür viel Kraft und Weisheit.

In Ihrem Artikel ist die ganze Verantwortung zu spüren, die Sie mit viel Erfahrung als langjähriger UNO-Berichterstatter in Ihre Arbeit einbringen.
Die Stimme der Vernunft wird auch Tim Guldimann und die OSZE vertreten. Grosses Danke!

Ach ja, Diplomaten und Journalisten wollen die normative Kraft des Faktischen nicht kennen. Stalin, gefragt, warum er nach der Einverleibung des katholischen Polens die Reaktion des Papstes nicht berücksichtige, antwortete: Wieviele Divisionen hat der Papst?

Bravo Herr Simontschi, ein herrvorragender Bericht, bitte mehr davon.

@Christof Zalka: Wie immer muss man es global sehen.
Während die USA in 146!!! Ländern über 700 Stützpunkte hat, verlor Russland den syrischen Stützpunkt, zumindest vorübergehend, was den Russen sicher schwerfiel, aber den Ukrainischen durften sie einfach nicht verlieren.
Sie haben "nur" noch in Armenien (2), Georgien (1), Abchasien (1), Kasachstan (1), Kirgisistan (2), Moldawien (1), Tadschikistan (4), Ukraine (1) und Weißrussland (2) Stützpunkte.

Während die NATO unter der Leitung der Amerikaner Russland einquetschen, verlor Russland seit dem Fall der Mauer an Boden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Russland der höchst aggressiven US-Politik entgegensetzt.
Wie ich gehört habe, wollen die Russen nun wieder in Kuba, Venezuela und anderen Gebieten einen Stützpunkt aufbauen. Kuba wäre ein verdammt harter Schlag gegen die USA, da Atomraketen oder Raketen aus nächster Distanz abgeworfen werden könnten und man möglicherweise eine Wiederholung der Geschichte befürchten muss. Dummerweise haben die Amerikaner in den Nato-Ländern Atomwaffen verteilt (Türkei, Deutschland, usw.) und haben deswegen keine Argumente dagegen. Zudem haben sie an der polnisch- russischen Grenze Abwehrraketen, die einen Zweitschlag verhindern sollen. Man sieht an solchen Strategien, dass die Amis keine guten Absichten haben, vorallem ihre akute pleite macht sie gefählich.

Was die Ukraine betrifft, hat der Westen Nazis, Ultra Rechte und den gewalttätige Pöbel nachweislich finanziert, ausgebildet und den Putsch geplant, so wie in anderen Ländern auch. die Russen haben einen Russen gefangen genommen, der am Maidan bei den Ultra Konservativen dabei war. Der sagte aus, dass diejenigen, die in die Menge schossen, etwa aus je 50 Deutsche, Amerikaner und Engländer bestanden. Das Gleiche geschah ja auch in Libyen, Syrien und Ägypten. Dieser Russe sagte auch aus, dass die Nazis, die den Putsch gewannen, unzählige Leute in Keller verschleppten und liquidierten und er noch knapp flüchten konnte.
Der Westen sollte einfach nicht immer mit radikalsten Typen ins Bett steigen, wenn sie sich immer so grosskotzig auf Menschenrechte berufen und andere bei der kleinsten Israel-Kritik als Nazi schimpfen, irgendwann glaubt denen niemand mehr. Jemand der Nazis unterstützt, ist selbst einer. Somit kann man Merkel und Obama mit besten Gewissen Nazis schimpfen. Die Griechen hatten also nicht unrecht.

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Russen nicht nur die Insel halten werden, sondern die Gebirgszüge an ihrer Grenze einnehmen müssen, denn diese Gebirgszüge sind von taktischer Wichtigkeit, um zu verhindern, dass die NATO dort mit Panzer, oder Raketen einfallen, möglicherweise nehmen sie gleich das Land ganz ein. Eine andere friedlichere Möglichkeit wäre, dass die Russen einen erneuten Umsturz in Kiew in die Wege leiten. Die Nazis in der Regierung haben ja keine Mehrheit.

Was für die Amis ein ungeheuerlicher Akt der Aggression in der Ukraine ist, war für Russland das Vorgehen der Nato in Libyen. Dort hat sich die Nato auch über alle Abmachungen hinweggesetzt. In Syrien wollten die Amis gar Krieg spielen.
Wenn ich jetzt die Presse wäre, würde ich auf Überschriften, wie: Ist Putin noch Zurechnungsfähig, verzichten. Dass dieser Mann weiss was er tut hat er bewiesen, indem bisher noch kein einziger Schuss fiel. Ich halte Putin für den taktisch besten Politiker der letzten 60 Jahre.

http://www.gerhard-mangott.at/
“Faschistische Banden”
February 26th, 2014 by Gerhard_Mangott

MaidanRussland erkennt die revolutionäre Führung in Kiiv nicht an. Die Machthaber seien durch einen bewaffneten Aufstand “faschistischer Banden” an die Macht gekommen, die “terroristische Methoden” einsetzten. Die Absetzung des Präsidenten Janukovic sei unter Verletzung des in der geltenden Verfassung dafür vorgesehenen Verfahrens erfolgt. Damit hat Russland recht. Janukovic wurde von der Verchovna Rada – dem Parlament der Ukraine – in einem Votum mit 328 Ja-Stimmen für abgesetzt erklärt. Die Verfassung von 1996 sowohl i.d. Fassung von 2004 als auch 2010 sieht zur Amtsenthebung aber vor: Die Rada kann mit 226 der 450 Stimmen ein Amtsenthebungsverfahren einleiten, wenn sie dem Präsidenten Hochverrat oder ein anderes Verbrechen vorwirft. Damit wird eine Sonderkommission eingesetzt, der auch der Generalsstaatsanwalt angehört, die diese Vorwürfe bestätigen muss. Dann muss das Verfassungsgericht entscheiden, ob das Verfahren zur Amtsenthebung formal korekt durchgeführt wurde. Danach muss das Oberste Gericht entscheiden, ob die Vorwürfe des Parlaments zutreffen. Wenn all das absolviert wurde, kann die Rada mit 338 Stimmen die Absetzung beschließen (Art.111 der Verfassung). Dieses Verfaren wurde am 22. Februar nicht eingehalten. Legalistisch betrachtet, wäre Janukovic damit weiterhin im Amt; Interimspräsident A. Turcinov hingegen wäre unrechtmäßig mit der Führung des Staates betraut. Er hätte damit nicht das Recht, Gesetze gegenzuzeichnen und wäre auch zu Unrecht Oberkommandierender der Streitkräfte.

Legitimer russischer Schutzeinsatz vor Banditen und illegitimen Putschisten
http://derunbequeme.blogspot.ch/

Ukraine: Banditentum statt Demokratie
http://tauroggen.blogspot.de/

Ukraine: Klitschko als US-Agent im heiß-kalten Krieg?
http://www.ef-magazin.de/2014/02/28/5024-ukraine-klitschko-als-us-agent-...

Vorwurf aus den USA: Adenauer-Stiftung bezahlt Demonstranten
http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2014/02/498830/vorwurf-aus-...

Ausländische Söldner am Maidan beteiligt
http://alles-schallundrauch.blogspot.de/search/label/Ukraine

Russisch – Ukrainische Optionen
http://kai-ehlers.de/texte/artikel-zur-lage/2014-03-02-russisch-ukrainis...

EU/NATO/Ukraine: Die Meute bellt
http://hinter-der-fichte.blogspot.ch/

Faschisten in der Ukraine drohen Russland mit Atomwaffen
http://einarschlereth.blogspot.ch/

„Putin darf den Informationskrieg nicht gewinnen“
http://www.cicero.de/krim-krise-die-eu-hat-den-aktuellen-konflikt-mit-ge...

Verdrehtes Gedenken
http://www.publikative.org/2013/02/03/verdrehtes-gedenken/

Die Propagandaschau ~ Ein niemals vollständiges Logbuch deutscher Medienpropaganda
http://propagandaschau.wordpress.com/

Ukraine: Live-Ticker
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/

Putsch Ukraine: Wer waren die Todesschützen wirklich?
http://nocheinparteibuch.wordpress.com/

Die fatalen Fehler der Regierung in Kiew
http://www.spiegel.de/politik/ausland/krim-krise-die-fatalen-fehler-der-...

Live-Ticker zur Situation in der Ukraine
http://german.ruvr.ru/2014_03_01/Live-Ticker-zur-Situation-in-der-Ukrain...

Propaganda mit Propaganda bekämpfen funktioniert nicht. Auch di Russen besonders Putin haben langsam begriffen, dass wir uns im INFORMATIONS Zeitalter befinden.

Wie wäre sowas? Russland zur EU und die NATO abgelöst durch GEAS….Gemeinsames europäisches Abwehr System? Deutschland bekäme endlich eine richtige Verfassung anstelle des Grundgesetzes. An der Zeit wäre es…oder nicht?..cathari

Es freut mich, dass hier die westliche Rolle durchaus kritisch gesehen wird! Ich weiss aber nicht ob der Westen jetzt wirklich "mit abgesägten Hosen" dasteht, wie sie schreiben. Hauptsächlich ist Russland mit dem (auch vom Westen beförderten!) unschönen Umsturz in Kiew ins Hintertreffen geraten und versucht jetzt halt darauf zu reagieren, nicht? Ich sehe Moskau immer noch eher in der Defensive.

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