Walter Stürm - Historisches Bild

„Bin beim Ostereier suchen.“ Als man den Zettel mit dieser Botschaft in seiner Gefängniszelle findet, ist er schon über alle Berge. Er hatte die Gitterstäbe im dritten Stock der Zürcher Strafanstalt Regensdorf durchgesägt und sich über zwei Leitern davongemacht. Der Berufskriminelle Walter Stürm war acht Mal aus Zuchthäusern und Gefängnissen ausgebrochen. Vor allem Teile der Zürcher Jugendbewegung bewundern den „Ausbrecherkönig“ für seinen Kampf gegen die Isolationshaft. Da und dort wird er als eine Art Schweizerischer Robin Hood verehrt. Vor 20 Jahren, am 13. September 1999, stülpt er sich in Isolationshaft in Frauenfeld (TG) einen Kehrichtsack über den Kopf und begeht so Suizid. Im Bild: Stürm in seiner Zelle im Untersuchungsgefängnis in Brig am 27. März 1993. (Foto: Keystone/René Ritler)
Stürm war schon mit 20 Jahren erstmals straffällig geworden. Er verkaufte gestohlene Autos. Später beging er zahlreiche Diebstähle, Einbrüche, einen bandenmässigen Raub und einen Banküberfall. Insgesamt beging er mehrere hundert Straftaten. Er fälschte Pässe, Führerscheine und Fahrzeugausweise. Auch in Italien, Frankreich und auf den Kanaren sass er im Gefängnis. 1987 trat er in seinem Kampf gegen die Isolationshaft in einen 110-tägigen Hungerstreik.
Am 16. Mai 1987 bekundeten in Zürich 500 Personen an einer Kundgebung ihre Solidarität mit ihm. Für eine Lockerung der Strafbedingungen setzten sich unter anderem die Filmemacher Rolf Lyssy und Markus Imhof ein, ebenso die Journalistin Laure Wyss und der Schriftsteller Niklaus Meienberg, der Psychiater Ralf Binswanger und SP-Nationalrätin Lilian Uchtenhagen.
1998 wurde Stürm bedingt entlassen. Kurz darauf wurde er verdächtigt, einen (missglückten) Banküberfall mit Geiselnahme begangen zu haben. Erneut wurde er festgenommen. Vor seinem Suizid vor zwanzig Jahren in Frauenfeld hatte er schon zweimal versucht, sich das Leben zu nehmen.
(J21)
Stürm war schon mit 20 Jahren erstmals straffällig geworden. Er verkaufte gestohlene Autos. Später beging er zahlreiche Diebstähle, Einbrüche, einen bandenmässigen Raub und einen Banküberfall. Insgesamt beging er mehrere hundert Straftaten. Er fälschte Pässe, Führerscheine und Fahrzeugausweise. Auch in Italien, Frankreich und auf den Kanaren sass er im Gefängnis. 1987 trat er in seinem Kampf gegen die Isolationshaft in einen 110-tägigen Hungerstreik.
Am 16. Mai 1987 bekundeten in Zürich 500 Personen an einer Kundgebung ihre Solidarität mit ihm. Für eine Lockerung der Strafbedingungen setzten sich unter anderem die Filmemacher Rolf Lyssy und Markus Imhof ein, ebenso die Journalistin Laure Wyss und der Schriftsteller Niklaus Meienberg, der Psychiater Ralf Binswanger und SP-Nationalrätin Lilian Uchtenhagen.
1998 wurde Stürm bedingt entlassen. Kurz darauf wurde er verdächtigt, einen (missglückten) Banküberfall mit Geiselnahme begangen zu haben. Erneut wurde er festgenommen. Vor seinem Suizid vor zwanzig Jahren in Frauenfeld hatte er schon zweimal versucht, sich das Leben zu nehmen.
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