Wie glaubwürdig sind westliche Geheimdienste?

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Wie glaubwürdig sind westliche Geheimdienste?

Von Helmut Scheben, 02.09.2013

Der Einsatz von chemischen Waffen hat neben dem Schlachtfeld in Syrien ein Schlachtfeld in den Medien eröffnet. Die amerikanischen Geheimdienste spielen im Hintergrund die gleiche fragwürdige Rolle wie vor Beginn des Irak-Krieges.

Die Argumentation, die syrische Regierung habe  einen Massenmord mit Chemiewaffen verübt, weil nur sie – und nicht die Aufständischen – über solche Waffen verfügen, ist eine absurde Argumentation. Im März 1995 wurde in der U-Bahn von Tokio ein verheerender Terroranschlag mit Sarin verübt. Die Täter transportierten das Gift in Kunststoffbeuteln, die sie in Zeitungspapier eingewickelt hatten. Unmittelbar vor dem Aussteigen bohrten sie Löcher in die Beutel, um das flüssige Sarin freizusetzen.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, chemische Waffen zum Einsatz zu bringen. Man braucht  weder Artillerie noch Raketen oder Flugzeuge dazu. Granaten, die den Kampfstoff enthalten − zum Beispiel Munition von kleinen oder mittleren Granatwerfern, wie sie Infanterie-Einheiten benutzen – können in jedem Rucksack oder im Kofferraum eines Autos transportiert werden. Man muss sie nicht einmal verschiessen, es genügt, sie mit einem Schraubenzieher auf Sprengaufschlag zu stellen und irgendwo vom Dach auf die Strasse oder in einen Innenhof zu werfen.

Allzu frühe Schuldzuweisungen

Bereits kurz nach dem 21. August, dem Tag des Giftgasangriffs in Damakus, war aus Washington zu hören, das Assad-Regime sei verantwortlich. In den folgenden Tagen häuften sich die Schuldzuweisungen auch von Seiten der Regierungen in Paris und in London. Aussenminister Kerry erklärte schliesslich am 30. August, es bestehe kein Zweifel, dass die Regierung in Damaskus einen Massenmord mit  Giftgas begangen habe. Die Faktenlage sei „so klar wie zwingend.“

Kerry bezog seine Überzeugung laut eigenen  Angaben aus Beweisen, die die Geheimdienste gesammelt hatten. Zu diesem Zeitpunkt waren die ABC-Experten der Uno noch bei der Arbeit und hatten keinerlei Resultate ihrer Untersuchung publik gemacht. Das heisst: Washington wie auch Paris und London demonstrierten mit Nonchalance, dass die Arbeit der Experten der Vereinten Nationen keine Bedeutung mehr hatte. Der Angriff schien beschlossene Sache.

In den Stunden und Tagen nach Kerrys Auftritt konnte man mit Erstaunen feststellen, wie schnell die amerikanische Darstellung von den meisten Medien akzeptiert wurden. Die Lufthoheit der USA bei der Bildung der Mainstream Opinion scheint ungebrochen. Nur wenige Journalisten wagten laut und deutlich in Zweifel zu ziehen, was da im Brustton der Überzeugung aus Washington rüberkam.

Die Neue Zürcher Zeitung stellte die berechtigte Frage, ob es wohl ein Zufall sei, dass die Gas-Angriffe sich in dem Moment ereignen, als das ABC-Expertenteam der Uno seine Arbeit aufnimmt. Und dann auch noch fast in Sichtdistanz zu dem Hotel, wo das Team einquartiert ist: „So krud die Logik klingt: In diesem Krieg hätten viele Parteien Interesse daran, der Welt angebliche Greueltaten der gegnerischen Seite vorzuführen.“ (NZZ 26.8.2013)

Und im Zürcher Tagesanzeiger äusserte der frühere UNO-Chemiewaffen-Inspektor Heiner Staub seine Zweifel an der Glaubwürdigkeit der amerikanischen Behauptungen: „Die Amerikaner haben schon x-mal behauptet, sie wüssten genau, was passiert ist, 2003 ja auch im Irak, und am Ende war es nicht wahr. Die angeblichen Informationen, auf die Kerry und Biden verwiesen haben, basieren wohl auf Geheimdienst-Informationen, und die sind zweifelhaft.“ (Tagesanzeiger 29. 8.2013)

Auch die Beweise, die von Telefongesprächen stammen sollen, die der amerikanische Geheimdienst NSA aufgenommen haben will, sind mit Vorsicht zu betrachten. Selbst wenn solche Aufnahmen authentisch wären und tatsächlich von den Personen stammten, die der Geheimdienst angibt, ist festzuhalten, dass einzelne Sätze aus einem abgehörten Telefongespräch viele Interpretationen zulassen, wenn man sie  aus dem Zusammenhang reisst. Und Telefongespräche über das Thema Giftgas wurden wohl in den letzten Tagen, Wochen und Monaten in Regierungskreisen in Damaskus täglich und zahlreich geführt. Pikant an der Sache ist im übrigen, dass es ausgerechnet die National Security Agency ist, die jetzt  plötzlich ihre Nützlichkeit unter Beweis stellen kann, dieselbe NSA, die durch die Enthüllungen von Edward Snowden wegen skrupelloser Abhörpraktiken in Verruf geraten ist.

Wem nützt der Gasangriff?

Ich stelle mir – wie schon wiederholt im journal21 – die Frage, wem der Chemiewaffen-Einsatz in dieser Situation genützt hat. Was hätte Assad mit  einem Giftgas-Angriff, bei dem allein mehr als 400 Kinder starben, militärisch gewinnen können? Nicht viel. Was könnte er verlieren? Viel oder alles. Er würde sich in der Bevölkerung von Damaskus verhasst machen. Und er konnte sich nur allzu gut ausrechnen, dass die Welt sofort mit dem Finger auf ihn zeigen würde. Was ja dann auch tatsächlich so abgelaufen ist.

Die Aufständischen dagegen wussten nur allzu gut, dass ein Terrorangriff  mit Gas das Mittel sein kann, um den Westen zum Eingreifen zu bringen. Sie mobilisierten in den Tagen nach dem Gasangriff bereits für eine Grossoffensive. Mehrere tausend Djihadisten sollen aus Jordanien nach Syrien eingerückt sein, um Reihen der internationalen islamistischen Kombattanten zu verstärken (Tagesanzeiger 2.9.2013). Die Möglichkeit, dass der Gas-Anschlag eine Inszenierung ist, an dem westliche Geheimdienste und Aufständische beteiligt sind, kann nicht ausgeschlossen werden. Ob man die Wahrheit je erfahren wird, ist ungewiss.

Ein Granaten-Angriff auf den Markale-Marktplatz in Sarajewo war im August 1995 für die NATO Anlass, die Operation Deliberate Force zu beginnen, den Luftkrieg gegen Serbien. Artillerieoffiziere der Blauhelm-Truppen wiesen später nach, dass der ballistischen Logik zufolge die Granate nicht von den bekannten serbischen Stellungen geschossen wurde. Der Aufschlagswinkel der Granaten legte nahe, dass die Granate aus der von muslimischen Bosniaken beherrschten Zone abgefeuert oder sogar von Agents Provocateurs vom Dach geworfen wurde. Was sich wirklich abgespielt hat, wird man allenfalls erfahren, wenn einer der Beteiligten vor seinem Tod das Schweigen bricht.

Kein Zufall dürfte es sein, dass der Gas-Anschlag im Timing so optimal kam, dass er genau dann publik wurde, als das Kinderhilfswerk und die Flüchtlingsorganisation der UNO mit Meldungen über eine Million vertriebener syrischer Kinder weltweit Emotionen verursachten. Seit Beginn des Krieges machen die meisten Medien mit grösster Selbverständlichkeit die Regierung in Damaskus verantwortlich für Vertreibungen, ethnische „Säuberungen“ und Fluchtbewegungen, obwohl die sogenannten Rebellen sie sicher mit der gleichen Brutalität betreiben wie regierungsnahe Milizen (vgl. „Syrien: Ein Bild erzählt eine Story“ journal 21, 17.5.2013)

Die grösste Massenflucht seit Beginn des Konfliktes ereignet sich seit Ende August in den Kurdengebieten. Mehr als 30‘000 Kurden flüchteten innert Stunden aus Syrien in den Irak. Tagesschau-Beiträge zeigten lange Reihen von Frauen, Männern und Kindern. Dass sie vor dem Zugriff der islamistischen Al-Nusra-Einheiten flohen, wurde in den Beiträgen oft erst am Schluss in einem kleinen Nebensatz erwähnt.

Sand im militärischen Getriebe

Der militärische Vergeltungsschlag gegen Assad scheint noch am Donnerstag 29. August beschlossene Sache, da passiert etwas, das niemand erwartet hatte. Ein politischer Blitzschlag, der die ganze politisch-militärische Maschinerie in London, Washington und Paris momentan zum Stillstand bringt. In der Nacht  auf Freitag, 30. August,  lehnt das britische Unterhaus mit 285 gegen 272 Stimmen einen Angriff auf Syrien ab. Premierminister David Cameron erleidet eine Niederlage, wie sie in der Geschichte des britischen Parlamentarismus nicht oft vorgekommen ist.

„It is very clear tonight that the british parliament reflecting the views of the british people does not want the use of military action. I get that and the government will act accordingly,“ sagte ein sichtlich getroffener Premierminister nach Verkündung des Abstimmungsergebnisses unter dem tosenden Jubel seiner Gegner im House of Commons.

Die Unterhaus-Debatte war  aufschlussreich. Cameron wiederholt dort ein ums andere Mal, es gehe nur um eine Antwort auf den Gebrauch von Chemiewaffen, es gehe nicht um Krieg, es gehe nicht um die Entsendung von britischen Soldaten. Er steigert sich in seinen Antworten vor dem House of Commons von Minute zu Minute ins Missionarische. Den Einsatz der Gaswaffe macht er zum Sündenfall der Menschheit. In dieser Logik stellt er den Angriff auf die Regierung in Syrien als einen unausweichlichen Akt dar, einen Akt, von dem die moralische Glaubwürdigkeit der Weltgemeinschaft abhänge. Und dies – wohlgemerkt – zu einem Zeitpunkt, da nicht einmal die UNO-Inspektoren das Land verlassen hatten, geschweige denn überhaupt den Einsatz von Giftgas offiziell bestätigt hatten.

Ein Parlament erteilt eine Lektion in Demokratie

Der Eifer, in den sich Cameron im Lauf der Debatte steigerte, verstärkte nur den Verdacht, dass hier ein militärischer Angriff beschlossene Sache war, lange bevor die sogenannten Beweise für die Täterschaft vorlagen. Und das erinnerte dann viele Abgeordnete nur allzu sehr an die Lage 2003 vor Beginn des Irak-Krieges. Oppositionführer Ed Miliband ist für wahr kein begnadeter oder mitreissender Redner. Er brachte aber Argumente vor, die offenbar nicht von der Hand zu weisen waren:

„Evidence should precede decision, not decision precede evidence.“

Erst wollen wir die Beweise prüfen, dann erst werden wir entscheiden, aber nicht umgekehrt.

Der Eclat ist möglicherweise eine Katastrophe für die politische Zukunft von Cameron, mit Sicherheit aber auch ein schwerer Schlag für die Regierung in Washington. In der „Koalition der Willigen“ ist der wichtigste Partner abhanden gekommen, bevor sie zustande kommt. Im Weissen Haus in Washington dürfte man die Londoner Unterhaus-Debatte mit Verblüffung verfolgt haben. Das Scheitern Camerons führte mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, dass Barack Obama einen Rückzieher machte. Er verkündet am Wochenende des 31. August, er werde den Kongress befragen, bevor er über eine  Bombardierung Syriens entscheide. Der Kongress kommt am 9. September aus der Sitzungspause zurück. Bis dahin werden Befürworter und Kritiker militärischer Aktionen ein Feuerwerk von Beweisen und Gegenbeweisen, Argumenten  und Gegenargumenten entfachen.

Die Ablehnung des Parlaments sollte in einer funktionierenden parlamentarischen Demokratie Business as usual sein. Die Regierung will Krieg, das Parlament macht nicht mit. Und dennoch ist diese Entscheidung eine politische Sensation. Denn wenn man bedenkt, mit welchen faulen Taschenspielertricks dem US-Kongress, den Vereinten Nationen und der Weltöffentlichkeit vor zehn Jahren der Angriff auf den Irak verkauft wurde, dann hat das Parlament in London diesmal der Welt eine Lektion in Demokratie erteilt. Es hat sich geweigert, sich von der Exekutive erneut einen militärischen Angriff auf ein arabisches Land diktieren zu lassen. Der kühle Menschenverstand einer Mehrheit hat sich durchgesetzt. Man könnte auch sagen, dass sich bei vielen Volksvertretern das Langzeitgedächnis  eingeschaltet hat. Sie haben ihre Lektion gelernt.

Sie kommen nicht mehr umhin, der Kriegsmüdigkeit und der Skepsis in der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Briten wie auch Amerikaner sind in ihrer Mehrheit nicht mehr bereit, leichtfertig militärische Interventionen zu akzeptieren. Es hat sich die Erkenntnis breit gemacht, dass militärische Angriffe westlicher Militärbündnisse im Nahen Osten oder in Südostasien nicht halten, was sie versprechen. Freedom, Democracy, Nation building… rhetorische Textbausteine, von denen in der Realität in Afghanistan, im Irak, in Libyen wenig übrig bleibt. Auch bei den Falken unter den Politikern beginnt sich die Ereknntnis durchzusetzen, dass Demokratisierung ein langwieriger Prozess ist, der über Generationen dauern kann. Machtwechsel mit Luftangriffen bringen nicht die gewünschten Resultate.

Obama zieht die Notbremse

Der legendäre Recherchierjournalist Bob Woodward (Watergate) hat mehr als hundert Schlüsselfiguren und Keyplayers zum Afghanistan-Krieg befragt, darunter Offiziere und Geheimdienstleute aus dem Umfeld des Präsidenten. Sein Buch „Obamas wars“ zeigt das Bild eines jungen und militärisch unerfahrenen Präsidenten, der in seinem ersten Amtsjahr wie ein Goldfisch in einem Haifischbecken umgeben ist von abgebrühten Geheimdienst-Leuten und altgedienten Generalstabsoffizieren. Jede Fraktion in diesem Intrigentümpel will ihre Felle ins Trockene bringen und versucht, Obama auf ihre Seite zu ziehenden. Woodward illustriert dies am Beispiel des „Surge“, der umstrittenen Aufstockung von 30'000 Mann in Afghanistan, die Obama in seinem ersten Regierungsjahr beschloss.

„Es ist die härteste Entscheidung, die ich als Präsident zu fällen habe“, sagte Obama zu Woodward in einem Inteview im Juli 2010. „Wenn Sie zum ersten mal einen Befehl unterzeichnen, der junge Männer und Frauen aufs Schlachtfeld schickt, dann spüren Sie das Gewicht dieser Entscheidung.“

Bleibt noch die Frage, wie weit ein amerikanischer Präsident dort, wo es um Krieg oder Frieden geht, überhaupt in der Lage ist, sich aus der Umklammerung des gigantischen militärisch-industriellen Apparates zu lösen – diese Frage hat Woodward dem Präsidenten Barack Obama nicht gestellt, oder zumindest schreibt er davon nichts in seinem Buch. John F. Kennedy hätte vielleicht eine Antwort gewusst.

 

 

 

Qui bono, wem nützt's?
Nun, Assad ist bestimmt kein Engel, aber ihm nützt die Chemiekeule nichts, da er bereits am Siegen ist.
Die Rebellen, (ich nenne sie Terroristen, denn Rebellen essen keine Organe) die Gebiet für Gebiet verlieren? Die können von der übertretenen roten Linie profitieren.
Aber wie andere hier schon bemerkt haben. Es geht nicht um ein paar tausend Tote. Wenn die Amis eingreifen, wird es hundert Mal mehr Tote geben. Es geht um Pipelines und Rohstoffe.
Desshalb ist die Situation mit Russland auch angespannt, denn die Pipelines sollen Gasprom konkurrieren, weil Putin die Amerikaner in Russland aus dem Öl-Business drängten (Chodorkowskij).
Resultat: Die Russen haben zahlreiche Kriegsschiffe bereits in Zypern. Auch die Chinesen haben angeblich einige Schiff entsendet. Jetzt muss nur eine fehlgeleitete Rakete...... Ups ist ja schon geschehen. Die kranken Israelis haben am 3.9 zwei Raketen auf amerikanische Kriegsschiffe gefeuert. War wohl ein Test.
Den Rest können Sie sich denken.

@Michael - 03.09.2013 01:57

Der genannte Artikel von A. Hottinger überzeugt mich trotz ausgezeichnetem Ruf des Autors nicht. Und es verwundert mich sehr, dass dieser zu den kritischen Kommentaren keine Stellung genommen hat.

Dieser Text von H.Scheben überzeugt mich dagegen. Letztlich wird man nur durch Zufall wirklich verlässlich wissen, wer wofür schuld ist.

Wenn jetzt in Syrien wegen dem Giftgasangriff des Assad Regimes oder der Aufständische bombardiert wird muss gesagt werden: Eine militärische Intervention bezahlt immer die Zivilbevölkerung. Das war in Ungarn der Fall, in Vietnam, in Panama, in Afghanistan zuerst durch die Sowjetunion und dann durch die USA, im Irak, in Tschetschenien und in Libyen usw., In modernen Kriegen sind 90-95 Prozent der Opfer Zivilisten, nicht Soldaten.

Zudem haben die USA auch schon auf Grund von inszenierten Zwischenfällen interveniert. Erinnert sei an den von den USA organisierten Tonkin Zwischenfall der als Rechtfertigung diente den Vietnam Krieg auszuweiten. http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall. Der Vietnam Krieg hat schliesslich in Vietnam, Laos und Kambodscha zwei bis drei Millionen Menschen das Leben gekostet. Noch heute sterben Menschen in Vietnam.

Was für schreckliche Mittel des inszenierten Terrorismus schon einmal von den USA in Betracht gezogen wurden um einen Krieg gegen Kuba zu rechtfertigen, zeigen die Pläne für die „Operation Northwoods“. Die Realisierung dieses Planes, Flugzeugentführungen, Terroranschläge in den USA usw., wurde dann aber zum Glück vom US-Präsidenten John F. Kennedy verhindert. Aber die Verantwortlichen Militärs die diesen Terrrorplan, die „Operation Northwoods“ damals geplant hatten, wurden nicht einmal degradiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Northwoods

In den USA fordern seit langem verschiedene Gruppen eine neue Untersuchung der Terrorakte vom 11. September 2001. Sie geben sich mit dem „9/11 Commission Report“. (http://www.9-11commission.gov/report/911Report.pdf) den die US-Regierung erst anderthalb Jahre auf Druck von getöteten Angehörigen der Anschläge erstellen liess nicht zufrieden, Piloten (http://pilotsfor911truth.org/), Architekten und Ingenieure: (http://www.ae911truth.org/) Sie fordern eine neue Untersuchung über 9/11. Für mich persönlich ist es unerklärlich, dass ein dritter Wolkenkratzer des World Trade Center auch noch eingestürzt ist, ohne dass ein Flugzeug in diese Gebäude geflogen ist; laut der offizieller Version wegen einem Bürobrand. Dieser Bürobrand soll zentimeterdicke Stahlträger zum Schmelzen gebracht haben? (*)

Dies ist alles in Betracht zu ziehen, wenn jetzt Syrien bombardiert werden soll. Viele glauben nicht mehr alles, was aus Washington uns als Wahrheit verkündet wird.

Freundliche Grüsse Heinrich Frei

(*) Wir Bautechniker, das Leben lang mit Brandschutz und auch mit Risikoanalysen befasst, wissen, dass bei einem Bürobrand mit Temperaturen von etwa 760 Grad Celsius zu rechnen ist. Diese Temperatur reicht aber nicht aus um zentimeterdicke Stahlträger zum Schmelzen zu bringen. Dafür würde es bei einem Brand über eine längere Zeit eine Temperatur von 1536 Grad Celsius brauchen.

Was ist damit:
Die Saudis und Katar finanzieren die Rebellen in Syrien setzen Russland unter Druck und wollen das der grosse Bruder Obama Syrien endlich angreift.
Laut Mintpressnews, Dale Gavlak, Korrespondentin vor Ort, die u.a. auch für Associated Presse arbeitet, hatte sie Interviews mit Angehörigen der Rebellen, die ihr eindeutig bestätigten, dass das Gas von den Saudis an die Rebellen vor Ort geliefert wurde. Die Explosion der Raketen wurde durch unsachgemässe Behandlung der Stoffe ausgelöst.
Die Berichte von Gavlak werden in der Mainstream Presse nicht behandelt.
Die Aussage von Carla del Ponte, wonach die Rebellen für den Massenmord verantwortliche seien, wurden, ganz entgegen dem Respekt den man dieser Frau sonst entgegenbringt, einfach weggewischt.

Die Kriegshetzerei der amerikanischen Regierung ist, alles in allem, dermassen billig inszeniert, dass sie einem in Hollywood produzierten C-Film unterlegen wäre!

Wie es scheint läuft Obama an der Leine der Saudis und Europa an der Leine von Obama.
Trotz dem Rückzieher vom Friedensnobelpreisträger Barack Obama und von David Cameron werden diese Wahnsinnigen noch einen Dreh finden, um Syrien gegen die Überzeugung ihrer eigenen Bürger und den deutlichen Warnungen Russlands, Irans und Chinas, angreifen zu können.

Die erhobenen Zweifel scheinen zwar auch mir durchaus berechtigt, letztlich ist dieser Text aber auch nur eine Nebelpetarde voller Mutmassungen, eine Aufreihung von Interpretationen ohne zweifelsfreie Begründungen. Und er umschifft erstens in fast schon feiger Manier die Frage, wie die internationale Gemeinschaft denn mit einem Giftgas-Einsatz umgehen soll und ignoriert zweitens beim Vergleich mit dem Irak, dass damals 2003 vom Besitz von WMD's die Rede war, dieses Mal aber von einem tatsächlichen Einsatz - unabhängig davon, wer dafür verantwortlich ist.
Bleibt festzustellen, dass Arnold Hottinger zu den aktuellen Geschehnisse in Syrien einen nicht minder kritischen, aber deutlich aufschlussreicheren Artikel für J21 verfasst hat: http://journal21.ch/giftgas-vorhanden-aber-nicht-nachgewiesen

Wenn bei denjenigen, welche jetzt nach einem Angriff rufen, tatsächlich die Sorge um den Einsatz von Giftgas im Vordergrund steht, dann kann das Angebot von Iran hilfreich sein. Denn der Iran weiss, was es bedeutet, mit Giftgas angegriffen zu werden.

"Die Zeitschrift Foreign Policy hat freigegebene Dokumente der CIA aus 1980er Jahren publiziert, welche die Zusammenarbeit der USA mit dem Irak bei Giftgasangriffen gegen den Iran belegen. So war der Reagan/Bush-Administration bekannt, dass der damals von den USA hochgerüstete treue Partner Saddam Hussein Senfgas und Sarin bei vier großen Angriffen auf den Iran einsetzte. Dennoch stattete die US-Regierung Hussein mit Satellitenaufnahmen und militärischen Karten des Iran aus."
Quelle: http://www.heise.de/tp/blogs/6/154843
Weitere Informationen:
http://www.foreignpolicy.com/articles/2013/08/25/secret_cia_files_prove_...

Zitat:
"US Defence Secretary Donald Rumsfeld helped Saddam Hussein build up his arsenal of deadly chemical and biological weapons...
As an envoy from President Reagan 19 years ago, he had a secret meeting with the Iraqi dictator and arranged enormous military assistance for his war with Iran.
The CIA had already warned that Iraq was using chemical weapons almost daily. But Mr Rumsfeld, at the time a successful executive in the pharmaceutical industry, still made it possible for Saddam to buy supplies from American firms.
They included viruses such as anthrax and bubonic plague, according to the Washington Post.
The extraordinary details have come to light because thousands of State Department documents dealing with the 1980-88 Iran-Iraq war have just been declassified and released under the Freedom of Information Act."
Quelle:
http://www.dailymail.co.uk/news/article-153210/Rumsfeld-helped-Iraq-chem...

hätte vielleicht tatsächlich eine Antwort gewusst, aber er hätte dann auch nur schlecht darüber reden können, mit einer Kugel im Kopf.

Leute, das ist die USA, da läuft einiges noch anders, als in unseren Demokratien (und die sind noch immer recht mies).

Aber es ist doch schon schön zu sehen, wenn die alten Kolonialkrieger das "Bärenfell" bei Ebay versteigern, bevor das Tier erlegt ist (und diese Wilden wissen noch nicht einmal, ob sie einen Bären jagen).

Wie dumm müssen die US-Deppen sein, wenn sie Ihre Lügengeschichten gleich nochmal probieren, nachdem der Oberdepp schon mal aufgeflogen ist.

Und uns erzählen Offizielle, Journalisten sowie Greti und Plethi, dass eine Verweigerung der Giftgas-Untersuchung durch "unabhängige Fachleute" ein sicheres Zeichen für die Schuld Assads sei. "Wie glaubwürdig sind Geheimdienste?" Ich misstraue ja schon diesen "unabhängigen Fachleuten" in einer solchen Situation!

Müsste ich mich (ein unbescholtener Bürger) wundern, wenn plötzlich in alten E-Mails von mir etwas über Bombenanschläge und Terrorakte stehen würde? Wenn ich den Amis usw. damit als Sündenbock dienen könnte, sicher nicht. Und nur weil genau das sehr sehr unwahrscheinlich ist, habe ich keine Angst.

Dem Assad würde ich sicher nicht die Hand geben wollen, ich traue diesem Clan auch alles zu (auch ein Giftgaseinsatz). Aber in einem Exil (Europa, Russland, China) würde er sicher auch nicht lange was erzählen können. Selbst bei den Saudis wird das überleben schwer (eine Frage des Geldes), wenn er dort seine Memoiren in die Welt senden wollte.

Wohin also soll er zurücktreten?

Letztlich geht es wohl nicht um dieses Giftgas. Ich kann mir vorstellen, dass tatsächlich die Regierungsseite dahinter steckt (d.h. einen Fehler gemacht hat), bin aber einverstanden, dass das nicht sicher ist.

Wirklich geht es darum, dass der Westen das Syrische Regime weghaben will und dazu seidt 2 Jahren diesen Krieg befeuert. Dass man sich jetzt moralisch aufbläst wegen der Kriegsführung des Gegners ist heuchlerisch und folgt einem bekannten Muster. Das Hässliche ist, dass der Westen aus fragwürdigen strategischen Interessen (Iran etc.) ganze Länder kapputtmacht und sich dank unserer windelweichen Presse auch noch verstecken kann und die Hände in Unschuld wäscht.

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