Wo hört der Spass auf?
Die Diskussion entfacht sich regelmässig an ein paar Beispielen, erfasst einen Teil der Medien – und verendet ohne Resultate. Sie beschert einem jedesmal die gleiche verzwickte Situation: Man möchte sie satirisch, ironisch führen, ganz ihrem Inhalt gemäss, und bekommt es statt dessen mit verbissenen, bürokratisch-juristischen Argumenten zu tun. Darf ein Stadtpräsident öffentlich öde Italienerwitze erzählen? Beweist er damit, dass er seines Amtes nicht würdig ist? Soll man ihn strafrechtlich verfolgen? Darf eine weisse Schauspielerin im Rahmen einer satirischen Sendung am Schweizer Fernsehen ihr Gesicht schwarz anmalen? Wird da aus dem Zürcher «Täschligate», das sie persiflieren wollte, ein nationales TV-gate? Soll man sie strafrechtlich verfolgen? Komik ist, so stand es kürzlich in der NZZ, «ohne Grenzverletzungen nicht zu denken». Und Komik ist, so der Fachmann Viktor Giacobbo im Tages-Anzeiger, «etwas Anarchisches, und der eigene Lachreiz hält sich leider nicht ans Strafgesetzbuch.» Natürlich gibt es die verletzungsanfälligen Grenzen – jeder wird sie für sich anders ziehen. Der Franzose Dieudonné zum Beispiel ist für viele längst kein Komiker mehr, sondern ein hasserfüllter Antisemit und Rassist. Wer dem einmal zugehört hat, bringt seinen Lachreiz bestimmt sehr schnell unter Kontrolle. Das sehen viele Franzosen anders. Zwei Prozent von ihnen, so wurde nach einer Umfrage errechnet, – immerhin 1,3 Millionen – finden ihn toll. Wenn das nicht ein Lachreizkiller ist.
Die Humor-Regeln sind jedenfalls sicher nicht symmetrisch und universalisierbar. Henryk M. Broder darf als Jude in Deutschland geschmackloseste Dinge tun wie als Grabstein verkleidet hinter Holocaust-Denkmälern Omas erschrecken, in ehemaligen KZ-Kantinen das Essen bemängeln oder einen Muslim mit Hund in ein Auto sperren (was Schutzengel AUSsperrt). Der muss ihn dann an obige Orte fahren. Er hat aber auch nach dem Buch die "Irren von Zion" nirgends Einreise- oder Fahrverbot.
Homosexuelle, Romas oder Slawen bekommen aber keinen entsprechenden Jagdschein.
Schwarze dürfen als Rapper zwar alle Chauvi-Tabus brechen müssen dabei aber finster ernst sein - Humorverbot.
Warten wir ab bis Blochers Stöffeli im Himmel Ordnung macht. Dann dürfen exklusiv wir Schweizer(Inen ??) alles - bis ihn die Engel wieder abwählen.
Werner T. Meyer
Wow, mein Vater hat eine witzige, kleine nachdenkliche Kolumne geschrieben, am Rande Dieudonné erwähnt, und schon brodelt unter der altbenannten 'antizionistischen' Tarnung die übelste (und nein, das Wort ist hier korrekt verwendet) antisemitische Hasstirade...
Generell fühle ich ein viel zu enges politisch korrekt gestricktes Korsett, dass uns die Medien umstülpen wollen. Mit welcher Berechtigung eigentlich. Gelten notorischen Lügner jetzt plötzlich als moralische Institution?
Ja kein Witz, ja keine Bemerkung, darf Anecken. Huii, wenn es doch mal ein Witzchen in die Medien schafft, wir er garantiert falsch verstanden und dann, was für ein Skandal. Ja , mit etwas muss man doch die Auflagen ankurbeln, da kommt so ein Skandälchen immer gut. Liebe Medien es gab oder gibt blutige Kriege, über die wurden in den westlichen Medien zu keiner Zeit ein Ton berichtet. Auch über andere Wichtige Fakten schweigt man in einer so genannten selbst verordneten Zensur. Aber über jeden unwichtigen Furz schreibt ihr dann Wochenlang.
Ich finde, es gibt in den Medien gewisse Grenzen, ganz klar. Eine Person beleidigen oder verunglimpfen geht gar nicht. Bei einer Volksgruppe sehe ich das schon anders. Da nehmen sich manche Leute viel zu ernst. Meiner Meinung nach gibt es gar keine reinen Volksgruppen mehr.
Egal was einer für einen Job hat, soll er Humor haben dürfen, Humor ist eine positive Sache. Je nach Aufgabe, ist Humor vielleicht das einzige, was ihn davon abhält durchzudrehen. Bei Komikern ist es so, dass sie entweder provozieren oder eben Grenzen ausloten und dabei das eine oder andere Mal übers Ziel hinausschiessen. Na und? Haben Sie in ihrem Job noch nie einen Fehler gemacht? Es ist ja noch niemand gestorben wegen einem schlechten Witz.
Ich kenne Dieudonné nicht und habe seine Shows nie gesehen. Als ich dann in den Medien von ihm hörte, dass man seine Show wegen Antisemitismus absetzten wollte, musste ich sehr erstaunt feststellen, dass er schwarz ist. Ich erwartete eigentlich einen Weissen. Ein schwarzer Rassist? Antisemit? (das Wort wird übrigens falsch verwendet, Juden sind keine Semiten).
http://de.wikipedia.org/wiki/Semiten
Nun, wie kann ein schwarzer ein Nazi sein, waren doch für die Nazis Schwarze nur ein Fehler in der Evolution? Sorry, da kann doch etwas nicht stimmen. Nun, vielleicht ist er ein Antizionist, das ist etwas natürlich etwas anderes. Die Ausweitung Israels geht auf Kosten der Palästinenser und das sollte man keinesfalls unterstützen. Mit der Gründung Israels hat man den Palästinenser schon genug leid angetan, man muss ihnen nicht auch noch das letzte Hemd nehmen. Es reicht irgendwann. Es gibt übrigens auch viele Juden die die Zionisten nicht mögen.
Klagt Dieudonné die Probleme in Israel an? Der Überwachungsstaat verhält sich ähnliche wie das Hitlerdeutschland, gegenüber besetzten Ländern wie Belgien. (Aussage eine ehemaligen israelischen Geheimdienstchefs). Israel wehrte sich ja immer gerne mit der Nazikeule, wenn jemand Berechtigterweise ihre immer grausameren Methoden anmahnte. Ein Land wo schwarze Juden kein Blut spenden dürfen, ist rassistisch geprägt. Ich mag mich noch gut an den deutschen Schriftsteller erinnern, der mit seinem Gedicht fertiggemacht wurde. Das Dumme ist nur, trotz aller Kritik, er hatte grösstenteils recht. Aber es wäre trotzdem falsch, diese politischen Fehler den Juden zuzuschreiben, ich glaube nur die Regierung ist schuld an der Situation und nicht die grosse Mehrheit.
Hat Dieudonné etwa zu oft die Wahrheit verkündet und muss nun weg? Wollte man verhindern, dass ein zweiter Pepe Grillo an die Macht kommt? Der unbequeme Italiener ist meines Erachtens der einzige Politiker in der EU, der die Wahrheit sagt, vielleicht noch neben Gregor Gisin und Sarah Wagenknecht. Ist natürlich logisch, dass man die fertig machen muss, wie letztlich Sarah bei Markus Lanz. Sonst kann die EU nicht mehr wie gewohnt das Volk knechten, was für einige Institute finanziell sehr vorteilhaft ist. Sarah Wagenknecht wurde wie 27 andere linke Bundesabgeordnete vom Verfassungsschutz (Geheimdienst) überwacht.
Es gibt in Deutschland ähnliche systemkritische Komiker wie Grillo, das wären die Anstalt mit Pelzig, oder Volker Pipers. Kann mir schon vorstellen, dass es den Politikern stinkt, wenn einer im Fernsehen auf humorvolle Weise sagt, wie es wirklich um das Land steht. Während man in anderen Sendungen, wie den Nachrichten verzweifelt versucht, eine einseitig ausgerichtete Staats-Propaganda wie in den besten DDR- Zeiten abzusondern, um das sinkende Schiff mit einen Lügennetz zusammenzuhalten. Und dann kommt so ein Kerl und klärt die Leute auf und verdient noch gut damit, so einer muss natürlich weg. Ich glaube Pelzigs Sendung hat man kürzlich abgesetzt.
Die EU Politiker haben anscheinend dermassen Angst, dass ihr komplett geflopptes Projekt von den Leuten nicht mehr gewollt wird, dass man EU-Kritiker in die rechte oder rechte Scene setzt. Ich bin auch EU-Kritiker, bin aber eher in der Mitte, und nun?
Ich weiss nur eines, wenn eine Meinung nicht mehr gesagt werden darf, auch wenn sie vielleicht falsch ist, sind wir verdammt arm dran. Eine Diktatur erkennt man genau an diesen Symptomen. Leider sehe ich in Europa teilweise sogar ernste Anzeichen. Auch in der Schweiz, wenn auch noch nicht ganz so dramatisch.
Ein kleines CH-Beispiel:
Es gibt einige wenige Menschen, die versuchen, den zweiten Weltkrieg ohne von den Alliierten erzwungenes Weltbild historisch auszuarbeiten, was an den Unis leider nicht möglich ist. Das gleiche geschah ja auch mit dem ersten Weltkrieg, wo man kürzlich herausfand, dass die Deutschen nicht alleine Schuld sein können. In Irak fand man ja auch heraus, dass die scheinbar so noblen Gründe der USA auf Lügen basieren. Also wird auch im 2. WK das eine oder andere nicht stimmen.
Nun, eine solche historisch interessierte Frau wurde in der Schweiz angeklagt. Ich habe das Video gesehn mit der Sylvia Stolz, eine angebliche deutsche Holocaust-Leugnerin. Es gibt zwei Möglichkeiten, Entweder die Anwältin hat recht oder nicht. Wieso stellen sich die Historiker nicht hin und diskutieren das Thema auf Augenhöhe? Was ist, wenn es sich herausstellt, dass die Deutschen nicht ganz so schlimm waren, wie man uns immer wieder vermitteln will? Das wäre doch eigentlich gut. Selbst wenn sich herausstellt, dass sie noch schlimmer waren und statt 6 sogar 20 Millionen Juden umgebracht haben, wäre es eigentlich auch gut, dann weiss man es und kann es aufarbeiten. Ich glaube eher, die Amerikaner wollen ihre eigenen massiven Kriegsverbrechen verschleiern. Und so lässt man es nicht zu, dass jemand tief gräbt.
Worauf ich eigentlich hinauswollte, die Juso wollte die „Anti-Zensur-Koalition“ AZK Veranstaltung, wo die Sylvia Stolz auftrat, ein Jahr später verbieten. Ein Forum, wo zahlreiche Gastredner auftreten, die ähnlich wie ich das System kritisieren. (habe nichts mit AZK oder sonst einer Organisation zu tun) Schon der Gedanke an ein Verbot einer solchen Veranstaltung, ist nichts anderes als Zensur. Wenn die private Veranstaltung selbst gegen die Zensur kämpft, wird man dann schon hellhörig, wenn man die zensurieren will. Ich kann der Schweizer Politik nur dringend empfehlen von jeglicher Zensur abstand zu nehmen. Sie ist ein Ausdruck von Schwäche, wie es die Juso selbst auch erkannte.
Ich kann den Politikern nur empfehlen, selbst bei den schlimmsten Kritikern, Nazis und Linksextremisten und was weiss ich, gut zuzuhören, manchmal haben sie vielleicht recht? Wenn man weiss wie andere denken, kann man sie vielleicht mit Fakten von einem Ideologischen Fehler überzeugen. Wenn man nie hinhört, schwillt eine Suppe an, die vielleicht eines Tages überkocht und man kriegt es zu spät mit.
Ob die AZK eine Sekte ist kann ich nicht beurteilen, ich gehe davon aus, dass sie es nicht ist. Jedenfalls hatte es unter den veröffentlichten Videos einige sehenswerte Beiträge dabei, die ich selbst schon hier verlinkte.
http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/17113294
http://www.anti-zensur.info/
Sorry, dass mein Beitrag wieder so lange wurde. Ich finde das Thema einfach elementar.
die länge ihres Kommentars verhält sich reziprok proportional zum Gehalt. In einem Satz: Sie sind ein Antisemit und Fan von einem Irrlicht wie Pepe Grillo und alten SED-Garden wie Wagenknecht und Gisy, die bei Bedarf - nach eigener Aussage - auch die Stasi wieder einführung würden, wenn sich reaktionäre Kräfte nicht ihrem neuen System beugen würden.
Habe schon gedacht, dass ich eine solche Antwort erhalte. Lesen Sie bitte meinen Bericht nochmals genauer und überfliegen sie ihn nicht nur.
Semitismus ist nicht antijüdisch. Auch wenn man es noch so oft schreibt, es bleibt falsch.
Und ich habe nichts gegen irgendeine Volksgruppe oder Religion, sondern gegen Eliten und Regierungen die Ungerechtigkeit schüren. Ich kann einfach nicht wegsehen, wenn eine Regierung sich derart Unmenschlich verhält. Gerade die Israelische tut sich da besonders hervor. Lesen Sie mal, was man bei der Gründung Israels den Palestinänsern versprach und was man davon einhielt. So wie es aktuell aussieht, werden die Palestinänser in den nächsten fünf bis zehn Jahren auf syrisches Gebiet vertrieben, damit man das ganze Land für sich alleine hat. Die Israelischen Eliten ziehen im Nahen Osten knallhart ihr Ding durch und es stört hier anscheinend niemanden, wenn mehrere Millionen Menschen ins Gras beissen.
Aber wegschauen ist ja im Westen eine beliebte Methode um ja nichts gegen "befreundete" Länder tun zu müssen. Ja auch die Schweiz ist ein Land, dass immer den Schwanz vor Israel einzieht. Wenn die UNO etwas taugen würde, würde man Israel mit massiven Sanktionen belegen.
Und ich mag es gar nicht, wenn Siegermächte die Geschichte fälschen und Leute, die diese Fälschungen knapp 70 Jahre später aufdecken wollen, mit saublöden Psychomethoden fertig machen. Wie ich oben geschrieben habe, lügten uns die Amis bei praktisch jedem Konflikt an. Wieso also nicht auch im zweiten WK? Die Amis haben 1.5 Millionen gefangene Deutsche verhungern lassen auf Befehl des Präsidenten! Auch die Britten und Russen haben massive gewütet, ja lange später noch, als der Krieg schon fertig war.
Meine politische Grundeinstellung zur Mitte habe ich oben ebenfalls geschrieben. Ich habe geschrieben, dass die aufgezählten Personen die Wahrheit sagen, ein seltenes Gut heute. Ich habe nicht gesagt, dass ich zwingend deren Weltbild teile. Was zwar in einigen Punkten, was Europa und dem Geldsystem anbelangt, durchaus der Fall ist, was allerdings auf Fakten gestützt ist und nicht auf eine Ideologie.
Okay?
Herr Gast, das ist schon erträglich, wie Sie hier Geschichtsrevionismus betreiben und judenfeindliche Verschwörungstheorien absondern können, offenbar ohne dass es weiter stört. Ich persönlich bin wirklich froh, dass wir noch einen einzigen demokratischen Rechtsstaat im Nahen Osten haben, der unsere Werte teilt, wenigstens meine. Mit den Arabern teile ich nichts, keine Kultur, keine Liberalität, keine demokratische Gesinnung, niente. Und mit Ihnen auch nicht. Von wegen "Mitte" und "Wahrheit sagen" - was für ein Hohn!
>>"dass wir noch einen einzigen demokratischen Rechtsstaat im Nahen Osten haben, der unsere Werte teilt, wenigstens meine. Mit den Arabern teile ich nichts, keine Kultur, keine Liberalität, keine demokratische Gesinnung, niente. "
Das mit dem einzigen demokratischen Rechtsstaat sehe ich eher als UNrechts-Staat.
Und über "die Araber" schreiben sie so wie Adolf unselig damals über die Juden...
Alle Beteiligten wollen doch bloss auf die Titelseiten und in die Talkshows.
Vermutlich geht es keinem von diesen moralisch zutiefst Entrüsteten um das was sie lauthals von sich geben.
Falls man diese Leute aber ernst nimmt führt das zur Kastration, zum Aus für anarchischen Humor und Satire überhaupt. Das hatten wir doch alles schon. Ausser Toten hat das nichts gebracht.