nachts im wald einen frosch getroffen. ihn nicht als das erkannt, was er war, alldieweil er völlig bewegungslos auf dem weg vor mir saß. in der dunkelheit angenommen, er sei ein mittelgroßes platanenblatt, obwohl, was mir später erst einfiel, nur buchen, birken und kiefern dort wachsen. gemächlich weitergegangen. mich dann zu tode erschreckt, als er, nur bruchteile von sekunden bevor mein stiefel ihn zerquetscht hätte, in größter eleganz und gelassenheit schräg an mir vorbeihüpfte und im noch dunkleren unterholz verschwand. wirklichkeiten, zwei: mühelos ineinandergeschmiegt.
- von Sudabeh Mohafez
in zehn zeilen