Ibeyi: “River” – Neuer Titel dieses Blogs mit 30. 9. 2015: “Acheronta movebo”

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Mit heutigem Tag ändere ich den Namen dieses Blogs: “Acheronta movebo“.

Es hat seine Funktion geändert, dieses Blog, es hat seinen Autor geändert, dieses Blog, es hat seine Weisen des Sagens geändert, dieses Blog und es hat sein Erkenntnisinteresse … nein: nicht geändert, sondern: beibehalten. Im Unterschied zu früher: verfolgen dieses Blog und sein Schreiber beider gemeinsame Erkenntnisinteressen fortan ohne pflicht schuldige Verstauchungen.

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Dieses Blog verdankt sein Sein und sein Entstehen nun nurmehr sich selbst: Was an Vorarbeiten Anderer gewesen ist, wurde diesen Anderen in Form mannigfaltiger Gratifikationen symbolischer Art sowie vollinhaltlicher finanzieller Abgeltung von Aufwand und Materialkosten erstattet. 

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Ich halte fest: 99, 5 % des in siebendreiviertel Jahren Publizierten – 2.294 Postings, 894 Seiten – schrieb und edierte ich alleine. Wo Texte Anderer Autoren publiziert wurden, geschah dies unter grossem redaktionellem Aufwand und zu 99 % ohne Dank der redigierten, mit Bildmaterial ausgestatteten und publizierten Autoren.

Ich halte fest: Meine Promotion für Zeitschriften wie “Wespennest”, “flugschrift” etc. geschah ohne jede Remuneration. Meine Promotion für das “ORF-Kunstradio”, für literarische Institutionen etc. geschah auf freiwilliger Basis. – Mit Ausnahme, wie Alle wissen, der Auftragsdokumentationen für die gemeinsamen Projekte der Literaturhäuser Österreichs unter dem Signet “MitSprache.

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Ich halte fest: ALLE, für die ich seit 2007 Promotion gemacht habe, können von den Dingen, die ich für sie kommunizierte, leben: Ich, der ich Tausende Arbeitsstunden investierte und pro Jahr mindestens € 1.700.- (für mich: Viel Geld) in Wartung, laufende Kosten, Material, konnte nie und kann davon nicht leben.

Aber das interessiert niemanden, ob und wie ich leben kann. Das interessiert die Literatenblase nicht, das interessiert meine “Familie” nicht, wie und ob überhaupt ich leben kann. Meine “Familie” offenbar am allerwenigsten. Woraus ich schliesse, dass ich keine Familie habe. Jedenfalls keine Zwangsfamilie. 

Wahlfamilien indes habe ich viele.

Alle, die ich um zumindest ein kleines redaktionelles Honorar ersuchte, lehntem dies in langen Briefen mit vielen komplizierten Sätzen ab: Ich müsse verstehen, bla bla bla.

Nein ich verstehe nicht. Nein, ich verstehe diese Leute nicht mehr. Nein, ich kann mit Eurem institutionellen Zynismus und Egoismus nicht leben: Putzt Euch ab, legt Blumen auf die Gräber Eurer frustrierten Existenzen. Nicht mehr mit mir.

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Ich gehe vor und zurück zu Sigmund Freud, zu seinem tief humanistischen Erkenntnisdrang, zu seinem Mut, Einzelkämpfer auch ausserhalb der Institutionen zu sein, seiner Entschlossenheit, auch dem vielfältigen Verrat stand zu halten, zu seinem Wissen, dass der Mensch – unter vitaler Einbeziehung des Körperlichen Wissens und der Ironie – zu einer unendlich im Prozess sich befindlichen Selbsterkenntnis fähig sei.

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Einer Selbsterkenntnis im Fluss: Und wenn dies – wie das Vergil-Zitat als Motto zur “Traumdeutung” es andeutet – auch der Strom des Acheron (Unterwelt, Tod, Gefahr) ist oder – wie ich hinzufüge – der Fluss des Styx (Vergessen, Vernichten, Verdrängen).

Weil wir selbst ständig im Fluss sind (Panta Rhei, Heraklit), steigen wir nie zweimal in den gleichen Fluss. Im Erneuern erneuert sich das Erneuern. – Als “vases communiquants” sind wir unablässig dem Leben unserer Mitmenschen verbunden, dem kreatürlichen, natürlichen und kulturellen Leben überhaupt.

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Wer sich abschottet, tötet sich und sein Potential, wird Brackwasser. Die Hüter der zierlichen Goldfischteiche gehen an der Ereignislosigkeit und an der Unfruchtbarkeit ihres Alleinbesitz-Denkens zu Grunde. Und weil ihnen (nach Qualtinger) dabei “fad is“, reissen sie Andere Menschen und Tiere und Kinder mit.

Wir steigen nie zweimal in denselben Fluss, wir steigen jeden Tag als Neues Menschen aus unseren hoffentlich freudigen Betten, “Keinem bleibt” (nach Ovid),”seine Gestalt“.

Nicht umsonst führen die Täufer und Wiedertäufer die Erneuerungswilligen an den Fluss.

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Acheronta movebo“: schreibt Chris Zintzen-Bader in seinem Neuen Alten Blog, in seinem Neuen Leben.

⇒ Hier mein programmatischer Text zu Sigmund Freuds “Traumdeutung.

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Ibeyi – River

 

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Ibeyi – River

Come to your river

I will come to your river

I will come to your river

Come to your river

(Wash my soul)

I will come to your river

(Wash my soul)

I will come to your river

Wash my soul again

 

Carry away my dead leaves

Let me baptize my soul with the help of your waters

Sink my pains and complains

Let the river take them, river drown them

My ego and my blame

Let me baptize my soul with the help of your waters

Those all means are so ashamed

Let the river take them, river drown them

 

Come to your river

I will come to your river

I will come to your river

Come to your river

(Wash my soul)

I will come to your river

(Wash my soul)

I will come to your river

Wash my soul again

 

Carry away my old leaves

Let me baptize my soul with the help of your waters

Sink my pains and complains

Let the river take them, river drown them

My ego and my blame

Let me baptize my soul with the help of your waters

Those all means so ashamed

Let the river take them, river drown them

 

Come to your river

I will come to your river

I will come to your river

Come to your river

(Wash my soul)

I will come to your river

(Wash my soul)

I will come to your river

Wash my soul again

(speaking in Yoruba language, thanx to songtexte.com)

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