Ich warte auf eine Stimme, die mir sagt, du wirst verschont, du darfst dich verpuppen. Möchtest du einen Saugnapf? Kleb’ dich an einen Felsen, häng’ dir das Haar vor’s Gesicht, back’ Plätzchen. Möchtest du eine Katze?
Ja.
Da.
Von Außen wird die nicht kommen.
Warum ist es nur so vertrackt, bei sich zu bleiben.
“Dieses Projekt braucht Menschen, die nicht kompromittiert sind”, sagt der Professor. “Menschen wie Sie.”
Ich horche der Stimme nach, sie ist gültig. Aber nicht meine. Ich lasse das Haar ins Gesicht fallen.
“Liebe deinen Nächsten, wie du dich selbst gerne lieben würdest, wenn du könntest”, sage ich.
Der Professor lacht.
“Zwischendurch dann wieder Tage, die sind so ohne Vorbehalt, da könnte ich locker eine neue Weltreligion gründen”, sage ich.
“Hm?”
“Meiner Liebe wegen. Ich denke, die wird nie versiegen.”
“Also sind Sie dabei?”
“Nehmen Sie auch Kranke?”
“Die sind nicht verlässlich.”
“Ich bin absolut verlässlich!”
“Dann sind Sie auch nicht krank.”
“Ich habe zu tun, ich warte auf einen Felsen”, sage ich.
“Gehen Sie jetzt bitte.”
- von Phyllis Kiehl
in Tainted Talents