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Saramee - Stadt der Vertriebenen

Saramee - Stadt der Vertriebenen

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„Saramee - Stadt der Vertriebenen“ - Eine Fantasy-Serie, in der es um Abenteurer, Glücksritter, Vertriebene und verlorene Existenzen gehen soll.
„Der Dieb“ lautet der Titel des sechsten Bandes, geschrieben von Karl-Georg Müller.
Protagonist ist Salil - wie der Titel schon verspricht, ein Dieb, der sich selbst und sein Handwerk auf die Probe stellen muss, denn sein alter Lehrmeister Adall wurde ermordet. Aber schon sein erster Alleingang geht gründlich daneben. Er gerät in die Fänge von Bofacht, dem Alleshändler. Doch anstatt ihn für den versuchten Diebstahl zu bestrafen, gibt Bofacht ihm einen Auftrag mit auf den Weg. Salil soll ein Buch aus dem Wohnturm von Druz Alberthal stehlen.
Natürlich stellt sich der junge Dieb auch bei diesem Beutezug alles andere als geschickt an. Seine Anwesenheit bleibt nicht unbemerkt, und so trifft er auf ein skurriles Wesen namens Feffie, einer Art Hauselfe, erschaffen von ihrem Meister Druz persönlich. Ein aberwitziges Fräulein, das für eine lockere, zum Schmunzeln anregende Szene sorgt.
Salil umgarnt das Wesen und gelingt schließlich in den Raum ihres Meisters - den er gefesselt vorfindet.
Mit seiner ungeschickten Art kann dieser Dieb regelrecht zu bedauern sein. Und als hätte man es geahnt: Auch mit dem Buch, das er stehlen soll, stimmt etwas nicht.
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Ein kurzes Abenteuer, das zwar nicht viel über Saramee verrät, dennoch spannend zu lesen ist und neugierig macht. Denn am Schluss schließt Salil eine neue Freundschaft, und eine Fortsetzung seiner Abenteuer ist nicht ausgeschlossen.

Saramee - Stadt der Vertriebenen
Band 6: Der Dieb
von Karl-Georg Müller
Atlantis Verlag
ISBN 3-936742-56-1


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Interview mit Karl-Georg Müller

Lieber Karl-Georg, wie du selbst einmal verraten hast, fing bei dir alles mit der Lektüre von Perry Rhodan an. Das war 1973. Aber wann hast du deine erste Geschichte geschrieben? Verrätst du uns auch, um was es darin ging?

Mit dieser Eingangsfrage hast Du mich gleich auf dem falschen Fuß erwischt (in einem Forum würde ich an dieser Stelle einen zwinkernden Smilie setzen): Ich finde die ersten Ausgaben meines Fanzine "New Dimension" nicht mehr! Die Hefte verstecken sich in irgendeiner der vielen Kisten auf unserem Dachboden. Weil die Fanzines damals aber gemeinhin im Spiritus-umdruck-Verfahren hergestellt wurden, wundert es mich, dass ich sie nicht "erschnüffeln" kann, die Dinger müssten auch nach all den Jahren penetrant riechen. Dann antworte ich aus dem Stehgreif und hoffe, dass mich mein Gedächtnis nicht trügt.
In der Nummer 1, die im Januar ´75 herauskam, erschien mit dem Titel "Ein neuer Anfang" eine kurze Science Fiction-Geschichte, die vom Ende der Menschheit handelt. Das klingt sehr pessimistisch, weshalb ich im Nachhinein nicht unglücklich bin, dass die Heftauflage nur 30 Stück betragen hat und ich meine Ausgabe nirgendwo mehr finden kann ... Na ja, ganz so schlimm ist es nicht, und zu seinen
Jugendsünden sollte man ruhig stehen.

Neben deinem eigenen Science Fiction- und Fantasy-Fanzine hast du bis heute an vielen verschiedenen und bekannten Projekten, wie "Midgard", "Nautilus" oder auch "Knaurs Buch der Rollenspiele" mitgearbeitet. Und auch für die Fantasyserie "Saramee" hast du Band 6 mit dem Titel "Der Dieb" geschrieben. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Durch einen Zufall. Ich arbeite bei Chris Weidlers eZine "Fantasyguide" mit und hatte dadurch die Gelegenheit, mit einem neugierigen Auge auf das Sarameeforum zu schielen. Als dann überraschend ein Autor aussteigen musste und Chris vor der Frage stand, wer den 6. Band der Serie schreibt (gleichzeitig der Abgabetermin wie ein Damoklesschwert über ihm schwebte), habe ich nur ein paar Augenblicke gezögert - und dann Chris angeschrieben. Am nächsten Tag hatte ich den Zuschlag, eine Woche darauf konnte das Team mein Exposé für den Dieb lesen. Fürs Romanschreiben habe ich etwas länger als beabsichtigt gebraucht, die mangelnde Erfahrung mit längeren Texten machte mir einen Strich durch die Planung, aber zwei Monate später stand der Dieb bereit für seine Untaten.
Besonders gefreut hat mich, dass Chris und das ganze Team mir die Chance gegeben haben, ohne großartige Referenzen (nein, "Ein neuer Anfang" hätte ich nicht vorgelegt!) im erzählenden Metier einsteigen zu können. Das erfordert Mut. Und für mich war es die Gelegenheit, einmal abseits von Rezensionen oder Artikeln einen Kurzroman zu Papier zu bringen. Das konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.

Wird es einen weiteren Band von dir in dieser Reihe geben? Vielleicht wieder über den Dieb Salil?

Ab Februar 2006 wird die Serie im zweimonatlichen Turnus fortgesetzt. Einmal jährlich wird es einen Sonderband mit einem erweiterten Umfang von 180 - 200 Seiten geben. Der erste Sonderband wird aus meiner Feder stammen. Ich sitze bereits daran, denn er soll im Sommer des nächsten Jahres druckfrisch in den Buchhandlungen ausliegen. Und genau: Salil wird sein zweites Abenteuer erleben, an seiner Seite die forsche Sinja. Druz Aberthal hat auch gute Karten, mit seinen
speziellen Gerätschaften Salils Neugierde zu wecken. Wobei Druz dann in angenehmerer Lage sein wird ...

Ich würde gerne noch einmal auf dein eigenes Fanzine zurück kommen. 1990 erschien die vorerst letzte Ausgabe von New Dimension. Heißt das, es wird in absehbarer Zukunft eventuell wieder eine Ausgabe geben?

Nein. Die Arbeit an New Dimension war sehr schön, aber sie ist doch abgeschlossen. Für ein Print-Magazin wie ND habe ich gar nicht mehr die Zeit und die Motivation. Zum Autorenstamm gehörten zwar illustre Namen wie Manfred Borchard, Hans Zakel oder Karl-Ulrich Burgdorf, alle sehr gute SF-Autoren, die dem Fanzine zu einem respektablen Profil verhalfen. Doch mir juckt es schon länger nicht mehr in den Fingern.

Woran arbeitest zu zurzeit? Und wo können wir als nächstes etwas von dir lesen?

Der zweite Saramee-Roman ist ja in Arbeit. Für das Fantasy-Rollenspiel MIDGARD arbeite ich an zwei Projekten, die im Laufe des nächsten und des übernächsten Jahres fertig gestellt sein sollen. Zudem werkele ich gemeinsam mit Michael Nolden, der unter www.kleinerkrieger.de seine tollen Illustrationen zeigt, seit kurzer Zeit an einem Jugendbuch. Das hat nicht nur schnell konkrete Formen angenommen, sondern macht auch sehr viel Spaß.

Noch vor Weihnachten 2005 wird zudem etwas von mir zu lesen sein: Eine Stadtbeschreibung zu MIDGARD, die nach langer Zeit endlich so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich war sehr erleichtert, als ich vor wenigen Tagen einen Blick auf das fertige Titelbild (von Swen Papenbrock, den Perry Rhodan-Lesern bestimmt kein Unbekannter) werfen konnte und auf den komplett gesetzten Text mit den sehr schönen Illustrationen. Der Titel lautet "Cuanscadan", es handelt sich um eine Stadt auf einem irisch-mythologischen Hintergrund mit reichlich Zauberei. Und ein paar verruchten Gestalten, denn Cuanscadan ist eine Hafenstadt ...

Gibt es eine Idee, an der du in Zukunft gerne noch arbeiten würdest - bisher aber einfach nicht dazu gekommen bist?

Och, Ideen habe ich schon, aber in den nächsten Monaten so viel zu schreiben, dass ich über Langeweile nicht klagen kann. Ich bin mir aber recht sicher, irgendwann einen Kriminalroman zu schreiben. Vielleicht mit phantastischen Elementen, vielleicht sogar angesiedelt in einer Fantasywelt? Oder den x-ten Eifelkrimi, weil meine Großeltern von dort stammen? Oder doch einen Jugendroman im frühen Irland, denn die grüne Insel begeistert mich ... Ich weiß es nicht und lasse es auf mich zukommen.

Welche Bücher liest du am liebsten? Hast du einen Lieblingsautor bzw. eine Lieblingsautorin?

Wegen der Recherchearbeiten für das Jugendbuch und das Rollenspiel lagern in meinem Arbeitszimmer permanent Nachschlagewerke oder Sachbücher - und jedes Mal fasziniert mich der Inhalt. Also, Sachbücher über alles Mögliche fesseln mich schnell. An Romanen lese ich am liebsten Belletristik "quer durch den Garten", aktuelle Literatur wie T. C. Boyle oder Paul Auster. Von Joseph Conrad bin ich noch immer wegen seiner Sprache fasziniert. Fantasy und Science Fiction lese ich mittlerweile selten (wobei ich jederzeit einen der alten Jack Vance- oder Fritz Leiber-Romane in die Hand nehmen würde!), viel eher kann man mich mit Kriminalromanen ködern. Neben Klassikern wie Chandler, Hammett oder Macdonald begeistere ich mich für Tony Hillerman. Und manchmal sogar ein wenig für James Ellroy …

Das Team der Elfenschrift bedankt sich ganz herzlich für das geführte Interview und wünscht weiterhin alles Gute und viel Erfolg!

Ich habe für eure sehr interessanten Fragen zu danken! Und eurer Elfenschrift wünsche ich noch sehr viel Erfolg!

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Porträt: Chris Schlicht

Chris Schlicht zeichnet nicht nur für das schöne Cover dieser Elfenchrift-Ausgabe verantwortlich, sondern auch für die Titelbilder der Saramee-Reihe.
Geboren wurde sie 1968 in Frankfurt am Main, ist derzeit wohnhaft in Waldems/Hessen, verheiratet und Mutter zweier Kinder.
Sie ist gelernte Gärtnerin im Garten- und Landschaftsbau, absolvierte ein Ingenieursstudium an der Fachhochschule in Geisenheim und ist nunmehr als Landespflegeingenieurin bei der Stadt Wiesbaden angestellt.

Schon seit 1988 ist sie Mitglied des Comicmacherstammtisches Frankfurt. Doch erst durch den Kontakt zu einem Ex-Disney-Zeichner im Jahr 2000 und durch deren Ausbildung in den darauf folgenden Jahren, haben sich für Chris die ersten Möglichkeiten ergeben, im grafischen Gewerbe Fuß zu fassen.
Auf einzelne Werbeillustrationen folgten die Mitarbeit im Team des neuen deutschen Rollenspiels "LodlanD" und des Rollenspielmagazins "Envoyer".
Diverse Illustrationen für mehrere Rollenspielmagazine kamen hinzu, und seit Ende 2004 ist auch die Mitarbeit an "Cthulhu" sicher.
Ungenannt bleibt der Titel eines Jugendmagazines, für das allmonatlich ein Comicstrip aus ihrer Feder fliesst. Derzeit ist auch wieder ein Comic in Arbeit - der hoffentlich in Druck geht und nicht nur online zu sehen sein wird, wie 2002 "Blood Vengeance" beim online-Magazin inkplosion.de.
Noch mehr über die Künstlerin ist auf ihrer Homepage www.dreamspiral.de nachzulesen.

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14. Mar. 2008 - Ulrike Stegemann
Genre: Phantastik

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