![]() |
![]() | |||||||||||
Literaturfest MeißenDieser Artikel ist Teil der Kolumne:
Kaum in der tausendjährigen Stadt angekommen, fühle ich mich wie verzaubert. Mit seinen engen Gassen, altem Kopfsteinpflastern und hohen Giebelhäuschen strahlt es mehr als nur einen Hauch von Mittelalter aus. Überall prangt das Zeichen der weltberühmten Porzellanmanufaktur, das übrigens nicht das Stadtwappen ist. Doch wollen die beiden gekreuzten Schwerter so viel besser in das alte Stadtbild passen. Als Erstes fällt mir eine kleine Bühne auf, die unter einer riesigen Ulme vor einer Kirche aufgebaut wird. Ein wunderschöner Platz für eine Lesung, denke ich mir. Nur um zwei Ecken weiter, an einem kleinem Plätzchen im Schatten der Albrechtsburg denselben Gedanken zu haben. Er begleitet mich auf meiner Tour durch die Stadt vom Marktplatz zum Tuchmachertor und von kleinen, lauschigen Innenhöfen zu versteckt liegenden Terrassen. Die 165 Lesungen finden an über 40 Plätzen und Plätzchen statt und jeder ist etwas Besonderes. Kein Wunder, dass ich irgendwann erwarte um die nächste Ecke einem schiefzahnigen Rosstäuscher oder gebückten Kräuterweib zu begegnen. Auf halben Weg zur Burg, an der Bühne unter dem Schloßbergbogen, treffe ich dann drei Damen, die direkt einem Bild aus dem Rokoko entsprungen sein könnten. Sie stellen dort ihren historischen Roman in passenden Gewändern vor. Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Phantastik vermischen sich zu einer Einheit und man beginnt zu träumen. Am Markplatz murmelt eine Stimme von den düsteren Legenden von Mordor und ich weiß, dort wird aus dem Klassiker, aller Fantasyromane, dem Der Herr der Ringe gelesen. Aber auch moderne Bestseller wie Harry Potter und Tintenherz werden vorgestellt und stoßen natürlich auf großes Interesse. Endlich führt mein Weg mich auf die Burgterrasse, auf der dann die Lesung stattfindet. Über den Dächern von Meißen und mit einem weiten Blick auf die Elbe nehme ich meine Zuhörer mit zu Shadoir, in die mystische Welt der Dark Ladies, aus dem Fabylon Verlag. Nur wenig später entführt Uschi Zietsch ihre Fans in die Unterwasserwelt der Nauraka (Bastei Lübbe) und lässt sie die Kälte des 14-Grad-Sommers völlig vergessen. Anschließend nehme ich mir die Zeit in einige andere Lesungen hineinzuhören und genieße fremde Welten und neue Ideen. Für mich war das Gesamtpaket Literaturfest Meißen ein wunderschönes Erlebnis und auf jeden Fall die Reise wert. Ich werde nächstes Jahr wieder dort sein, um mich von der so vielfältigen Welt der Literatur verzaubern zu lassen. Wie gut 13.000 andere Besucher auch, finde ich die Kombination aus Mittelalter, Rennaissance und Fantasy genau die richtige Mischung um mein Herz zu begeistern. ![]() 01. Jul. 2010 - Dave T. Morgan Genre: Events Kolumne: FABYLON VERLAG [Zurück zur Übersicht] |
| |||||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |