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Auf den Spuren von Sherlock Holmes

Auf den Spuren von Sherlock Holmes Auf den Spuren von Sherlock Holmes

Teil 1: London, Baker Street 221b

The Sherlock Holmes Museum
221b Baker Street London NW1 6XE

Täglich zwischen 9:30 und 18:30 Uhr geöffnet.


Baker Street 221b Baker Street 221b
Möchte man auf den Spuren von Sherlock Holmes wandeln muss einen der Weg unweigerlich nach London führen, genauer gesagt in die Baker Street 221b. Dort nämlich wohnten dem Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle zufolge der beratende Detektiv Sherlock Holmes und sein Freund Dr. John H. Watson. Tatsächlich wurden an diese Adresse unzählige Briefe geschrieben, in der Sherlock Holmes um Hilfe gebeten wird, und dass obwohl zu Zeiten von Sir Arthur Conan Doyle die Baker Street gerade mal bis Nummer 100 durchnummeriert war. Trotzdem ist es möglich die Wohnung des berühmten und bekanntesten Detektivs der Welt zu besuchen, denn seit dem 27. März 1990 existiert in der Baker Street das Sherlock Holmes Museum. Hinter der typischen Eingangstür, die man aus unzähligen Verfilmungen her kennt, von denen die BBC-TV-Serie mit Jeremy Brett die authentischste sein dürfte, verbirgt sich eine original-getreue Nachbildung der Wohnung von Sherlock Holmes, Dr. Watson und natürlich ihrer treuen Haushälterin Mrs. Hudson. Ein Muss für alle Sherlockianer, Holmesianer oder einfach erlebnishungrige Touristen, die liebevoll gestaltete Museen zu schätzen wissen.

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Ein Bobby hält Wache Ein Bobby hält Wache
Auch mich zog es im Juli 2013 nach London. Meine erste Anlaufstelle war dann natürlich auch die Baker Street. Ein kleiner Tip am Rande, wer in London Urlaub macht, kommt am besten mit der U-Bahn voran, deren Stationen an den wichtigsten, neuralgischen Punkten der Stadt zu finden sind. Eine Station ist die Baker Street, an der man bereits unschwer erkennen kann durch wen diese Straße weltweite Berühmtheit erlangt hat. Die kleinen Kacheln der U-Bahn-Station zeigen nämlich die bekannte Silhouette des Profils von Sherlock Holmes, und sobald man den Untergrund am Hauptausgang verlässt, steht man vor einer über vier Meter großen Statue des Meisterdetektivs, die an den gar nicht so seltenen Schönwetter-Tagen immer von zahlreichen Touristen umlagert wird, die es sich nicht nehmen lassen wollen gemeinsam mit Sherlock Holmes fotografiert zu werden. Kein fünf Minuten Fußweg später steht man bereits vor der Haustür der Baker Street 221 b und auch hier, direkt vor der Wohnung der wohl lebendigsten, fiktiven Figur der Weltliteratur ist der Einfluss von Sir Arthur Conan Doyle und seiner bedeutendsten Schöpfung ersichtlich. Rechts neben dem Eingang zur Wohnung von Holmes und Watson, befindet sich der Eingang zum Museums-Shop. Gleich daneben liegt „Hudsons Restaurant“ in Anlehnung an Holmes' resolute Haushälterin. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite findet der Besucher Cafés, die mit kunstvollen Repliken der berühmtesten Gemälde des Illustrators Sidney Paget ihrer Lage Rechnung tragen.

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Der berühmte Kamin im Wohnzimmer Der berühmte Kamin im Wohnzimmer
An einem sonnigen und sehr warmen Samstag-Vormittag machte ich mich auf den Weg, die Wohnung von Sherlock Holmes und Dr. Watson zu besichtigen. Bereits eine halbe Stunde vor der Öffnungszeit, um 9 Uhr, stand ich vor der schwarzgestrichenen Eingangstür – und ich war nicht allein. Vier weitere Touristen warteten bereits auf den Einlass und als eine Gruppe asiatischer Mädchen um die Ecke bog, beschloss ich, mich ebenfalls anzustellen. Es erschien mir sinnvoll gleich mit der ersten Gruppe das Museum zu besichtigen, denn wie es aussah würde der Ansturm in den kommenden Stunden enorm sein. Wie gut ich daran tat, sollte sich später zeigen und die gute halbe Stunde Wartezeit mehr als wett machen. Das Prozedere ist aber nicht ganz einfach. So muss man sein Billett erst nebenan im Museums-Shop erstehen und sich anschließend noch einmal vor der Eingangstür zur Wohnung von Holmes und Watson anstellen, wo ein als Bobby verkleideter Angesteller Wache hält. Für so ein relativ kleines Museum besitzt es wirklich eine erkleckliche Anzahl Mitarbeiter. Die Frauen tragen in der Art weiblicher Bediensteter des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts knöchelange Kleider mit Schürze, die Männer treten dagegen ein wenig förmlicher mit Hemd und Krawatte auf.
Sobald man vom Bobby durchgewunken wurde, darf man sich alleine umschauen, so lange man will, ist aber nicht auf sich allein gestellt, denn eine der charmanten Dienstmägde ist immer zugegen, um geduldig Fragen zu beantworten oder auch mal hinter der Kamera für ein Foto zu assistieren.

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Holmes & Watson machen einen grausigen Fund Holmes & Watson machen einen grausigen Fund
Das Gebäude selbst stammt aus dem Jahr 1815 und stellt, laut dem Flyer, den man zu der Eintrittskarte ausgehändigt bekommt, eine typische Pension seiner Zeit dar, als welche es auch von 1860 bis 1934 eingetragen war. Die Anordnung und Möblierung entspricht im weiteren Sinne den Schilderungen von Sir Arthur Conan Doyle. Obwohl im Flyer von der Eingangshalle die Rede ist, handelt es sich in Wirklichkeit eher um einen Flur, denn die Pension ist, im typisch englischen Stil, recht schmal gebaut und stellt für breiter gebaute Personen eine Herausforderung dar. Eine mit Teppich belegte Treppe führt in den ersten Stock und direkt in das Arbeits- und Wohnzimmer von Sherlock Holmes und Dr. Watson, das originalgetreu eingerichtet ist. Der heimelige Kamin, nebst persischem Pantoffel, in dem Holmes seinen Tabak aufzubewahren pflegte, das kleine Tischchen, an dem der Detektiv seine chemischen Experimente durchführte, die beiden gemütlichen Lehnsessel, sowie natürlich der Esstisch, gedeckt mit einem typisch englischen Frühstücks-Service des neunzehnten Jahrhunderts. Neben dem wohl bekanntesten Zimmer der Baker Street liegt, nach hinten heraus, das Schlafzimmer von Sherlock Holmes. In den darüber liegenden Räumlichkeiten befinden sich die Schlafgemächer von Dr. Watson und Mrs. Hudson, ausgestattet mit allerlei Schätzen aus der viktorianischen Ära, die in einem engen Bezug zum Mythos des Meisterdetektivs stehen.

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Irene Adler und der König von Böhmen<br>
Irene Adler und der König von Böhmen
Es war schon ein besonderes Gefühl zwischen all diesen Ausstellungsstücken umherzugehen, sie zu sehen und zu berühren. Ja, auch zu berühren, denn die Einrichtung des Sherlock Holmes-Museums ist nicht durch Scheiben oder Barrieren abgeschirmt. Lediglich die kleineren und wertvolleren Dinge werden in Vitrinen aufbewahrt. Die Möbel und viele andere Gegenstände sind aber frei zugänglich, ja, man kann sich sogar in die Lehnsessel setzen, den bereitliegenden Deerstalker aufsetzen und die Pfeife in die Hand nehmen. Tatsächlich macht das Wohn- und Arbeitszimmer einen bewohnten Eindruck, so als ob die Besitzer nur mal eben kurz weg mussten, um einen neuen Fall aufzuklären. Doch das Museum hat noch weit mehr zu bieten, als eine werk- und zeitgetreue Möblierung, denn in den oberen Stockwerken finden sich lebensechte Wachsfiguren, die den Charakteren aus den bekanntesten und beliebtesten Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle nachempfunden sind. Irene Adler und der König von Böhmen, Sir Augustus Milverton, Mister Jabez Wilson, Dr. Grimesby Roylott, der zum Opfer des gefleckten Bandes wurde, Neville St. Clair, der Mann mit der entstellten Lippe, sowie Jack Pendergast, Strafgegefangener an Bord der Gloria Scott und viele andere mehr. Das Prunkstück der Sammlung ist aber Professor James Moriarty, dessen stechender Blick den Betrachter regelrecht zu sezieren scheint. Die Figuren, ihre Haltungen und Positionen sind allesamt den Illustrationen von Sidney Paget nachempfunden und wirken sehr lebendig. Auffallend dabei ist, wie ruhig und rücksichtsvoll sich die anderen Besucher verhalten, wobei der Bobby am Eingang natürlich darauf achtet, dass nicht zuviele Besucher auf einmal die Räumlichkeiten in der Baker Street betreten. Ich habe mich lange und ausführlich in der Wohnung umgesehen, in der der Geist von Sherlock Holmes, Dr. John Watson und ihres Schöpfers Sir Arthur Conan Doyle deutlich spürbar ist.

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Professor James Moriarty Professor James Moriarty
Im Anschluss an diesen denkwürdigen Besuch habe ich natürlich dem Museums-Shop einen weiteren Besuch abgestattet, dieses Mal, um mich mit entsprechenden Souvenirs einzudecken. Dabei sah ich die riesige Schlange, bestehend aus neuen Besuchern, die fast bis auf die Straße führte. Ein klarer Beweis für die anhaltende Faszination, die Sherlock Holmes auch nach über hundert Jahren immer noch auf die Menschen ausübt. Für mich bleibt der Besuch in der Baker Street 221 b jedenfalls ein unvergessliches Erlebnis


16. Nov. 2013 - Florian Hilleberg
Genre: Bericht

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