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GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR: Ein neuer Roman von einem neuen Autor – der Beginn eines Neustarts?

GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR:  Ein neuer Roman von einem neuen Autor – der Beginn eines Neustarts?
GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR:  Ein neuer Roman von einem neuen Autor – der Beginn eines Neustarts? GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR: Ein neuer Roman von einem neuen Autor – der Beginn eines Neustarts?
Die Namen John Sinclair und Jason Dark sind seit 40 Jahren untrennbar miteinander verbunden. Und hinter dem Pseudonym verbirgt sich ein einzelner Mann – Helmut Rellergerd. Unermüdlich schreibt er seit vier Jahrzehnten jede Woche einen Heftroman mit dem Helden John Sinclair. Von April 1981 bis April 2007 sogar noch monatlich ein 150 Seiten starkes Taschenbuch. Helmut Rellergerd schuf mit der Heftromanserie JOHN SINCLAIR einen Kult, der heutzutage fast so berühmt ist wie JERRY COTTON und mittlerweile hat sich Rellergerd die alleinigen Rechte an dem Pseudonym Jason Dark gesichert. Das war aber nicht immer so, denn zu Beginn seiner Karriere lagen die Recht an dem Namen beim Bastei-Verlag, wo Dark als Redakteur angefangen hat. Nachdem die ersten 50 Romane mit dem Geisterjäger John Sinclair in der Heftromanreihe GESPENSTER-KRIMI erschienen sind und bei der Leserschaft außerordentlich erfolgreich waren, erhielt Sinclair im Jahr 1978 eine eigene Serie. Nun erschienen im zweiwöchentlichen Rhythmus die Abenteuer von John Sinclair mit dem typischen schwarzen Rahmen und der gelben Schrift. Doch der Verlag hatte Bedenken, das ein einzelner Autor das Pensum erfüllen würde und stellte ihm ab dem achten Band Gautautoren zur Seite.
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„Der Vulkanteufel von Hawaii“ stammt aus der Feder von Fritz Tenkrat, alias A.F. Morland, dem Autor von TONY BALLARD. Richard Wunderer, Walter Appel (Earl Warren) und Martin Eisele steuerten ab sofort in unregelmäßigen Abständen Romane zur Serie bei. Dies erschien umso notwendiger, da die Serie im Januar 1979 auf einen wöchentlichen Erscheinungsrhytmus umgestellt wurde. Der Verlag hatte das Potenzial erkannt und entsprechend reagiert. Schnell entwickelte die Serie erste rote Fäden und Helmut Rellergerd begann sogar Zwei- und Dreiteiler zu schreiben. Eine Absprache mit den Gastautoren erfolgte jedoch nicht, so dass es schon mal zu Problemen mit der Kontinuität und der inneren Logik kam. Wichtige Ereignisse innerhalb der Serie und eine Weiterentwicklung der Figuren lag einzig und allein in den Händen von Jason Dark. Dafür steuerte Fritz Tenkrat sehr beliebte Crossover mit Tony Ballard zur Serie bei. Stilistisch und dramaturgisch aber hatte Helmut Rellergerd stets die Nase vorn und erlebte einen kreativen Schub, der einfach phänomenal war. So erschien am 20. April 1981 das erste Taschenbuch unter dem Titel
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„Angst über London“ und Helmut „Jason Dark“ Rellergerd bewies außerdem, dass er das Pensum jede Woche einen Heftroman und dazu monatlich ein Taschenbuch abliefern zu müssen, erfüllen konnte. Also erschien am 4. Janaur 1982 der letzte Roman von einem Gastautor: Fritz Tenkrats „Das Knochenschiff“.
Ab sofort hatte Jason Dark komplett freie Hand und durfte sich so richtig austoben, die Serie wurde immer erfolgreicher und komplexer. Neben Zwei- und Dreiteilern erschienen sogar Vier- und Fünfteiler, ja, regelrechte Zyklen mit sieben oder sogar zehn aufeinander aufbauenden Romanen. Doch irgendwann ist auch der kreativste Quell erschöpfte und Müdigkeit stellt sich sein. Die Widersprüche häuften sich, totgeschriebene Charaktere waren plötzlich wieder lebendig, magische Waffen verschwanden ohne sinnvolle Erklärung im Nirwana des Vergessens, herabgebrannte Häuser waren plötzlich wieder heile, und auch stilistisch hat Jason Dark seinen Zenit mittlerweile überschritten. Im April 2007 wurde sogar die beliebte Taschenbuchserie mit Band 312 „Ein Engel aus der Hölle“ eingestellt. Dennoch blieb sein Stil unverkennbar und einzigartig, so dass man annehmen kann, dass Dark seit 1982 die Serie wirklich und wahrhaftig alleine schrieb. Bis heute …

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Als auf der Homepage der Verlagsgruppe Lübbe bei den Neuankündigungen der Ebook-Ausgaben unter Band 1851 statt dem Namen Jason Dark plötzlich Michael Breuer zu lesen war, ging ein Aufschrei durch die Fangemeinde. Naja, vielmehr gab es plötzlich Diskussionsstoff für die handvoll aktiven User im Bastei-Forum. Dank der regen Teilnahme des Autors Michael Breuer wurde das Gerücht rasch bestätigt: Nach fast 32 Jahren sollte erstmals wieder ein JOHN SINCLAIR-Roman erscheinen, der offiziell von einem Gastautoren stammte. Offenbar konnte Jason Dark aus privaten Gründen einen Abgabetermin nicht einhalten und so musste für Ersatz gesorgt werden. Abgesehen von den üblichen Spekulationen wie der Roman wohl werden wird, kann man aber daraus mehrere Schlüsse ziehen:

1. Die Rechte der Serie liegen beim Verlag und sollte Jason Dark mal nicht mehr schreiben können, wird Bastei für entsprechenden Ersatz sorgen, solange die Serie schwarze Zahlen schreibt.
2. Die Informationspolitik des Verlags und des Chefautors Jason Dark lässt zu wünschen übrig, denn dass Michael Breuer für Dark einspringen würde, wurde nirgends thematisiert. So bleibt auch ungewiss, ob bereits weitere Fremdautoren-Romane eingeplant sind.
3. Jason Dark scheint müde geworden zu sein. Das ist nicht nur daran zu merken, dass er nach über 30 Jahren erstmals einen Abgabetermin nicht einhalten konnte, sondern wird auch in diversen Interviews und Leserbriefseiten deutlich.

Wie sich aber ein fremder Autor in der Welt von JOHN SINCLAIR zurechtfindet und ob es ihm gelingt, die Figuren, die Jason Dark seit Jahrzehnten geprägt hat, glaubhaft darzustellen, können Sie in der entsprechenden Rezension nachlesen.

Sollte es aber tatsächlich dazu kommen, dass Fremd- oder Gastautoren fest mit eingeplant werden, sollten diese gewissenhaft eingearbeitet werden. Ihnen die Lexika in die Hand zu drücken und ihnen auftragen zehn Romane zu lesen reicht da bei Weitem nicht aus. Außerdem wäre es unklug fünf Leute an die Serie zu setzen, die alle ihr eigenes Süppchen kochen. Aber das ist freilich meine ganz eigene Meinung – und wie so oft im Leben muss man es nehmen wie es kommt. Ich wünsche Michael Breuer jedenfalls viel Erfolg mit seinem ersten JOHN SINCLAIR-Roman und rate jedem Fan offen und neugierig an dieses Werk heranzugehen. Ob es nun der Beginn eines Neuanfangs ist oder nicht – jeder Autor sollte die Chance haben sich in den Kosmos von JOHN SINCLAIR heranzutasten und einzuarbeiten. Aber immer mit einem gewissen Respekt vor dem Lebenswerk von Jason Dark, denn für seine bisherige Leistung gebührt Helmut Rellergerd viel Ehre und Anerkennung.


29. Dez. 2013 - Florian Hilleberg
Genre: Horror

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