Main Logo
LITERRA - Die Welt der Literatur
Home Autoren und ihre Werke Künstler und ihre Werke Hörbücher / Hörspiele Neuerscheinungen Vorschau Musik Filme Kurzgeschichten Magazine Verlage Specials Rezensionen Interviews Übersicht
Neu hinzugefügt Kolumnen Artikel Partner Das Team
PDF
Startseite > Interviews > FABYLON VERLAG > Barbara Büchner > Dass ich geradezu verliebt in den Gentleman-Detektiv und seinen treuen Watson bin, das ist deutlich zu merken.

Dass ich geradezu verliebt in den Gentleman-Detektiv und seinen treuen Watson bin, das ist deutlich zu merken.

Interview mit Barbara Büchner, geführt von Alisha Bionda am 10. Nov. 2014.


Dieses Interview ist Teil der Kolumne:

FABYLON VERLAG Zur Gallery
A. Bionda
98 Beiträge / 29 Interviews / 31 Kurzgeschichten / 5 Artikel / 66 Galerie-Bilder vorhanden
Barbara Büchner Barbara Büchner
Alisha Bionda führte via Mal einen weiteren Teil des umfangreichen Interviews mit BARBARA BÜCHNER, der Bestsellerautorin aus Österreich, anlässlich ihres aktuellen Holmes-Titels: SHERLOCK HOLMES UND DIE SELTSAMEN SÄRGE, der in der Reihe „Meisterdetektive“ im Fabylon-Verlag erschienen ist.

A.B.: In letztere Zeit häufen sich die Veröffentlichungen wieder bei Dir, was mich in die glückliche Lage versetzt, schon den nächsten Teil des Interviews mit Dir zu führen. Ist es für Dich als langjähriger Profi der Literatur-Branche Normalität oder ist jede Publikation für Dich nach wie vor etwas Besonderes?
B.B.: Ach, weißt du – auch Mütter, die schon fünf Kinder zur Welt gebracht haben, empfinden jedes neue Baby als etwas Besonderes. Mit den Büchern geht es mir auch so. Wenn der Junge vom Paketversand mit der großen Schachtel draußen steht, kriege ich Herzklopfen. Dann stürze ich mich sofort darauf und lese das Buch erst einmal selbst – bis eines veröffentlicht wird, habe ich nämlich schon größtenteils vergessen, was drinnen steht. Und dann kriegt es meine Mutter. Die lechzt vor allem nach den Sherlock Holmes-Romanen.

A.B.: Jüngst ist im Fabylon-Verlag Dein zweiter Holmes-Episodenroman SHERLOCK HOLMES UND DIE SELTSAMEN SÄRGE erschienen. Was dürfen die Leser in diesem Roman erwarten?
B.B.: Klassische Holmes-Fälle mit einem Schuss Phantastik. Der versteckt sich aber im Hintergrund wie der Whisky im Irish Coffee, sodass man eigentlich nie weiß, was nun Realität und was Traum und Einbildung ist. Das ist diese Mischung, die ich gern habe. Ich habe da einen Gedanken aufgegriffen, an dem auch Arthur Machen („Die leuchtende Pyramide“) und E.F.Benson („Das Ungeheuer-Horn“) gearbeitet haben – dass nämlich die sogenannten Kobolde, Fairies usw. in Wirklichkeit eine ganz irdische – oder jedenfalls auf der Erde ansässig gewordene – Rasse von Lebewesen sind. Für diese Idee habe ich auch bei den Ufo-Gläubigen Rückendeckung gefunden. Leider sind die garstigen kleinen Dinger nicht so ganz irdisch, sie verfügen über unheimliche hypnotische Kräfte, und die setzen sie auf eine wirklich infame Weise ein, um Sherlock Holmes, Dr. Watson und Inspektor Lestrade ihre Kräfte zu rauben. Nichts für unruhige Schläfer!

A.B.: Wie kam es zu der Idee zu dem Roman?
B.B.: Es sind ja eigentlich viele Ideen, weil der Roman aus lose verbundenen einzelnen Fällen zusammengesetzt ist. Die meisten Ideen stammen aus Büchern und Webseiten über unerklärliche Phänomene, und ich versuche dann, eine Lösung zu finden – so wie beim „Totenhaus von Gremlington Village“ (TextLustVerlag) eine Lösung für einen echten ungeklärten Kriminalfall. Hier habe ich im Abspann angeführt, um welche Fälle es sich handelt, damit die Leser sie googeln und vielleicht ihre eigene Lösung finden können.

A.B.: Der Roman ist als schön bebildertes Paperback und eBook erschienen. Legst Du darauf als Autorin Wert? Sprich: Hast Du eine bibliophile Ader und präferierst solche liebevoll aufgemachten Werke? Oder ist das für Dich eher zweitrangig?
B.B.: Nein, bibliophil in dem Sinn bin ich eigentlich nicht. Da wäre meine persönliche Bibliothek auch sehr klein, weil gute Bücher oft in jämmerlichen Covern stecken. Manchmal ist das direkt peinlich – meine Bücherschränke haben Glastüren, und dann glotzt da irgend so ein neongrüner Rücken mit scheußlicher Schrift heraus, aber was soll ich machen, wenn der Inhalt so toll ist… Aber um das „liebevoll aufgemacht“ geht es mir schon, und da ist es egal ob eBook oder Print, es muss sauber gedruckt und fehlerfrei gesetzt und schön illustriert sein.

Innengrafik „Sherlock Holmes und die seltsamen Särge“
Innengrafik „Sherlock Holmes und die seltsamen Särge“

A.B.: Crossvalley Smith hat, wie ich finde, ein grandioses Covermotiv – aber auch die Innengrafiken geschaffen. Wie gefallen Dir diese?
B.B.: Das Covermotiv hat mir deshalb noch besser als sonst gefallen, weil er sich wirklich die Mühe gemacht und ein Bild von dem „monstrum rarissimum humanum“ gesucht hat, statt irgendein beliebiges Alien-Scheusi zu zaubern. Die Pointe der Geschichte ist ja, dass dieses Monstrum tatsächlich existiert und jeder hinfahren und es selber ansehen kann. Wir haben übrigens auch eines in Wien, den sogenannten „Korneuburger Teufel“, der sitzt in einem Spiritusglas im Pathologisch-anatomischen Museum. Die Innenillus – wah, bei dem Mörderhasen bin ich richtig zurückgeprallt, als ich den so zufällig aufgeschlagen habe! Meine Mutter habe ich gleich vorgewarnt, damit sie nicht beim Lesen in finsterer Nacht einen Schock kriegt. Sonst waren die Innenillus sehr zurückhaltend für C.S. Normalerweise halte ich ja schon immer die Luft an, bevor ich den ersten Blick auf seine Kreationen werfe, damit der Schreck nicht zu groß ist. Vor manchen, muss ich sagen, fürchte ich mich richtig. Diesmal waren sie eher zahm und klassisch, aber besonders zwei, das verlassene Schiff und das zerrissene Zelt hatten unheimlich viel Atmosphäre – oder viel unheimliche Atmosphäre, wie man will.

A.B.: Wirst Du noch weitere Werke rund um Sherlock Holmes verfassen? Wenn ja, wo?
B.B.: An meinem Schreibtisch. (Lacht). Nein, wenn das heißen soll, wo die Bücher erscheinen sollen, darum kümmere ich mich eigentlich nicht. Die gehen an die Agentur Ashera und die suchen dann einen Verlag dafür. Ich habe zwei Manuskripte in Arbeit, eine Novelle, inspiriert von zwei Bildern von Crossvalley Smith, in der hauptsächlich Dr. Watson eine Rolle spielt, und einen Roman – „Sherlock Holmes und das Schwert des Samurai“, in dem Holmes mit einem Okkultisten wettet, dass er drei beliebige „übernatürliche“ Fälle als rein menschlichen Trick und Trug entlarven wird. Sherlock Holmes ist ja ein beinharter Skeptiker. Ob er damit immer recht behält, wird sich zeigen. Jedenfalls ist schon der erste Fall äußerst knifflig: Ein bösartiger Waffennarr wird in einem verschlossenen Raum von einem antiken japanischen Schwert in zwei Teile gehauen…

A.B.: Hast Du eine besondere Affinität zu Sherlock Holmes oder würden Dich auch andere Detektive reizen?
B.B.: Na, dass ich geradezu verliebt in den Gentleman-Detektiv und seinen treuen Watson bin, das ist ja schon sehr deutlich zu merken. Andere Detektive? Hmm. Ich lese gerne Geschichten von Father Brown und auch von Hercule Poirot, das sind beides sehr runde, charaktervolle Gestalten. Dennoch glaube ich nicht, dass ich einen von beiden als Helden eines Romans wählen würde. Da könnte ich mich nicht so hineinleben. Wer mich auch fasziniert, sind der alt-chinesische Richter Dee und der mittelalterliche Mönch Bruder Cadfael, die beide sehr raffinierte Fälle lösen, aber dazu würde man mehr historisches Hintergrundwissen brauchen als ich besitze.
Übrigens war der erste Detektiv, der mich begeisterte, der Held von „Allan Wiltons Kriminalromane“, das waren zwar sogenannte Schundheftln, aber mein Großvater las sie stapelweise, also habe ich sie auch gelesen. Dieser Kommissar Allan Wilton war sowas von aufrecht, mutig, korrekt – etwa so wie Robert Stack in den „Unbestechlichen“. Damals habe ich mich eigentlich schon entschlossen, auch so etwas zu schreiben. Leider waren meine ersten Krimis nicht so ganz, äh, veröffentlichungsreif. Da musste ich noch ein paar Jahre lang üben.

A.B.: Demnächst wird es ja auch u.a. einen Krimi von Dir bei Emons geben? Wirst Du künftig vermehrt in diesem Genre schreiben?
B.B.: Ich weiß nicht. Je nachdem, was mir einfällt. Alles eine Frage der Inspiration. Bei den Schnellzügen, die andauernd durch meinen Kopf brausen, weiß ich nie, welcher anhalten und seine Fracht abladen wird.

A.B.: Abschließend noch die Frage: Gibt es ein Herzens-Projekt für Dich, das Du unbedingt umsetzen möchtest? Wenn ja, welches?
B.B.: Nein, da gibt es nichts Besonderes. Eigentlich ist alles, was ich so schreibe, ein Herzensprojekt, weil ich eben in genau den Genres schreibe, die mich ansprechen und inspirieren.

A.B.: Wieder einmal vielen Dank für das ausführliche Beantworten meiner Fragen.
B.B.: Aber bitte, jederzeit gerne wieder!

Weitere Interviews mit Barbara Büchner

Büchner, Barbara Büchner, Barbara
Ich habe immer mehrere Projekte in der Pfanne. Aber Sherlock Holmes reizt mich immer, genauso wie die Lovecraft-Coverversionen. - interviewt von Alisha Bionda (15. August 2013)
Büchner, Barbara Büchner, Barbara
Ich liebe Lovecraft, er hat mich immer schon fasziniert. - interviewt von Gunda Plewe (30. März 2013)
Büchner, Barbara Büchner, Barbara
Meine Figuren sind sehr lebendig, sehr eigenwillig - interviewt von Gunda Plewe (27. März 2013)
[Seite 1] [Seite 2] [Seite 3] [Seite 4]


[Zurück zur Übersicht]

Manuskripte

BITTE KEINE MANUS­KRIP­TE EIN­SENDEN!
Auf unverlangt ein­ge­sandte Texte erfolgt keine Antwort.

Über LITERRA

News-Archiv

Special Info

Batmans ewiger Kampf gegen den Joker erreicht eine neue Dimension. Gezeichnet im düsteren Noir-Stil erzählt Enrico Marini in cineastischen Bildern eine Geschichte voller Action und Dramatik. BATMAN: DER DUNKLE PRINZ ist ein Muss für alle Fans des Dunklen Ritters.

Heutige Updates

LITERRA - Die Welt der Literatur Facebook-Profil
Signierte Bücher
Die neueste Rattus Libri-Ausgabe
Home | Impressum | News-Archiv | RSS-Feeds Alle RSS-Feeds | Facebook-Seite Facebook LITERRA Literaturportal
Copyright © 2007 - 2018 literra.info