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TYNE-VAMPIR-DILOGIE: Die Leser erwartet eine bunte Mischung aus Lovestory, Zeitreiseroman, Fantasystory und historischem Roman.Interview mit Gabriele Ketterl, geführt von Alisha Bionda am 18. Jul. 2015.Dieses Interview ist Teil der Kolumne:
A.B.: Liebe Gaby, vor zwei Jahren sprach ich das letzte Mal mit Dir seitdem hat sich bei Dir enorm viel getan. Du bist mittlerweile im Vampir-Genre eine immer festere Größe. Nun wurde der erste Band Deiner Tyne-Dilogie LIEBE OHNE MORGEN bei Bookshouse publiziert. Was für ein Gefühl ist es, wenn in so rasanter Folge Titel von Dir erscheinen? G.K.: Das ist schon ziemlich überwältigend. Da ich jedem Buch die gleiche Aufmerksamkeit schenken möchte, ist das teilweise gar nicht so leicht. Aber ich bin einfach unglaublich stolz und freue mich wahnsinnig. Ehrlich, vor drei Jahren hätte ich nie auf so viel Erfolg zu hoffen gewagt. Ab und an muss ich mich noch kneifen, um es zu glauben. A.B.: Wie war es für Dich, nach Deinen Venetian Vampires bei Oldigor nun andere Nackenbeißer zu schaffen, und das in Schottland? G.K.: Schottland war schon immer auf meiner geistigen To-do-Liste in Sachen Bücher. Seit ich das erste Mal einen Fuß auf schottischen Boden gesetzt habe, liebe ich dieses Land. Es war ein Kinderspiel in dieses faszinierende Setting meine Vampire hineinzuschreiben. Denk doch nur mal an die ganzen alten Schlösser und Burgen, das ist doch das perfekte Fantasie-Futter für jeden kreativen Schreiberling. Es war ein sehr schönes Erlebnis, als ich mich an die Recherchearbeit gesetzt habe und schon da schön langsam die MacFarlanes in meinem Kopf Gestalt annahmen. A.B.: Was erwartet die Leser in LIEBE OHNE MORGEN? G.K.: Die Leser erwartet eine bunte Mischung aus Lovestory, Zeitreiseroman, Fantasystory und historischem Roman. Sie erfahren zuerst vom Massaker am Loch Arkaig, um sich dann sofort im Berlin von 2013 wiederzufinden. Mittels Zeitsprüngen zwischen dem Jahr 1766 und 2013 werden die Leser langsam und behutsam an die eigentliche Story herangeführt. Als Susan dann in das Zeitportal fällt, ist jeder Leser schon mit beiden Seiten vertraut und es gelingt schnell, jetzt richtig in die Geschichte einzutauchen. Was dann kommt, ist eine spannend-humorvolle Darstellung, was alles passieren kann, wenn das Jahr 2013 auf das Jahr 1766 trifft. Eine sich langsam entwickelnde Liebe, der einige Steine in den Weg gelegt werden und ganz viel Highland Flair. A.B.: Welcher Charakter des Romans liegt Dir besonders am Herzen und warum? G.K.: Das ist dann wohl mein Problemkind Steward MacFarlane, der älteste der drei Brüder, der sehr mit ihrem Schicksal hadert. Er ist der dunkle und abweisende, er sträubt sich mit Händen und Füßen gegen die Liebe von Su und Daniel. Aber er hat sehr gute Gründe dafür. Ich mag die dunklen Typen, die, die immer den Hauch von Gefahr signalisieren und eigentlich den Glauben an das Gute ad acta gelegt haben. Diese aalglatten Kerle liegen mir nicht das sind dann bei mir eher immer die Antagonisten. Ich brauche meinen Bösen der während des Romans mit mir wächst und am Ende einfach nur ein richtig toller, tiefgründiger Kerl ist. Um ehrlich zu sein, ist mir das absolut Normale immer unheimlich lieber einen tätowierten Biker als einen schnieken Banker. A.B.: Wie kamst Du auf die Idee zu der Dilogie? G.K.: Wie soll ich das sagen? Also, ich habe da eine sehr kluge Agentin, die mir nachdem ich mich wohl bei den Venezianern gar nicht so doof angestellt habe, immer wieder mit dem Wunsch nach einem neuen Plot mit Reißzähnen in den Ohren lag. Ich zierte mich solange, bis ich auf einem Mittelalterfest bei München die Schotten von Soar Patrol gehört und gesehen habe. Folgendes Szenario: Die Sonne ging gerade unter, im Hintergrund zuerst sanfte, in Gold getauchte Hügel, dann die Bergkette der Alpen und dazu kamen fünf Kerle in Kilts auf die Bühne und der Bandleader beginnt Dudelsack zu spielen, langsam fallen die riesigen Trommeln mit ein und dazu weht sanfter Sommerwind. Du musstest nur die Augen schließen und schon warst du mitten in den Highlands und um viele, viele Jahre zurückversetzt. Ich musste einfach eine Zeitreise unternehmen zwei Tage später stand der Plot! A.B.: Wie kamst es überhaupt dazu, dass Du einen weiteren Vampir-Mehrteiler konzipiert hast? G.K.: Hmm, hatte ich schon erwähnt, dass ich da eine Agentin habe, die mindestens einmal die Woche mit der Idee ankam? Scherz beiseite, ich wusste, dass es von den Venezianern nur drei Bände geben würde man soll aufhören, wenns am schönsten ist. Aber ich muss eingestehen, dass ich inzwischen auf Vampire in meinem näheren Umfeld nur ungern verzichte. Daher die Idee zu Tyne. Es ist fröhlicher, wärmer als die Venezianer, die sehr tiefgründig sind und ich konnte erneut eine neue Welt schaffen, samt eigener Mythologie. Ich liebe es mir die Welt umzuschreiben!! A.B.: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Lektorat von Bookshouse? G.K.: Ich musste ein klein wenig kämpfen. Eines meiner Stilmittel ist nun einmal die Ironie. Dazu bedarf es aber auch diverser Wörter und Redewendungen, die eben jene durchblitzen lassen. Wenn der Lektor die dann erst mal alle rausstreicht und kursiv gesetzte Worte, die erkennen lassen, dass hier auf etwas nicht sofort Erkennbares hingewiesen wird, eifrig geradebiegt, dann treibt das lustige Blüten. Es ist etwas anderes ob ich schreibe Es war ihr Gesicht! oder Es war ihr Gesicht. Du weißt, was ich meine? (Anmerk. A.B.: Ja, ich weiß, was du meinst.) A.B.: Wie gefällt Dir das Cover des Romans? G.K.: Jetzt gefällt es mir sehr gut. Um ehrlich zu sein, bin ich beim ersten Vorschlag vom Stuhl gefallen und zwar rückwärts. Es war ein dunkles Hotelzimmer mit einem dunkelhaarigen Kerl im Businessoutfit. Der hatte zu allem Überfluss auch noch kurze Haare und sah aus wie ein Was-Weiß-ich-Manager. Na ja, ich habe Highlander in meiner Story, langhaarige, coole Typen. Aber wir haben uns prima zusammengerauft. Auf Band 2 bin ich schon so was von gespannt, wenn alles klappt wird das Cover phänomenal. A.B.: Woran arbeitest Du derzeit? Was wird als Nächstes von Dir erscheinen? Worauf dürfen sich Deine Leser freuen? G.K.: Derzeit betrete ich mit viel Spaß und Begeisterung Neuland. Ich schreibe einen Romantic History Roman für den Amrûn Verlag, der 2016 erscheinen wird. Die Recherchearbeit in alten Büchern und Erzählungen ist genial. Er spielt um 1850 zuerst in England und dann in Amerika. Wer Jane Austen Flair mag und dann kein Problem damit hat, innerhalb von wenigen Seiten zu Jack London zu wechseln, der wird die Story lieben. Tja, und dann wurde auf einer Schottlandreise vor ein paar Wochen spontan wie ich nun mal bin ein neuer Plot für eine neue, locker-flockige Schottland-Story geboren. Ich werde ein paar unserer persönlichen Erlebnisse mit einfließen lassen und glaub mir, das ist lustig und unterhaltsam, nicht immer für mich, aber sicher für die Leser. A.B.: Wird es weitere Vampirromane von Dir geben? G.K.: Wenn die Leser und ein geneigter Verlag dies denn so wollen, mit dem allergrößten Vergnügen. Es gibt einen Plot für eine neue Dilogie, die an die Mythologie der Venetian Vampires anschließt. Ich greife darin die Geschichte beim Anführer des deutschen Ablegers des Clans wieder auf. Marlon und seine supercoole Truppe in Berlin sind bei den Venezianern ja immer nur am Rand in Erscheinung getreten und sie haben wahrlich ihre eigene Story verdient: Vampire Berlins. Das würde ich verflixt gerne schreiben. A.B.: Du hast vor Kurzem eine spezielle Reise nach Schottland gemacht, bist sozusagen auf den Spuren Deiner Vampire dort gewandelt. Bitte erzähle und darüber doch etwas. G.K.: Zusammen mit meiner Autorenkollegin Stephanie Linnhe bin ich zwölf Tage lang durch Schottland gefahren. Auf dieser Reise, die uns 1.600 Kilometer durch das traumhafte Land und die faszinierenden Highlands geführt hat, haben wir die Locations unserer Bücher besucht und diese zuerst mit einem kleinen, täglichen Handyvideo vorgestellt. Außerdem haben wir mit einer Profikamera gefilmt, was nun erst mal alles gesichtet, geschnitten und dann mit Kommentaren und Musik unterlegt wird. Auf meiner Facebookseite kann man sich außerdem unter Notizen einen sehr ausführlichen und Reiseblog zu jedem Tag unserer Reise durchlesen. Quasi die ungeschönte Wahrheit (au weia), was zum Teil höchst unterhaltsam aber auch informativ ist. Wenn jemand eine Reise nach Schottland plant, kann ich unsere Erlebnisse nur empfehlen. Wir haben viel gesehen und erlebt. Allerdings bei Weitem nicht alles. So muss ich unbedingt bei unserem nächsten Trip nach Slains und Cruden Bay und auf die Isle of Skye und ... Du siehst schon, das Land hat es uns angetan. A.B.: Zum guten Schluss für heute: Wirst Du demnächst irgendwo lesen? Wenn ja wo? G.K.: Derzeit arbeite ich gleich an zwei musikalischen Lesungsprojekten. Da gibt es einmal das Vampire Battle mit Stephanie Linnhe und den Künstlern der Mittelalterband Corvus Corax. Hier haben wir am ersten Augustwochenende Studioprobe. Wir hoffen alle, dass dann sehr schnell das erste Event folgt, denn wir freuen uns riesig auf diese Zusammenarbeit. Termine geben wir rechtzeitig bekannt. Das zweite ist ein Musikalprojekt mit dem wunderbaren John Peter Farrowski, mit dem ich schon einmal gelesen habe. Das erste Halbjahr war er mit der Vorbereitung seiner neuen Show beschäftigt, aber demnächst steigen wir wieder in die Planung ein. Das Kind hat auch schon einen Namen: Vampires and all that Swing Und wenn die Macher der BuCon in Dreieich sich für die Schotten und Venezianer begeistern können, dann werde ich dort aus beiden Reihen lesen. Wird aber auch bekannt gegeben sobald ich Bescheid bekomme. A.B.: Wieder einmal vielen Dank für das ausführliche Beantworten meiner Fragen. Und bis zum nächsten Part des Interviews. G.K.: Es war mir wie immer ein Fest. Vielen Dank dafür! Weitere Interviews mit Gabriele Ketterl
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