Main Logo
LITERRA - Die Welt der Literatur
Home Autoren und ihre Werke Künstler und ihre Werke Hörbücher / Hörspiele Neuerscheinungen Vorschau Musik Filme Kurzgeschichten Magazine Verlage Specials Rezensionen Interviews Übersicht
Neu hinzugefügt Kolumnen Artikel Partner Das Team
PDF
Startseite > Interviews > Eva Maria Balkenhol > Von selbstaufgenommenen Hörspielen, TKKG, und das Sterben vor dem Mikro

Von selbstaufgenommenen Hörspielen, TKKG, und das Sterben vor dem Mikro

Interview mit Eva Maria Balkenhol, geführt von Florian Hilleberg am 13. Aug. 2009.


Eva Maria Balkenhol Eva Maria Balkenhol
Interview mit Eva Maria Balkenhol

Hallo Eva, erzähl doch mal, wie du zur Schauspielerei und speziell zum Hörspiel gekommen bist?

Hui, das klingt so nach Klischee, wenn ich jetzt von meiner Kindheit anfange, aber es ist leider so. Im Schnelldurchlauf: Erst kam die Ballettausbildung bei der Royal Academy of Dancing. In dieser Zeit tanzte ich fast rund um die Uhr und hatte mit Schauspiel, zumindest im klassischen Sinne, noch nicht viel zu tun. Doch als ich den Theatertanz entdeckte, wurde die Verbindung von Tanz und Schauspiel immer intensiver. (Übrigens ist Theatertanz keine Form von „ich tanze meinen Namen“, sondern schlicht eine Form des Tanzes, die freier und wie ich finde natürlicher wirkt. Sie enthält oft Elemente aus dem klassischen Ballett, aber auch erzählerische Elemente aus dem Schauspiel. Tja, schwer zu definieren ;-). Nach dem Abi folgte schließlich die Schauspielausbildung und somit auch jede Menge Projekte: Theater, Film und eben Hörspiel.

Die Wahrheit ist, dass meine Eltern mich schon früh mit einem ausgebauten „Verkleidezimmer“ auf den Dachboden verbannten, wo mein Wahnsinn sich ungestört ausbreiten konnte ;-).

Zum ersten offiziellen Hörspiel kam ich durch die Zusammenarbeit mit Filmemacher und Regisseur Ralf Kemper. Ich fing während des Studiums mit „Überfall der Mörderrucksäcke“ an und darauf folgten weitere Filme: „Waldbewohner“, „Five“ und aktuell „Toxic Lullaby“. Da ich schon irgendwie von Anfang an bei Ralf dabei war, unterstütze ich auch gerne die Trashfilmfestivals, die Ralf organisiert. Dort traf ich auf Horst von Allwörden (Zauberspiegel), und wir kamen ins Gespräch darüber, dass ich mich unbedingt auch als Hörspielsprecherin bewerben möchte. Horst verwies mich daraufhin an Sven Schreivogel von Nocturna Audio. Ich sprach vor, und konnte mein Glück kaum fassen, als es mit dem ersten Hörspiel-Job klappte.



YWas verbindet dich persönlich mit dem Medium Hörspiel?

Eine ganze Menge! Erstmal natürlich meine gigantische TKKG-Sammlung. Niemals werde ich die Zeit vergessen, wenn ich Freitags nach der Schule meine wöchentlich zugeteilte Tafel „Weisse crisp“ vertilgte und genüsslich dazu eine meiner ersten Folgen: „Alarm im Zirkus Sarani“, hörte. Nun ziert dieses Kassettencover ein Autogramm von Regisseurin Heikedine Koerting, Halleluja!!! Des weiteren fabrizierte ich im häuslichen Wohnzimmer mit Hilfe seltsamer Geräusche-CDs, die mein Vater zum Vertonen von Diashows verwendete, die abstrusesten Hörspiele selbst. Hauptsächlich Krimis, in denen ich gemeinsam mit meiner Freundin etwa 20 Männerrollen sprach. Die wenigen Frauenrollen klangen meist wie Schlümpfe, was man sich denken kann, wenn man sich vorstellt wie zwei 10jährige ihre Stimmen zusätzlich erhöhen, um erwachsener zu klingen. Eine weitere Lieblingsbeschäftigung war es, Platten aus dem Regal zu ziehen, aufzulegen und sofort dazu, je nach Stimmung der Musik, ein Hörspiel dazu aufzunehmen. Damit verbrachte ich Stunden, bis ich tatsächlich irgendwann heiser wurde und mein Bruder völlig ungläubig über das Spektakel ins Zimmer stolperte… So das reicht jetzt aber mit Plaudereien über peinliche Kindheitserlebnisse.


YDeinen ersten Hörspielauftritt hattest du in der GORDON BLACK-Folge „Der Spiegel des Grauens“, mit der denkwürdigen Gesangs- und Sterbeszene einer gewissen Linda Turtle. Wie war die Arbeit hinter dem Mikrofon?

Grossartig, aufregend, erheiternd und natürlich auch eine neue Herausforderung!



Ist es schwieriger für dich als Schauspielerin nur mit der Stimme zu agieren, als mit dem ganzen Körper?

Nun ja, für mich ist das nicht wirklich trennbar, denn wenn ich beispielsweise eine ängstliche Rolle spreche, dann nimmt der ganze Körper automatisch eine dazu passende Haltung ein. Gefühl in der Stimme kommt vom Gefühl in der Seele und das spiegelt sich automatisch in Mimik und Gestik wieder. Sicherlich reduziere ich meine Bewegungen, um das Mikrophon nicht umzureißen, aber es wäre ja auch völliger Unsinn zu versuchen, sich das Schauspielen komplett abzugewöhnen. Diese Reduktion der Bewegungen ist sicherlich eine Gewöhnungssache. Eine weitere Konzentrationsarbeit ist es, viel im Kopf ablaufen zu lassen und sozusagen sich gleichzeitig beim Sprechen vorzustellen, dass die Hörer einen Seelenzustand eben nur an der Stimme erkennen werden. Also gleichzeitig sprechen und hören… *grübel* klingt das zu wirr?


YSind weitere Hörspielauftritte in absehbarer Zeit von dir zu erwarten und wenn ja, welche?

Ja, ich habe auch in einer Edgar Wallace Episode bereits mein Leben gelassen. In dem noch nicht auf dem Markt erschienenen Hörspiel von Nocturna Entertainment spiele ich die Gwenda Milton aus dem Klassiker „Der Hexer“. Und in einer Folge einer neuen Hörspielreihe von Europa, habe ich als Gastrolle ein jugendliches Mädchen gespielt, dessen Freund in kriminelle Machenschaften verwickelt ist. Ich weiß allerdings nicht, wie geheim diese neue Reihe noch ist, deshalb schweige ich lieber erstmal zum Titel. Ich kann nur so viel sagen: es wird eine Art weiblicher Gegenpart zu den Drei ???.


Bei GORDON BLACK wurde deine Rolle einzeln aufgenommen. Fehlte dir das Zusammenspiel mit den Kollegen?

Natürlich spiele ich gern mit Kollegen auf der Bühne, das gehört dazu! Da ist es ungewohnt ohne Partner zu spielen. Doch ich würde sagen beim Hörspiel hat man auch ein Zusammenspiel mit Kollegen. Schließlich gibt es noch den Regisseur und die Tontechniker, die mich durch die Scheibe mit ihren Blicken und stummen Lachanfällen triezen. So macht das ganze genauso viel Spaß und bleibt lebendig.


YGibt es eine Rolle, im Hörspiel oder auch im Theater oder vor der Kamera, die du besonders gerne spielen möchtest?

So ziemlich alles, was ich noch nicht gespielt habe *zwinker*! Ich freue mich immer über neue Herausforderungen und bin neugierig, was in den nächsten Jahren so auf mich zukommt.

Ein Kindheitstraum wäre es, einmal in einer Folge von TKKG mitspielen zu können. Aber ich muss auch leider sagen, dass die neuesten Folgen mit den frühen TKKG-Folgen nicht mehr so recht mithalten können. Dennoch hätte ich viel Freude daran.

Im Theater würde ich gerne eine meiner Vorsprechrollen, „Das kunstseidene Mädchen“ in einer Bearbeitung von Gottfried von Greiffenhagen, mal komplett spielen. Doch auch im Theaterbereich gibt es so unzählig viele spannende Rollen, dass es mir schwer fällt, mich da für eine Lieblingsrolle zu entscheiden.

Selbstverständlich wäre es auch grandios einmal eine Mörderin im Tatort spielen zu dürfen…ach ja, ich glaube da geht es vielen Kollegen so. Schließlich bin ich auch mit dieser unverkennbaren Musik und dem „Auge im Visier“ groß geworden. Sollte es mit der Mörder-Rolle nicht klappen, würde ich selbstverständlich auch die Kommissarin nicht ablehnen…äääh…*hust*



In welchen Film- oder Fernsehproduktionen kann man dich sehen, oder wird man dich in absehbarer Zeit zu sehen bekommen?

Im Herbst, also wahrscheinlich im Oktober oder November, wird der, im letzten Jahr und Anfang diesen Jahres, gedrehte Film von Ralf Kemper mit dem Titel „Toxic Lullaby“ fertig geschnitten sein und in Kassel im Kino gezeigt werden. Es ist allerdings eine DVD Produktion und kommt daher nicht ins Fernsehen.


Liebe Eva, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für deine Zukunft.

Dir auch vielen Dank lieber Florian und alles Gute J!!

PS: …Und ich hatte doch Recht, dass ich für meine Zukunftspläne keine Mathematikkenntnisse der Oberstufe benötige…harharhaaaar! Das mußte ja mal gesagt werden!


[Zurück zur Übersicht]

Manuskripte

BITTE KEINE MANUS­KRIP­TE EIN­SENDEN!
Auf unverlangt ein­ge­sandte Texte erfolgt keine Antwort.

Über LITERRA

News-Archiv

Special Info

Batmans ewiger Kampf gegen den Joker erreicht eine neue Dimension. Gezeichnet im düsteren Noir-Stil erzählt Enrico Marini in cineastischen Bildern eine Geschichte voller Action und Dramatik. BATMAN: DER DUNKLE PRINZ ist ein Muss für alle Fans des Dunklen Ritters.

Heutige Updates

LITERRA - Die Welt der Literatur Facebook-Profil
Signierte Bücher
Die neueste Rattus Libri-Ausgabe
Home | Impressum | News-Archiv | RSS-Feeds Alle RSS-Feeds | Facebook-Seite Facebook LITERRA Literaturportal
Copyright © 2007 - 2018 literra.info