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Urbania von Ernst-Eberhard Manski
Crossvalley Smith © http://www.crossvalley-design.de Stefan spürte schon den Fahrtwind, als er die Treppe zum U-Bahnhof hinunterging. Obwohl es der letzte Zug des Tages war, beeilte sich Stefan nicht, denn er war sicher, dass Urbania auf ihn warten würde.
Wenn Stefan sich richtig erinnerte, kannte er Urbania schon, seitdem sein Großvater ihn eines Winterabends auf dem Nachhauseweg vom Verkehrsmuseum zum ersten Mal mit der U-Bahn mitgenommen hatte.
»Komm, Stefan, hier hinein!«, hatte der Großvater gerufen und den Fünfjährigen in den letzten Wagen bugsiert. »Hier hinten kannst du in den Tunnel hinausschauen.«
Und Stefan zwängte sich in die dunkle Nische neben dem unbesetzten Führerstand und beobachtete, wie das allmählich schrumpfende Lichtrechteck des Bahnhofs in der Dunkelheit zurückblieb. Die Hand des Jungen rutschte ab, als er sich an der glatten Holztäfelung festklammern wollte, während der Boden unter seinen Füßen vibrierte, und Stefan spürte das Leben. Es war, als ob die U-Bahn lebte.
In dem Vorort, in dem Stefans Eltern wohnten, gab es damals noch keine U-Bahn. Deshalb fand seine nächste unbewusste Begegnung mit Urbania erst einige Jahre später statt.
Benno, Monika, Ute und Stefan hatten in der letzten Woche ihrer Grundschulzeit die Bezirksschulmeisterschaft im Geschichtenvorlesen gewonnen und waren nun zum Stadtmeisterschaftsturnier unterwegs.
Nachdem sie an der Endhaltestelle des Busses umgestiegen waren und auf den grünen Sitzbänken im fast leeren U-Bahn-Wagen Platz genommen hatten, begann Ute sofort zu sticheln: »Wetten, dass ihr euch nicht traut, ein Herz in die Wand zu schnitzen?«
»Klar trauen wir uns das«, prahlte Benno und zückte sein Klappmesser.
»Na los, Stefan! Was ist mir dir?«, bohrte Ute weiter.
Stefan zuckte lustlos die Achseln und schrak auf. Mit einem Rums hatten sich die Türen geschlossen.
»Stefan sammelt Briefmarken«, höhnte Ute, während der Zug rüttelnd anfuhr. »Dazu braucht er kein Taschenmesser.«
»Muss er halt mit der Pinzette kratzen.« Benno klappte streitlustig sein Messer auf und machte sich ans Werk. Stefan spürte einen phantomartigen Schmerz, als ob die Klinge in seine eigene Haut ritzte.
Doch bevor Benno tiefer in das Holz eindringen konnte, ruckelte der Zug in den Schienen. Mit kreischenden Felgen legte er sich in eine scharfe Kurve. Benno verlor das Gleichgewicht und prallte gegen eine Haltestange.
»Geschieht dir recht«, brummte Stefan.
»Du gibst schon auf?«, wunderte sich Monika.
»Wer als Erster fertig ist, darf ein U daneben ritzen«, verkündete Ute und blickte Stefan herausfordernd an.
Benno rieb sich die Stirn und wollte das Messer erneut ansetzen. Der Zug bremste jedoch abrupt ab, sodass der Junge erneut ins Straucheln geriet.
Stefan fühlte, wie sich die Sitzbank, auf der Monika und er saßen, aus der Halterung löste.
»Also ich sehe mir das nicht mehr an«, protestierte er und erhob sich. »Ich gehe in einen anderen Wagen.«
Ute sprang auf, rannte zur Tür und zerrte an den Griffen, bis sie die beiden Türhälften auseinandergestemmt hatte. »Na bitte, dann spring doch ab!«
Stefan erkannte eine Gelegenheit, sich bei ihr Achtungspunkte zu verschaffen, stellte sich neben sie auf das Trittbrett in die offene Tür und wartete die wenigen Augenblicke, bis der Zug den Bahnhof erreicht hatte.
Während Stefan die Fliesen und die Werbeplakate neben sich vorbei gleiten sah und absprang, bremste der Zug, sodass er sich fast nur noch im Schritttempo vorwärtsbewegte. Die Geschwindigkeit war trotzdem noch zu hoch, denn als Stefans Füße den Beton der Bahnsteigkante berührten, musste er erschreckt feststellen, dass er nicht wie erwartet locker auslaufen konnte, sondern ihm seine Beine unter dem Körper weggerissen wurden. Während des Rückwärtstaumelns nahm er im Augenwinkel wahr, wie Monika die nächste Tür des vorbeigleitenden Zuges aufriss und einen grünen länglichen Gegenstand herausstieß. Das Letzte, an das Stefan sich erinnern konnte, war der gedämpfte Schmerz, als sein Kopf auf der über den Bahnsteig schlitternden Sitzbank auftraf.
Stefans Eltern zahlten Wochen später zähneknirschend die Strafe für die Sachbeschädigung.
Als Stefan nach der Genesung von seiner Gehirnerschütterung bei Monika anrief, um sich für ihre geistesgegenwärtige Reaktion zu bedanken, war ihre Mutter am Apparat.
»Ich möchte nicht, dass du noch anrufst.«
»Warum denn nicht?«, stotterte Stefan höflich.
»Rabauken wie du haben einen zu schlechten Einfluss auf meine Tochter.«
Nach den Osterferien besuchte Stefan eine andere Oberschule als seine Freunde, und so verloren sie sich aus den Augen.
Bis zur dritten Begegnung zwischen Stefan und Urbania vergingen wieder sieben Jahre. Eines Nachmittags döste Stefan auf dem Weg zu einer Arbeitsgruppe in der U-Bahn und entdeckte ein Abteil schräg vor ihm Benno, der dort mit einer jungen Frau saß, die lebhaft mit gedämpfter Stimme auf ihn einredete. Verwirrt betrachtete Stefan die Frau, die ihm irgendwie bekannt vorkam. Während er grübelte, um wen es sich handeln könnte, stellte er plötzlich fest, dass er seinen Zielbahnhof verpasst hatte. Dummerweise war er damit eine Station über den Netzabschnitt seiner Monatskarte hinausgefahren. Wie es der Zufall wollte, warteten die Kontrolleure im nächsten Bahnhof. Benno und seine geheimnisvolle Begleiterin sprangen sofort auf und wollten aussteigen, aber die Tür am vorderen Ende des Wagens ließ sich nicht öffnen. Fluchend kehrten sie um und rempelten sich zu den hinteren Türen durch, stießen dort aber auf die Kontrolleure.
»Fahrausweiskontrolle. Bitte die Fahrausweise bereithalten.« Die breitschultrigen Beamten versperrten Benno und seiner Begleiterin den Ausstieg. »Wohin so schnell des Weges? Die Fahrscheine bitte!«
Stefan blieb wie angewurzelt sitzen. Er beobachte den Türfilm im Augenwinkel und überlegte, wie er seinerseits den Kontrolleuren entkommen konnte. In diesem Moment öffnete sich die vordere Tür, und Stefan vernahm deutlich Utes Stimme, die in das Getümmel rief: »Stefan, geh!«
Ohne nachzudenken, sprang Stefan auf, stürzte aus dem Waggon und flüchtete zum Ausgang an der Stirnseite des Bahnsteigs. Dort angelangt wandte er sich nach Atem ringend um und stellte überrascht fest, dass ihn keiner der Kontrolleure verfolgt hatte. Erleichtert schaute er in die Fenster des abfahrenden Zuges und konnte schemenhaft erkennen, wie Benno und die Frau im ersten Wagen heftig gestikulierend mit den Kontrolleuren diskutierten.
Stefan grübelte. Wer war bloß diese Frau? Könnte das Ute gewesen sein?
»Und wenn dich jemand anders gehört hätte«, hatte Stefan später gefragt, als er sich nach seiner Spätschicht als einziger Fahrgast von Urbania nach Hause bringen ließ.
»Das war so ein Durcheinander«, lachte die Bahn. »Die beiden einzigen, die einen klaren Kopf behalten hatten, waren du und ich.«
»Warum hast du das eigentlich gemacht? Ich meine, du lebst doch auch davon, dass die Leute ihr Fahrgeld bezahlen.«
»Ja und nein. Ich bin quasi im Staatsdienst, gelte also als beamtet. Auch wenn mein Lohn lediglich darin besteht, dass ich gewartet und geölt werde und mein Quäntchen Energie bekomme. Aber wenn ich mir die Personalpolitik der Verkehrsbehörde ansehe, dann keimt in mir der Protest. Da wird der Direktor in den Vorruhestand abgeschoben und erhält eine Pension in der Höhe des Gegenwerts von eintausend Schülermonatskarten. Da würde mir das Dach hochgehen, wenn ich es mir nicht an der Tunneldecke schrammen würde. Aber Fahrgäste, die mir mit ihren Taschenmessern ans Fell, ich meine ans Holz oder ans Glas wollen, die habe ich immer wieder skrupellos den Kontrolleuren ausgeliefert.«
»Tut das eigentlich weh?«
»Was?«
»Na, diese Schnitzerei.«
»Angenehm ist das nicht. Aber was meinst du, wie oft ich schon modernisiert worden bin: die Türverriegelung, Polster statt Holzbänke, die Lautsprecher
Alles ohne Narkose.«
»Warum sprichst du eigentlich mit Utes Stimme?«
»Du magst sie? Stimmts?«
»Wie kommst du denn darauf?«
»So, wie du sie angestarrt hast. Du warst ja fast in Trance.«
»Ach, hör doch auf. Ich hatte sie zuerst gar nicht wiedererkannt.« Stefan holte Luft. »Benno, Monika, Ute und ich, wir vier kennen uns schon aus dem Sandkasten. Da denkst du nicht darüber nach, ob du jemanden magst. Man gewöhnt sich aneinander. Auch wenn man sich regelmäßig prügelt und gegenseitig die Spielzeugeisenbahnen einbuddelt U-Bahn-Spielen nannten wir das , am Tag danach, wenn du mit einer ausrangierten Zahnbürste den klebrigen Sand abgeschruppt und herausgestochert hast, ist alles wieder vergessen. Aber vielleicht hast du recht. Ich mochte die Schale, aber nicht den Kern. Je älter Ute wurde, umso schlimmer wurde die Diskrepanz. Ist es nicht eine Frage der Zeit, bis die Fäulnis von innen sich so weit ausbreitet, dass die härteste Oberfläche davon in Mitleidenschaft gezogen wird?«
»Soll ich meine Stimme ändern?«, unterbrach Urbania. »Etwa so: Hallo, Stefan!«
»Mensch, Uba«, erschrak Stefan. »Muss es denn unbedingt Monika sein?«
»Oder willst du es lieber so: Nächste Station Heidelberger Platz.«
»Nein, bitte nicht Nina Hagen!«
»Und wie wäre es hiermit: Ausstieg links.«
»Kenne ich nicht.«
»Kein Wunder. Die Stimme lebte vor deiner Zeit.«
Urbania fuhr in den Bahnhof ein, und ein älteres Paar betrat den Wagen.
Stefan öffnete seine Aktentasche, holte das Buch heraus, das er zuletzt bei Urbania gelesen hatte, und schlug die Seite auf, bis zu der sie gekommen waren.
Ein paar Minuten später verkündete Urbania: »Nächste Station Fehrbelliner Platz, Ausstieg links.«
»Sag mal«, sagte die alte Frau zu ihrem Begleiter. »Die U-Bahn klingt ja wie Zarah Leander.«
Stefan zog ein Notizpapier und einen Filzstift aus seiner Aktentasche und schrieb mit deutlichen Buchstaben auf die leere Rückseite, sodass Urbania es mit ihrer Fahrgastraumkamera lesen konnte: Hast du überhaupt keine eigene Persönlichkeit?
Urbania schwieg. Wie immer, wenn Stefan nicht alleine im Wagen war.
Auch als er das erste Mal seit Jahren Monika wiedergesehen hatte, waren sie anschließend in Urbanias letztem Wagen gelandet. Die beiden hatten sich plötzlich erkannt, als sie in einem Seminar zufällig nebeneinander saßen.
»Studierst du etwa auch Germanistik?«, hatte Stefan sich gewundert.
»Und Geschichte«, hatte Monika gegrient. »Aber nur so lange, bis am Fachbereich Medizin ein Studienplatz frei wird.«
»Wie geht es Benno?«, hatte Stefan hinterher auf dem Weg zum U-Bahnhof mehr aus Höflichkeit als aus Interesse gefragt.
»Nicht besonders. Er ist einfach nicht gut drauf. Hängt oft mit Ute zusammen, heckt viel Unsinn aus. Wenn du mich fragst: Das wird nicht gut enden.«
»Erinnerst du dich eigentlich noch an diesen Zug?«, flüsterte Stefan, nachdem sie eingestiegen waren.
Monika schaute sich gleichgültig um und schüttelte den Kopf. »Was soll denn mit diesem Zug sein?«
»Das musst du doch wissen«, ereiferte Stefan sich. »Die einzige U-Bahn im ganzen Netz, die lebt.«
»Dieser Zug lebt? Also, ich weiß nicht.« Monika rückte skeptisch ein Stück von ihm ab. »Wie meinst du denn das?«
Stefan biss sich in die Unterlippe, aber er hatte sich schon zu weit aus dem Fenster gelehnt und konnte nicht mehr zurück. »Erinnerst du dich noch daran, wie wir das erste Mal zu viert unterwegs in die Innenstadt waren? Als du mir die Sitzbank
« - er klopfte auf das Polster, auf dem sie saßen - »
unter den Kopf geschleudert hattest, um meinen Sturz abzufedern?«
Monika überlegte eine Weile. »Du meinst, als wir damals zur Stadtmeisterschaft gefahren sind?«
»Genau. Was hattest du damals gedacht?«
»Dass sich unsere Gewinnchancen auf einmal drastisch verringert hatten«, antwortete Monika mit einem verärgerten Anflug in ihrer Stimme.
Stefan starrte sie an. An den Ausgang des Vorlesewettbewerbs hatte er überhaupt nicht mehr gedacht.
»War ein Scherz«, beruhigte Monika ihn. »Es ging ja auch sehr schnell. Ihr hattet euch gestritten. Du hattest die Faxen dicke und wolltest aussteigen. Und dann stand ich plötzlich mit der Sitzbank in der Tür. Du fielst auf den Bahnsteig, und mir rutschte das Polster aus der Hand. Das war nichts als reiner Zufall. Das kannst du mir glauben.« Sie schaute ihn eine Weile mürrisch an. »Wie konntest du auch so blöd sein? Es weiß doch jedes Kind, dass man nicht mit dem Rücken zur Fahrtrichtung aus dem fahrenden Zug abspringt.« Als sie seinen unglücklichen Gesichtsausdruck sah, fuhr sie mit einem etwas versöhnlicheren Ton fort. »Aber hinterher war ich sehr froh darüber, dass dir nichts passiert ist. Du hättest schließlich tot sein können. Warum hast du dich eigentlich danach nicht mehr bei mir gemeldet?«
Urbania war sehr sauer auf Stefan gewesen, weil er Monika eingeweiht hatte. Wochenlang hatte die Bahn geschwiegen und sich nicht bemerkbar gemacht.
Stefan dachte schon, er säße im falschen Zug, und mit der Zeit begann er, an Urbanias Existenz zu zweifeln.
Gewöhnlich las Stefan während der Fahrt und er achtete gewissenhaft darauf, dass er die Bücher, die er bei Urbania las, nur bei ihr las, und dass er keine Seite ausließ, damit sie dem Text lückenlos folgen konnte.
»Hallo, Stefan!«, grüßte Urbania eines Abends mit ihrer Mischung aus Utes und Monikas Stimme.
»Schön, dass du dich wieder meldest.«
»Bilde dir darauf nicht allzu viel ein. Ich wollte dich nur bitten, mir etwas Literatur zu besorgen.«
»Kein Problem. Was soll es denn sein?«
»Technikgeschichte der vierziger Jahre.«
»Da solltest du besser Monika fragen.«
»Ich frage aber dich.«
»Suchst du etwas Bestimmtes?«
»Automatisierung und Kybernetik. Aber erzähle es nicht wieder überall herum.«
»Ich war wirklich der Meinung, du hättest auch Monika eingeweiht«, verteidigte sich Stefan kläglich. »Sie hatte schließlich damals das Polster geworfen.«
»Du warst der Einzige, der von mir weiß. Und ich hätte gerne gewollt, dass dies so geblieben wäre.«
»Aber Monika ist doch in Ordnung.«
»Hoffentlich täuschst du dich nicht.« Urbania seufzte. »Ich fühle mich einfach nicht mehr sicher in meiner Haut, wenn das Wissen um meine Existenz die Runde macht. Es gibt wahrscheinlich viele Leute, die nicht sehr gelassen reagieren würden, wenn sie wüssten, dass sie von einer fahrerlosen Bahn befördert werden.«
Stefan war damals auch ziemlich erschrocken gewesen, als er plötzlich in einem leeren Waggon von der Stimme einer Unsichtbaren angesprochen wurde: »Der Eingang zur Hölle befindet sich auf keinen Fall unter der Berliner U-Bahn.«
»Was?« Stefan fuhr auf, wobei er fast seinen Bibliotheksausweis verloren hätte, den er als Lesezeichen benutzte, und sah sich suchend um.
»Ich bin hier, überall und nirgends, Stefan!«, erklärte der Lautsprecher fröhlich. »Ich bin Urbania, deine U-Bahn.«
Stefan klappte das Buch Sigismund von Lars Gustafsson - zu und ließ sich das Gehörte eine Weile durch den Kopf gehen, bevor er antwortete: »Und warum sollte der Eingang hier nicht sein?«
»Der Roman spielt doch 1973 in Berlin, oder?«, entgegnete Urbania.
»Ja«, nickte Stefan. »Und da wurde gerade der Abschnitt von der Berliner Straße bis zum Richard-Wagner-Platz gebaut.«
»Ich bin während der Bauarbeiten fast jeden Tag hier durchgekommen, und ich habe nie etwas von einem Eingang zur Hölle gehört, gesehen oder gespürt. Wenn es eine Hölle gibt, dann ist diese woanders, nur nicht unter dem Fehrbelliner Platz. Glaub mir, ich kann mich zwar nicht mehr besonders gut daran erinnern, aber ich war schon mal in einer.«
»Das mit der Hölle ist doch nur eine Idee von diesem Philosophen. Das hat sich der Gustafsson doch nur ausgedacht.«
»Es gibt auch so schon genug Tragödien auf dieser Welt. Da brauchen die Autoren keine mehr dazu zu erfinden.«
Stefan wartete, bis Urbania den nächsten Bahnhof passiert hatte, und stellte ihr dann eine Frage, die ihn schon länger beschäftigte. »Warum hast du dich eigentlich ausgerechnet an mich gewandt?«
»Weißt du, ich schaue den Leuten schon sehr lange über die Schulter. Erst habe ich mir nur die Bilder angesehen, dann habe ich mich mit den Untertiteln befasst, und mir die Bedeutung der Buchstaben zusammengereimt. Und so poetisch war die Lektüre nicht, mit der ich hier aufgewachsen bin. Die Presse hat die Leute ja richtig gegen fahrerlose U-Bahnen aufgehetzt.«
Urbania bremste und schlich im Schritttempo durch eine hell beleuchtete Baustelle.
»Erst mit der Zeit, als ich häufiger auf den Strecken eingesetzt wurde, an denen die Universitäten liegen, habe ich anhand der Bücher der Studenten gemerkt, dass die Welt doch etwas komplizierter sein muss. Und dann kamst du mit philosophischen Themen und Romanen über Roboter, Raumschiffe und wissenschaftliche Experimente. Am faszinierendsten fand ich die Geschichte von dem Gehirn mit dem Auge, das in einem Labor in einem Aquarium schwamm.«
»Du meinst Stielauge von P. C. Jersild?«
»P. C.«, bestätigte Urbania. »Genau.«
»Hallo, Stefan, wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen«, schnaufte Monika, die es gerade noch so geschafft hatte, bevor der Zug anfuhr.
»Ich hatte schon befürchtet, du wolltest mir aus dem Weg gehen«, konterte Stefan.
»Nicht die Spur, ich habe lediglich die Fakultät gewechselt.«
»Medizingeschichte?«, flachste Stefan.
»Na ja, so ähnlich. Ich habe tatsächlich endlich meinen Studienplatz in Medizin bekommen.« Sie sah ihn nachdenklich an. »Sag mal, sollten wir nicht mal was zusammen unternehmen, mal woanders als immer nur in der tristen U-Bahn?«
»Das trifft sich nicht schlecht. Ich wollte dich sowieso einladen. Nächsten Donnerstag bei mir?«
»Prima.«
Stefan war ausnahmsweise eine Station früher - am Bahnhof mit den vielen Supermärkten - eingestiegen und stöberte gerade in den Einkaufstüten zwischen seinen Knien, um zu kontrollieren, ob er nichts Notwendiges für seine kleine Party vergessen hatte, als Monika wie verabredet zustieg und sich ihm gegenüber hinsetzte. Ein Typ in einem adretten Anzug folgte ihr und nahm auffallend dicht neben ihr Platz.
»Hallo, Stefan«, räusperte sie sich. »Darf ich dir jemanden vorstellen? Das ist Frank Enkiesel.«
»Nett, dich kennenzulernen«, grüßte der Adrette artig.
Stefan ließ die Packung Chips, deren Etikett er geprüft hatte, in die Plastiktüte zurückrutschen und schaute irritiert zwischen den beiden hin und her.
Es herrschte ein peinliches Schweigen, bis Frank Enkiesel drei Stationen später seiner Sitznachbarin zunickte, aufstand und sich an der Tür anstellte. Monika erhob sich träge und trottete ihm hinterher.
»He!« Stefan schreckte auf. »Wo willst du denn hin?«
»Äh, nach Hause.«
»Wie?« Stefan schluckte. »Ich war davon ausgegangen, dass du heute mit zu mir kommst.«
»Frank, hast du Lust?«, wandte sich Monika ohne große Überzeugungskraft an den Adretten. »Gehen wir noch zu ihm?«
»Lieber nicht. Ich bin müde, muss morgen früh raus. Ein anderes Mal vielleicht.«
»Tut mir leid!«, entschuldigte sich Monika achselzuckend bei Stefan und schlüpfte hinter Herrn Enkiesel hinaus auf den Bahnsteig.
»Verdammt, es wäre heute mein Geburtstag gewesen«, zischte Stefan, nachdem sich der Zug einige Bahnhöfe später geleert hatte.
Urbania antwortete nicht. Nahezu lautlos rollte sie weiter, und Stefan erkannte, dass sie von der üblichen Route abwich und aus dem Tunnel in die Schluchtstrecke emporstieg.
»Wo willst du hin?«
»Zu mir«, antwortete Urbania. »Ich lade dich ein. Wir feiern bei mir.«
Bei ihr entpuppte sich als ein Abstellgleis ihres Depots am Waldrand.
»Ich bin gerne hier«, erklärte Urbania verträumt, während sie den zwitschernden Vögeln lauschten. »Hier bekomme ich das Gefühl der Natur, der Freiheit, dass ich im Prinzip überall hinfahren kann.« Nach einer Weile fügte sie hinzu: »Überall, wo es Gleise gibt.«
»Aber du bist doch nur ein Roboter«, murmelte Stefan, der in ihrer offenen Tür saß und seine Beine vom Trittbrett baumeln ließ. Missmutig schnippte er einen verbrannten Paprikachip ins Grüne. »Was weißt du denn schon von menschlichen Gefühlen?«
»Sag das nicht!«, tadelte Urbania ihn. »Das ist es übrigens, worüber ich mit dir sprechen wollte. Du hast letztens ein Buch über ein Raumschiff namens Helva gelesen. Das hat mich ziemlich bewegt. Und es bereitet mir Sorgen.«
»Was für Sorgen?«
»Ich fahre hier jetzt seit Jahrzehnten durch die Tunnel hin und her. Dagegen ist ja im Prinzip nichts einzuwenden, aber ich spüre, dass das nicht alles sein kann. Ich will wissen, was mit mir los ist. Bin ich auch ein Kyborg wie diese Helva?«
Stefan zuckte die Achseln.
»Deswegen würde ich gerne mehr über die Geschichte der Kybernetik erfahren. Hast du schon etwas herausgefunden?«
Stefan riss sich zusammen und schaute in ihre Kamera. »Ich kümmere mich darum.«
»Fein«, freute sich Urbania. »Und jetzt lassen wir heute die Köpfe nicht mehr hängen. Dazu ist das Leben viel zu schön.«
»In den vierziger Jahren hat es geheime Forschungen gegeben«, berichtete Monika, die in einem technikhistorischen Archiv fündig geworden war. »Von der Front zurückkehrenden Invaliden wurden die amputierten Gliedmaßen durch Werkzeuge ersetzt, sodass sie an den Maschinen in der Rüstungsindustrie arbeiten konnten und damit weiterhin ihren Anteil an der Kriegswirtschaft leisteten. Sie waren ihren Kollegen in vielerlei Hinsicht überlegen. Es ging einfach viel schneller, wenn man nicht erst einen passenden Bohrer suchen und in die Hand nehmen musste, sondern direkt die eigenen Extremitäten in das Werkstück setzen konnte, bohren dachte und drauflos bohrte.«
Sie hielt ihren Zeigefinger auf einen Schraubenkopf in der Haltestange neben ihr und ahmte ein summendes Geräusch nach.
Stefan runzelte die Stirn. »Findest du das nicht wahnsinnig?«
»Wieso?« Monika winkte fröhlich ab. »Die Leute haben eine Funktion in der Gesellschaft und fühlen sich nützlich.«
»In der Rüstungsindustrie?«, gab Stefan zu bedenken.
»Aber diese Gehirntransplantationen zur Steuerung in den Maschinen. Das ist doch fantastisch. Das ist das Spezialgebiet von Frank, einfach faszinierend. Er ist da schon ziemlich weit fortgeschritten. Schade, dass es heute so wenig Möglichkeiten gibt, um das umzusetzen. Früher scheint das ja kein Problem gewesen zu sein.«
»Kannst du dir vorstellen, dass man mit Urbania etwas Ähnliches gemacht hat?«, flüsterte Stefan und vergewisserte sich zum wiederholten Mal, dass sie nicht in ihrem Wagen saßen.
»Ich weiß es nicht.« Monika kratzte sich nachdenklich hinter dem Ohr. »Aber da ist noch etwas. Als ich Frank darauf angesprochen hatte, erzählte er mir etwas ziemlich Gruseliges. Er hätte mal in einer angetrunkenen Runde in der Kneipe nach einem Abendseminar gehört, dass man die unversehrten Körperteile von Säuglingen verwendet haben soll, die bei einem Bombenangriff auf ein Kinderheim ums Leben gekommen waren. Man soll die Gehirne als biologische Lenkungszentralen in Lastwagen, Flugzeugen, Bahnen, Raketen und so weiter eingesetzt haben. Nach dem Krieg sei das dann in Vergessenheit geraten.«
»In Kürze werde ich ausrangiert«, erklärte Urbania atemlos mit deprimierter Stimme, noch bevor Stefan sich hingesetzt hatte. »Es lohnt sich offenbar nicht mehr, mich noch einmal aufzurüsten. Die neuen Zuggarnituren seien viel moderner, da sei eine Neuanschaffung viel billiger. Irgendwann in den nächsten Wochen wird meine letzte Fahrt sein.«
Stefan wurde bleich. »Und dann?«
»Sprich es ruhig aus! Du denkst an Ausschlachten und Schrottplatz.« Der Zug rüttelte während des Verlassens des Bahnhofs ein wenig auf seinen Schienen, als ob Urbania den Kopf schüttelte. »Nein, ich soll ins Museum. Ein schönes Abstellgleis direkt am Waldrand. Dort bekomme ich dann einmal pro Monat Besuch.«
»Von wem?«
»Dann ist Öffnungszeit. Jeden ersten Samstag.« Urbanias Stimme zitterte und eine Ölträne rann eine Wand hinunter. »Stefan, ich fühle ich mich noch viel zu jung für die Rente.«
Einige Abende später war Stefan mit Monika und Frank verabredet. Nachdem er die Treppe hinuntergestürmt war, lief er Benno und Ute in die Arme, die am Anfang des Bahnsteigs nervös um einen klobigen Diplomatenkoffer umhertänzelten.
Benno rempelte Stefan an, offenbar ohne ihn zu erkennen. »Haste mal 'n Taler?«
»Hast du das Schnorren wirklich nötig?«
»Was geht dich Bleichgesicht an, was ich nötig habe?«
»Bist du etwa in den letzten zehn Jahren brauner geworden?«
Benno stellte seine Augen etwas schärfer. »Ach, ist das nicht unser Stefan? Schau mal her, Ute, der Briefmarkensammler.«
Ute gelang es, Stefan anzusehen, ohne mit der Wimper zu zucken.
»Kennst du das Messer noch?«, höhnte Benno und hielt Stefan die Klinge unter die Nase.
»Immer noch bei den Pfadfindern?«
»Ganz der Alte, wie damals im Sandkasten.« Benno ließ grinsend das Messer sinken. »Hör mal, haste nicht Lust mitzukommen, die Schwarzfahrerkartei in die Luft sprengen. Wir bräuchten noch jemand zum Schmiere stehen.«
»Kannst du nicht die Klappe halten?«, wies Ute ihn empört zurecht. »Wie stellst du dir das vor, wenn Steppke dabei ist?«
»Da haste auch wieder Recht.«
»Wenn der uns verpetzt?«
»Dann werden wir wohl einen stillen Ausweg finden müssen.« Benno versuchte, Stefan an die Bahnsteigkante zu drängen.
»Ihr habt sie doch nicht mehr alle.« Stefan riss sich los und trat gegen den Koffer.
Ute ging wütend dazwischen: »Verdammt, die Zündung!«
Benno grätschte ungelenk zur Seite und hielt theatralisch den Koffer an sein Ohr. »Ich glaub, ich hör was.«
»Lass diese blöden Witze?«
»Nein, echt.« Benno reichte ihr bebend den Koffer.
Ute wich ein paar Schritte zurück und schrie: »Dann sieh zu, dass du das Teil loswirst, du Idiot!«
Stefan spürte den Fahrtwind des einfahrenden Zuges und wollte sich unauffällig zurückziehen, geriet aber ins Straucheln und streifte Ute. Diese stand zu nahe an der Bahnsteigkante und trat mit einem Fuß ins Leere.
Urbania bremste kreischend, konnte aber nicht mehr verhindern, dass die fallende Ute mit dem Kopf voran gegen die Stirnseite des Zuges prallte und auf den Schotter geschleudert wurde.
Benno rannte in Panik zur ersten Tür des haltenden Zuges, riss sie auf und warf den Koffer in den leeren Fahrgastraum. Bevor Benno die Tür jedoch wieder schließen konnte, explodierte der Koffer.
Stefan bekam eine grüne Sitzbank an den Kopf und ging zu Boden. Er roch den Gestank der Bremsen, hörte Glas und Metallteile über sich hinwegzischen und sah noch verschwommen, wie Monika und Frank die Treppe heruntereilten und auf ihn zu rannten. Dann verlor er das Bewusstsein.
Als Stefan mit dröhnendem Schädel im Krankenhaus aufwachte, dauerte es eine Weile, bis er die Umrisse und Geräusche in seiner Umgebung identifizieren konnte.
»Es hat eine Explosion im U-Bahnhof gegeben«, berichtete eine der umstehenden Gestalten mit Monikas Stimme. »Vom ersten Wagen ist nicht viel übrig geblieben, Benno hat das Unglück nicht überlebt, und auch Ute war tot.«
»Das ist ja schrecklich«, krächzte Stefan.
Monika nickte.
Stefan ordnete seine Gedanken, um das Gehörte zu verarbeiten. »Es muss hart für dich sein, zwei gute Freunde zu verlieren«, versuchte er zu trösten.
»Ja.« Monika wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Obwohl, lass uns ehrlich sein: Freunde war schon lange nicht mehr das richtige Wort. Dazu ist in der letzten Zeit zu viel passiert. Aber dich trifft das doch genauso. Unser halber Sandkasten ist schließlich dabei draufgegangen.«
»Ja, das tut weh.« Stefan versuchte, sich zu bewegen. »Auch wenn ich oft unter ihrer Rechthaberei gelitten habe.«
Monika griente und die Tränen auf ihrer Wange suchten überrascht nach einer neuen Trasse. »Ich kann mich auch noch gut erinnern, wie ich den klebrigen Sand aus den Waggonfenstern von Papas Modelleisenbahn bürsten musste, wenn wir U-Bahn gespielt haben.«
Stefan räusperte sich. »Ist wirklich der ganze Wagen zerstört worden?«
»Ja, diese Stümper haben viel zu viel Sprengstoff verwendet.«
»So hatte sich Urbania ihre letzte Fahrt bestimmt nicht vorgestellt. Hoffentlich hat sie nichts davon gespürt.«
»Hat sie wahrscheinlich nicht.«
Sie schwiegen eine Weile.
»Es stimmte übrigens.«
»Was?« Stefan versuchte, sich aufzurichten.
»Urbania ist ein Kyborg.«
»Ich hatte es schon vermutet. Warum bist du dir jetzt so sicher?«
»Während Utes Körper geborgen wurde, haben Frank und seine Kollegen vom Institut außerdem probiert, Urbanias Gehirn aus dem Wrack herauszuoperieren. Sie haben stundenlang in dem völlig zerstörten Waggon gearbeitet. Aber Frank hatte zuvor schon Unterlagen darüber gefunden, wo ungefähr sich ihr Gehirn befinden müsste, und so war es doch noch relativ einfach, es rechtzeitig zu bergen.«
»Und wo ist ihr Gehirn jetzt?«
»An einem sicheren Ort.«
»Ihr macht doch keinen Unsinn?«
»Bestimmt nicht.«
»Urbania wollte auf keinen Fall wie Jersilds Stielauge enden.«
»Wie?«
»Als Gehirn mit einem Auge in einem Labor.«
»Sei beruhigt!«
Monika und Frank ließen sich wochenlang kaum blicken. Stefans Knochenbrüche heilten und er absolvierte lustlos seine orthopädischen Übungen.
Am Tag seiner Entlassung erschienen Frank und Monika in seinem Zimmer und baten ihn, mitzukommen. Schweigend überquerten sie das Gelände des Klinikums und erreichten ein abseits gelegenes Gebäude. Gehirnforschung stand über dem Eingang der Abteilung im Erdgeschoss.
Nachdem sie durch mehrere verwinkelte Gänge geschritten waren, öffnete Frank eine Tür und sie betraten ein Krankenzimmer. Auf der Bettkante saß eine Frau mit einem breiten gelben Stirnband und blickte die Eintretenden erwartungsvoll an.
»Hey, Stefan!« Es war zweifellos ihre Stimme, aber es klang weitaus freundlicher, als Ute es jemals hinbekommen hätte.
»Wir bringen euch beide am besten eine Weile bei uns unter«, schlug Monika vor, während sie den Reißverschluss einer bereitstehenden Reisetasche zuzog. »Urbania wird noch eine Weile lernen müssen, sich im Alltag zurechtzufinden, und bis dahin könnt ihr euch gegenseitig ein bisschen bei eurem Genesungsprozess unter die Arme greifen.«
»Ich rufe uns ein Taxi«, erklärte Frank.
»Nein«, protestierte Urbania. »Ich möchte lieber mit der U-Bahn fahren.«
Es war ein mühsamer Spaziergang, aber das Leuchten in Utes Augen verriet, dass Urbania jeden Schritt auf dem Weg vom Krankenhaus bis hinunter in den U-Bahnhof genoss.
»Es ist, als stände ich neben mir«, flüsterte sie, als der Zug auf dem Bahnsteig eingefahren war.
»Der scheint deine Bauart zu sein«, mutmaßte Frank, als er ihr beim Einsteigen half.
»Merkwürdiges Gefühl, als befände ich mich in meinem Innern.«
Sie nahmen auf den grünen Polstern Platz und schwiegen, damit Urbania ungestört ihre Eindrücke aufnehmen konnte.
»Hallo, Leute!«, ertönte plötzlich der Lautsprecher, als die Vier einige Stationen später alleine im Wagen saßen. »Ich heiße Urbanus und euch herzlich willkommen.«
»Das ist sehr lieb von dir, Urbanus«, antwortete Urbania, ohne mit der Wimper zu zucken, und lächelte freundlich in die Fahrgastraumkamera. »Fährst du schon lange diese Strecke?«
»Ja. Irgendwann vor einigen Jahrzehnten bin ich mir eines Tages bewusst geworden, dass ich eine U-Bahn bin.«
Stefan wandte sich an Frank und flüsterte: »Sag mal! Hast du eine Ahnung, wie viele Säuglinge damals bei dem Angriff auf das Kinderheim umgekommen sind?«
Frank schüttelte den Kopf.
»Sieht ganz so aus, als ob mehrere von uns überlebt haben«, erklärte Urbania unbekümmert.
»Und jetzt soll ich in den nächsten Wochen ausrangiert werden«, jammerte die U-Bahn mit zitternder Stimme. »Ich habe solche Angst. Könnt ihr mich nicht irgendwie hier rausholen?«
25. Sep. 2010 - Ernst-Eberhard Manski
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