Operation Dandelion
| OPERATION DANDELION
Buch / Comic
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Greg Rucka & Mike Hawthorne
Operation Dandelion
Queen & Country 6
Queen & Country 6: Operation Dandelion, USA, 2007
eidalon Verlag/Modern Tales, Brandenburg, 07/2007,
TB, Comic, Thriller, 978-3-939585-03-9, 112/1090
Aus dem Amerikanischen von N. N.
www.eidalon.de
www.modern-tales.de
Jeder weiß heutzutage, dass das Leben und die Arbeit normaler Geheimagenten weit von dem entfernt ist, was uns Filme wie "James Bond, Romane und Comics über Spione und Agenten weis machen wollen.
Und inzwischen findet diese nüchterne Sichtweise auch immer mehr Eingang in die Medien. "Queen & Country gehört zu den Serien, die dem Geheimdienst-Buisiness ihren Goldglanz nehmen und durch eine verblasste Patina ersetzen.
Nach dem Verlust von zwei Leuten beginnen die Agenten von Paul Crocker, ihre Arbeit zu überdenken und einer überlegt sich sogar, die Kündigung einzureichen, denn er weiß nicht, ob er sich der Gefahr noch weiter aussetzen möchte.
Doch das ist nicht alles, was an Schwierigkeiten und Problemen auf den Einsatzleiter zukommt: Zu allem Übel verlässt sein alter Chef das Amt, und ein neuer Mann übernimmt die Leitung des MI6. Dieser lässt einen frischen Wind durch das Präsidium wehen.
Und er macht Paul Crocker klar, dass er sich entweder anzupassen hat oder gehen kann. Vor allem muss er sich darauf einrichten, dass er und seine Leute erst einmal auf Herz und Nieren geprüft werden und sich bewähren müssen.
Das Team soll sich in die Innenpolitik von Simbabwe einmischen und daran arbeiten, Präsident Mugabe abzusetzen. Paul Crocker muss bereit dazu sein, eventuell seine Agenten Tara Chance und Tom Wallace in dem gefährlichen Spiel zu opfern, wenn die Sache nur ein bisschen daneben geht.
Doch ist er dazu wirklich bereit, oder findet er im letzten Moment für die "Operation Dandelion noch eine Lösung?
Auch wenn die Geschichte einen durchaus spannenden Kern hat, so setzen Greg Rucka und Mike Hawthorne doch mehr auf Dialoge und weniger auf Action. Die Bedrohung ist eher subtil als offensichtlich, manchmal muss man sogar zwischen den Zeilen lesen. Anders als der harte und kantige Zechenstil zunächst glauben lassen, gibt es kein klar definiertes und voneinander abgegrenztes Schwarz und Weiß-Denken - die Grautöne dominieren.
Dem neuen Chef ist alles recht, was die eigentliche Sache voran treibt, Menschenleben zählen nicht, da die Männer und Frauen, die sich in die Schusslinie begeben, unterschrieben haben, notfalls sich selbst für die Sache zu opfern. Also wird man das auch weidlich ausnutzen.
Gerade deshalb ist der Comic von einer erschreckenden Nüchternheit - voller desillusionierter Agenten, die sich oft genug die Frage stellen, warum sie das alles eigentlich mit sich machen lassen. Vor allem Paul Crocker wird immer wieder in diese Ecke gedrängt und ist stellenweise wirklich zu bemitleiden.
Heraus kommt letztendlich eine recht kaltschnäuzige und zynische Geschichte, die mehr als oberflächliches Abenteuer bietet, nämlich einen unter die Haut gehenden Thriller.
08. Sep. 2007 - Christel Scheja
Der Rezensent
Christel Scheja
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