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Cotta’s kulinarischer Almanach No 15

COTTA’S KULINARISCHER ALMANACH NO 15

Buch / Sachbuch

Erwin Seitz (Hrsg.)
Cotta’s kulinarischer Almanach No 15
Klett-Cotta, Stuttgart, 8/2007
HC mit Schutzumschlag und Lesebändchen, Sachbuch, Essen & Trinken, Belletristik, 978-3-608-93797-8, 228/2150
Titelfoto von stockphoto.com/sasimoto
Illustrationen von Isabel Klett
www.Klett-Cotta.de

"Cotta’s kulinarischer Almanach No 15" ist zugleich ein unterhaltsames Lesebuch, nützlicher Ratgeber und leckeres Kochbuch. Der Herausgeber Erwin Seitz sammelte die Essays von achtzehn Autoren, die sich mit den Eigenarten von Gästen und Kellnern, empfehlenswerten und kulinarisch weniger reizvollen Lokalen weltweit, der zu jedem Anlass passenden Garderobe und guten Manieren, der stilvollen Einladung und dem gelungenen Essen daheim, der sinnvollen Kücheneinrichtung u. v. m. befassen. Dabei geht es keineswegs trocken und langweilig zu, sondern jeder Autor schildert seine Eindrücke und Ansichten, garniert mit nachvollziehbaren Beispielen und amüsanten Anekdoten.

Manches liest sich überaus vergnüglich wie Antje Susann Bonhages "Pekings neue Freundlichkeiten". Was seit Generationen Gang und Gäbe war, wurde in Chinas Hauptstadt anlässlich der Olympischen Spiele verboten, um nicht die ausländischen Besucher abzuschrecken - darunter das Spucken auf die Straße, das öffentliche Herumlaufen im Schlafanzug, eventuell noch mit hoch gerolltem Oberteil, die Verunreinigung der Wege durch Müll und Fäkalien. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Ausländer überall mit offenen Armen empfangen wird. Er ist zwar ein Gast, zu dem man höflich sein sollte, aber er bleibt dennoch ein Fremder, der nicht dieselbe Behandlung wie die Landsleute verdient.
Anderes wiederum ist sehr informativ, beispielsweise "Einfach gut kochen" von Christian Mittermeier, der sich zum sinnvollen Aufbau einer Küche, nützlichen Einrichtungsgegenständen und den verschiedenen kleinen Helfern äußert. Eine Hausfrau, die jeden Tag eine mehrköpfige Familie bekochen muss, kann dem Autor in allen Punkten zustimmen. Leider haben die Architekten von den Bedürfnissen der Hausfrau oder dem Hausmann keine Ahnung, so dass die Raumgröße und –form selten optimal ist. Auch die Anordnung der Elektrogeräte wird aus diesem Grund von den Küchenplanern oft nur behelfsmäßig festgelegt. Die diversen Küchengeräte und –utensilien sind ein weiteres Thema. Wie schnell müllen das Zimmer und die Schränke zu wegen überflüssiger Helfer, die man gar nicht braucht/benutzt.
Ob er sich immer den Ansichten eines Autors anschließen möchte, muss der Leser selbst entscheiden, denn nicht alle Beschreibungen lassen sich überprüfen – es sei denn, man lebt selbst z. B. in München und kennt die genannten Lokale. Dann wird man feststellen, dass Katja Mutschelknaus in "Jenseits von Humtata" eine sehr subjektive Meinung vermitteln will, indem sie manche Restaurants übermäßig lobt und an anderen kein gutes Haar lässt. Man fragt sich unwillkürlich, was die Autorin so sehr geärgert haben könnte, dass sie renommierte Wirtshäuser, deren Spezialitäten von den waschechten Münchnern sehr geschätzt werden, regelrecht verunglimpft.

Nicht alle Autoren sind ‚vom Fach’. Die kurzen Vitae verraten, dass mit Christian Mittermeier und Jürgen Koch zwei Küchenchefs aus Erfahrung sprechen, während die übrigen Mitwirkenden anderen Berufen nachgehen, dank derer sie viel reisen und in Folge die Spezialitäten verschiedener Regionen kennen lernen. Es sind Personen, die gern gut essen, die ihre Eindrücke in Worte zu kleiden verstehen – aber nicht jeder muss zwangsläufig ein echter Gourmet sein. Der Leser darf durchaus eine eigene Meinung vertreten.
Das Buch wendet sich in erster Linie an ein Publikum, das gern gepflegt Essen geht oder Freude daran hat, zu Hause Gäste stilvoll zu empfangen, das selbst öfters auf Geschäfts- oder Urlaubsreise ist und repräsentieren muss oder möchte. Man findet so manche nützliche Information, eingebunden in unterhaltsam geschriebene Texte, die abgerundet werden durch Rezepte und Adressen von empfehlenswerten Lokalen.
Wer sich zu McDonald’s und schnellen, praktischen Gerichten sowie dem blanken Tisch, an dem die Kinder nach dem Essen die Hausaufgaben machen, bekennt, wird mit diesem Band nicht so viel anfangen können. Interessant ist er mehr für jene Leser, die großen Wert auf Lebensart und -kultur legen, ferner die Muße und das Geld haben, diese pflegen zu können.

15. Okt. 2007 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
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Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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