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Sandman 3 - Traumland

SANDMAN 3 - TRAUMLAND

Buch / Graphic Novel

Neil Gaiman, Kelley Jones, Charles Vess, Coleen Doran, Malcolm Jones III u. a.
Sandman 3 - Traumland
The Sandman: Dream Country 17 - 20, DC, USA, 1991/1995
Panini-Verlag, Stuttgart, 10/2007
PB mit Klappbroschur, Graphic Novel im Comicformat, Fantasy, Mystery, 978-3-86607-357-9, 116/1495
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
www.paninicomics.de

Neil Gaimans „Sandman” war in den frühen 1990er Jahren wegweisend für eine neue Strömung in den amerikanischen Comics. Er durchbrach sowohl in grafischer als auch in inhaltlicher Hinsicht Traditionen und Tabus und präsentierte eigenwillige Geschichten mit Tiefgang und fast literarischer Qualität, die auch ein intellektuelleres Publikum anlockten. Heute gehört die Reihe zu den am meisten ausgezeichneten Serien der Welt.
Panini veröffentlicht die bereits in den 1990er Jahren in Deutschland erschienenen 10 Bände nun in einer Neuübersetzung und im originalen Comicformat, nicht mehr in Albengröße. Die Aufmachung ist durch Klappbroschur und schweres Kunstduckpapier sehr edel.

Auch in die Geschichten der dritten Grapic-Novel „Dreamland” zu Deutsch „Traumland” fließen wieder viele der düster-romantischen Elemente ein, die durch das erstarkende Interesse an der düsteren Phantastik des ausgehenden 19. Jahrhunderts eine Renaissance erleben. Alte Mythen und moderne Phantasien verbanden sich zu einem mystischen Mix aus Abenteuer und Drama, Horrorgeschichte und Comedy.
Vier voneinander unabhängige, aber thematisch verbundene Geschichten finden sich in diesem Band: Ein erfolgloser Schriftsteller erhält von einem alten Mann ein überraschendes Geschenk, die Muse „Kalliope”. Und von nun an steigt sein Stern, denn er hat nicht nur Vergnügen an dem Körper der schönen Halbgöttin, sondern erlangt durch sie auch die Inspiration, die er braucht, um die Bücher seines Lebens zu schreiben. Bis jemand eingreift, der endlich nach langem das Flehen der Muse erhört hat.
„Der Traum von 1000 Katzen” kann eine Wahrheit nicht ändern, mit der sie sich im wirklichen Leben abfinden müssen. Der Mensch ist noch immer die dominante Spezies auf der Erde, und sie sind von ihm abhängig. Im Schlaf aber ist alles anders.
„Ein Sommernachtstraum” wurde mit dem World Fantasy Award ausgezeichnet und erzählt von der ersten Aufführung dieses Stückes in der Provinz, die für William Shakespeare unvergesslich bleiben wird, denn er hat ein höchst ungewöhnliches und kritisches Publikum, das es nicht zu enttäuschen gilt.
Und dann kommt auch die Zeit, in der Masken fallen und „Fassaden” bröckeln. Mit dieser Wahrheit muss sich eine Person abfinden, die bisher in der Lage war, ihre Umgebung und Erscheinung zu verändern und sich eine falsche Wirklichkeit vorzugaukeln. Nur eine allein kann sie nicht täuschen und das ist Death, die kleine Schwester des Traums.
In keiner der Geschichten steht die Action im Vordergrund sondern eine intelligent erzählte eher stille Geschichte, deren tiefgründige Hinweise und Zitate erst bei genauerem Lesen und Betrachten deutlich werden. Wieder gelingt es Neil Gaiman und den Künstlern, eine unwirkliche, magische Atmosphäre zu erzeugen, die zu verzaubern weiß. Er spielt mit der düsteren Melancholie, die den Träumen unterliegt, und verzaubert durch seine übersprühende Phantasie, die Gewalt durch viel tiefer unter die Haut gehende Bedrohungen und den Blick in den Spiegel ersetzt.

„Sandman - Traumland” gelingt wie auch schon den Vorgängerbänden die schmale Gratwanderung zwischen Unterhaltung und Anspruch. Einerseits kann man sich einfach nur von einer spannenden und ungewöhnlichen Geschichte unterhalten lassen - andererseits ist es auch möglich, in die hintergründigen Szenarien einzutauchen, die in Text und Bildern erst auf den zweiten Blick zu erkennen sind. Und das macht die Reihe zu Recht zu einem Klassiker.

07. Nov. 2007 - Christel Scheja

Der Rezensent

Christel Scheja

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