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Sexy Effext 96

SEXY EFFEXT 96

Buch / Manga

Jun Mayama
Sexy Effext 96, Japan, 2006
EMA, Köln, 10/2007
TB, Manga, Boys Love, Krimi, 978-3-77046843-0, 222/650
Aus dem Japanischen von Ai Aoki
www.manganet.de

Kommissar Koshiro Kirino lernt bei Ermittlungen in einem Mordfall den engagierten Staatsanwalt Shuichi Suda kennen. Er ist sogleich fasziniert von dem ruhigen und attraktiven Mann, der ihm auch in erotischen Träumen erscheint. Lange trägt Kirino dieses Geheimnis mit sich herum, denn unmöglich kann er Suda gegenüber seine Gefühle offenbaren, zumal er selbst bisher nie am eigenen Geschlecht interessiert war.
Schließlich wird Suda in eine andere Abteilung versetzt, und es scheint, als würden sie sich nie wieder sehen. Kirino ist enttäuscht, aber auch erleichtert, denn nun, so hofft er, kann er seine Gefühle für den Kollegen vergessen.
Unerwartet kreuzen sich ihre Pfade erneut, aber der Anlass dafür ist tragisch: Suda wurde Opfer eines Verbrechens und will den Täter selber zur Strecke bringen. Kirino soll ihn bei den Nachforschungen unterstützen. Über Wochen hinweg tappen die Ermittler im Dunkeln, und Kirino wacht heimlich über Suda, denn eine Wiederholung des Vergehens ist nicht ausgeschlossen. Dabei kommen sich beide näher, und doch ist Suda für Kirino ferner denn je, denn seit er von dem Unbekannten gequält wurde, kann er die Berührung eines anderen Mannes nicht mehr ertragen.
Eine gedankenlose Bemerkung seines Assistenten lässt Kirino endlich erkennen, was sie übersehen haben. Kann er rechtzeitig bei Suda sein, um ihn vor dem Verbrecher zu retten?

Jun Mayama, von der bei EMA im März 08 mit „Stop! In the Name of Love!“ ein weiterer Oneshot erscheint, kombiniert in „Sexy Effect 96“ typische Boys Love-Elemente mit denen des Krimis. Vergleichbare Titel sind beispielsweise „New York, New York“, „Fake“, „Yellow“ und „Combination“.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen ein Kommissar und ein Staatsanwalt, die einander als Kollegen sehr schätzen. Kirino empfindet überdies noch sehr viel mehr für Suda, will ihre fragile Freundschaft jedoch nicht aufs Spiel setzen für etwas, das er selber nicht ganz versteht. Er kann seine Gefühle, nicht aber die Sorge um Suda verheimlichen, seit dieser aus der Gewalt eines Verbrechers befreit wurde und in Folge an einem Trauma leidet. Kirino weiß, dass die Gefahr für Suda nicht vorbei ist, solange der Unbekannte nicht gefasst ist.
Der Entwicklung von Freundschaft und tiefer gehenden Emotionen wird mehr Raum eingeräumt als der Polizei-Arbeit. Das Krimi-Milieu dient lediglich als Hintergrund, in den eine einfühlsame erzählte Liebesgeschichte eingebettet ist. Jun Mayamas Protagonisten agieren realistisch und überzeugend, da auf die oftmals deplatziert und übertrieben wirkenden humorigen Einlagen oder die mit sanfter Gewalt erzwungenen Fortschritte in der Beziehung verzichtet wird. Tatsächlich dient die Handlung als Katalysator für den weiteren, in kleinen Schritten vorankommenden Verlauf der Freundschaft zwischen den Männern, und die auflockernde Situationskomik wird wohl dosiert eingestreut, angemessen abgestimmt auf die ernsten Themen ‚Entführung’, ‚Folter’, ‚Vergewaltigung’.
Der Fokus richtet sich auch zeichnerisch auf die beiden Hauptfiguren. Hintergründe werden eher sparsam abgebildet, dafür verraten Mimik und Gestik so manches über die Protagonisten, was nicht in Worten ausgedrückt wird. Die Illustrationen sind nicht spektakulär, aber doch ganz gefällig und passen zu der Story. Gekrönt wird die Geschichte am Ende von einigen expliziten Szenen, die sehr viel, aber nicht alles zeigen.

Leserinnen ab 16 Jahren, die das Genre Boys Love in seinen verschiedenen Spielarten schätzen, werden von „Sexy Effects 96“ bestens unterhalten, denn die sympathischen Charaktere reagieren nachvollziehbar, ihre Beziehung entwickelt sich langsam und realistisch. Krimi-Action und wirkliche Spannung darf man allerdings nicht erwarten, da die Suche nach dem Verbrecher nur den Rahmen für die Romanze liefert. Die Ansprüche, die man an das Genre stellt, werden ausnahmslos erfüllt. Der eher ernste Umgang mit dem Thema stellt zudem eine angenehme Abwechslung zu den Titeln dar, die sich auf humorige Weise mit der Beziehung zweier Männer befassen.

19. Nov. 2007 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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