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Das Drachenriff
Als der B-Promi Franco Sylvester tot in seiner Wohnung gefunden wird, informiert Chiefinspector Tanner die Staatsanwältin Purdy Prentiss. Seltsam an diesem Mordfall ist, dass das Opfer vor einem Spiegel liegt, der selbst keinerlei Blutspritzer aufweist. Zudem scheint Sylvester von einem Schwert oder einer Machete regelrecht dahingeschlachtet worden zu sein. Als Purdy den Tatort begutachtet wird sie von dem Spiegel angezogen und in eine andere Welt transportiert. Dort trifft sie auf einem kleinen Eiland auf einen schwertschwingenden wilden Krieger, der plötzlich vor ihren Augen verschwindet. Meinung:Mit diesem Roman schuf Jason Dark einen fesselnden und temporeichen Sinclair-Roman wie man ihn lange nicht in Händen halten durfte. Die Story ist originell und abwechslungsreich wie selten. Abgesehen vom Auftreten der beiden Nebencharaktere Chiefinspector Tanner und Purdy Prentiss, muss John auch sein Kreuz abgeben, um seiner Freundin überhaupt folgen zu können. Die Emotionen die den Geisterjäger dabei beschäftigen, als er seine mächtigste Waffe freiwillig aus der Hand geben muss, wurden von dem Autor nachvollziehbar und eindringlich beschrieben. Hier erlebt man den brummigen Tanner von einer sehr mitfühlenden und menschlichen Seite. Die Gedankengänge von John Sinclair und die Dialoge mit Tanner sind auch nicht langgezogen und überflüssig wie in manch anderem Roman der Serie und bringen die Handlung durchaus voran. Als Gegner erwartet den Oberinspektor von Scotland Yard auch kein Vampir oder Zombie, sondern endlich mal wieder ein richtiger Drache, ein urwelthaftes Monster, wie es lange nicht mehr auf Beutefang gehen durfte. Wer nun mutmaßen möchte, dass jenes Tier aus Aibon oder Atlantis stammt, soll sich überraschen lassen. Das Dilemma von Purdy Prentiss und ihren beiden Leidensgenossen ist Dark ebenfalls bestens gelungen und die Jagd der Bestie nach ihren Opfern birgt eine lang vermisste Dramaturgie. Genauso verhält es sich mit dem Finale, dass sich wohltuend von dem sonst üblichen Kreuz-raus-Gegner-tot-Schema abhebt. Zwei kleine Ungereimtheiten fallen beim genauen Lesen dann aber doch ins Auge. So treffen John und Suko auf die Riesenechse, als diese im Turm steckt, um Purdy und ihre Begleiter zu fressen. Anstatt sie (die Riesenechse, nicht Purdy) aber gleich mit der Dämonenpeitsche zu attackieren, gehen die beiden Geisterjäger erst mal in Deckung.Der zweite Fehler betrifft den zeitlichen Ablauf. Purdy sieht im Turm, wie Suko in Schussposition geht und zielt, dann wird sie abgelenkt und hat Zeit sich ausgiebig zu unterhalten. Zwei Seiten lang dauert dieser Dialog bis endlich Sukos Schuss fällt. Dies sind freilich Kleinigkeiten, die den Lesespaß beileibe nicht trüben. Ärgerlicher ist da schon der stilistische Fauxpas der Wortwiederholung. Wie oft das Wort verdammt in diesem Roman vorkam wagte ich gar nicht zu zählen, um mir nicht die gute Laune verderben zu lassen. Titelbild:Passt hervorragend zum Inhalt, auch wenn es im Detail abweicht. Zeichnerisch ein echter Hochgenuss und hoffentlich nicht das letzte Werk des Künstlers, welches wir auf einem Sinclair-Roman bewundern dürfen.Fazit:Ein sehr guter, unterhaltsamer und spannender Sinclair-Roman, der die eingefahrenen Pfade verlässt und innovativ wie selten daherkommt. 14. Jan. 2008 - Florian Hilleberghttp://www.gruselromane.de Der RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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