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Neun Leben

NEUN LEBEN

Birgit Erwin
Roman / Thriller

Wurdack Verlag

Taschenbuch

1. Auflage, 9.95 EUR
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Es gibt nur wenige Thriller, in denen das Übernatürliche eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Entweder lassen sich die meisten Dinge am Ende doch durch natürliche Phänomene oder anderweitig wissenschaftlich erklären, oder sie überwiegen so stark, dass man den Roman eher dem Genre Horror zurechnen muss. Nur einzelne Autoren - ob nun in großen oder kleinen Verlagen - bleiben in der Grauzone zwischen Realität und Phantastik.
Birgit Erwin hat bereits mit ihrem Debut-Roman „Lichtscheu” bewiesen, dass sie sich sicher in diesem Bereich bewegt und verstärkt diesen Eindruck nun mit „Neun Leben”.

Catherine Archer ist eine junge und erfolgreiche englisch-schottische Privatdetektivin, die genau weiß, was sie will, und diese Ziele auch durchsetzt. Das ändert sich an dem Tag, an dem sie zu einem Tatort gerufen wird, um eine Identifizierung zu bestätigen. Jemand hat ihren Zwillingsbruder William erschlagen.
Weil sie sich Zorn, Trauer und Verzweiflung nicht anmerken lassen und eingestehen will, stürzt sie sich um so mehr in die Arbeit und wird dabei immer leichtsinniger. Sie soll herausfinden, wer dem reichen Geschäftsmann Fairbanks das Leben durch anonyme Drohungen zur Hölle macht und dauernd Anschläge auf ihn verübt. Dass sie dabei selbst ins Schussfeld gerät, merkt sie gar nicht, denn sie kommt auch aus brenzligen Situationen immer wieder mit heiler Haut davon und stellt sich in ihrer Verbissenheit keine Fragen.
Ablenkung findet sie auch durch eine in Edinburgh ansässige Gruppe, den geheimnisvollen Zirkel ‚Nine Circles’, der sich dem Kult altägyptischer Mythologien um die Götter Isis und Osiris verschrieben hat.
Ohne es zu wollen, ist sie von den ihr gegenüber sehr freundlich auftretenden Männern und Frauen fasziniert, denn diese scheinen sie erwartet und Antworten auf ihre verzweifelten Fragen zum Tod ihres Bruders zu haben. Sie behaupten, dass sie mehr als nur ein Mensch ist - eine ‚Kriegerin der Isis’, die für ein großes Schicksal ausersehen sei, da sie mit einer besonderen Gabe gesegnet wäre.
Ihr Freund, der Zeitungsreporter Michael, beobachtet dieses Abdriften mit Sorge, denn auch ihm sind einige ungewöhnliche Entwicklungen an Catherine aufgefallen. Anders als sie geht er methodischer an die Suche nach Williams Mörder heran und enthüllt dabei eine grausame Wahrheit.

Im Gegensatz zu „Lichtscheu” schreibt Birgit Erwin diesmal nicht über ein derzeit aktuelles Modethema, sondern beschränkt sich auf ein eher individuelles Motiv, das keine weltpolitischen, dafür aber persönliche Folgen für die Hauptfigur und ihre Umgebung haben kann. Dabei greift sie auf Mythen zurück, die schon eine ganze Weile nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses standen, aber bei Genrefans durchaus Erinnerungen wecken könnten.
Im Vordergrund stehen die Privatdetektivin Catherine Archer und ihre Art, mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen - nämlich gar nicht. Umso verkrampfter vertieft sie sich in ihre Arbeit und übersieht offensichtliche Dinge, wird empfänglicher für die Einflüsterungen der Sekte, die ihr eine gewisse Art von Trost bieten. Um so stimmiger und konsequenter ist dann das Ende.
Besonderes Augenmerk hat Birgit Erwin auf die Figuren gelegt, wobei ihr eigentlich nur die Charakterisierung der Hauptfiguren Catherine und Michael wirklich gelingt. Alle anderen Personen bleiben sehr blass. Viele Nebenfiguren wie die Kultistin Amrit sind bloße Stichwortgeber, und auch der Mörder von Catherines Bruder wird am Ende so heraus gearbeitet, dass man ihm seine Argumente und Motive wirklich abnehmen möchte.
Trotzdem sind die Handlung und die phantastischen Elemente gut herausgearbeitet und wissen für die kleinen Schwächen zu entschädigen.

Birgit Erwin legt mit „Neun Leben” einen interessanten Mystery-Thriller vor, der gerade durch sein ungewöhnliches Thema zu unterhalten weiß und ansonsten handwerklich mit Werken aus den Großverlagen problemlos mithalten kann. Es lohnt sich also durchaus, einen Blick zu riskieren.

19. Jan. 2008 - Christel Scheja

Der Rezensent

Christel Scheja

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