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Das Gral-Tarot

DAS GRAL-TAROT

Buch / Sachbuch

John Matthews
Das Gral-Tarot
The Gral Tarot, Großbritannien, 2007
Südwest Verlag, München, 9/2007
PB, Sachbuch, Esoterik, Geschichte, Kunst, 978-3-517-08355-1, 192/1995
Aus dem Englischen von Manfred Jansen
Titelgestaltung von Reinhard Soll, München
Kartenillustrationen von Giovanni Caselli (im Buch schwarz-weiß)
Im Set mit 78 Tarot-Karten (farbig)
www.suedwest-verlag.de
www.hallowquest.org.uk/

Das Tarot ist seit dem wachsenden Interesse an Esoterik, New Age, dem ‚neuen alten’ Hexenglauben u. ä. Strömungen wieder in das Blickfeld vieler Neugieriger geraten. Kann man durch Kartenlegen wirklich die Zukunft vorhersagen? Erhält man tatsächlich einen göttlichen Fingerzeig, wenn man vor einer schwierigen Entscheidung steht, und die Karten befragt? Wer daran glaubt, dem mag das Tarot eine Hilfe sein.
Der Autor beantwortet die Frage damit, dass auch Personen, die sich über Jahre mit dem Deuten der Tarot-Karten beschäftigen, keine zufrieden stellende Erklärung geben können, wie es funktioniert. Sicher sind sie sich aber alle, dass die Aussagen der Karten zu neuen Erkenntnissen führen. Nach seiner persönlichen Überzeugt öffnen die Karten den Weg zu einer ‚inneren Wahrnehmungsebene’, die alle Antworten längst kennt.
Zweifelt man an den Möglichkeiten des Tarot, dann darf man dennoch fasziniert von den vielen verschiedenen Decks sein, die in Umlauf sind, sich an den oft sehr aufwändigen Illustrationen erfreuen und die Karten um ihrer schönen Bilder willen sammeln.

Der renommierte Autor John Matthews hat sich ausgiebig mit dem Tarot, der Grals- und Artus-Sage, den Tempelrittern, keltischer Mythologie und verwandten Gebieten befasst. In dem vorliegenden Buch geht er ausführlich und sachlich fundiert der Geschichte der Templer und des Grals-Mythos’ nach, die beide noch heute den Historikern und Religionswissenschaftlern große Rätsel aufgeben. Dabei zeigt er Parallelen und Überscheidungen auf, die schließlich eine Verknüpfung erlauben – „Das Gral-Tarot“ in Verbindung mit den Mysterien der Templer.
Der Band konzentriert sich auf die 78 Karten, beschreibt die Abbildungen und interpretiert sie, basierend auf historischen Fakten, überlieferten Epen und Mythen, Gnosis, Kabbala und Bibel. Nicht selten wird auch eine Episode aus der Grals-Legende, aus dem Alten Testament oder einer anderen Quelle kurz wiedergegeben. Die Frage, die man an die jeweilige Karte richtet, und eine Erläuterung gehören dazu.
Wie man, nachdem man sich durch die Lektüre Hintergrund-Wissen aneignete, erste Versuche mit dem Tarot anstellt, verrät ein weiteres, sehr theoretisches Kapitel. Natürlich kann man nicht von heute auf morgen ‚richtig’ mit den Karten arbeiten; das erfordert viel Praxis. Daher empfiehlt der Autor, sich das Set in Ruhe anzuschauen, sich die Motive und Symbole einzuprägen und dabei auch auf die Empfindungen zu achten, die sie in einem auslösen. Bevor man eine Frage stellt, sollte man sich vorbereiten, seinen Wunsch konkretisieren und klar formulieren. Verschiedene Lege-Systeme werden erklärt und Beispiel-Deutungen gegeben.
Wer sich bereits mit anderen Tarot-Decks beschäftigt hat, wird sich schnell zurechtfinden. Neulinge hingegen dürfen ihre Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, denn sie haben vieles zu lernen, bis sie mit den Karten umgehen können.

Damit die Erläuterungen nicht zu trocken sind, liegt dem Sachbuch ein 78-teiliges Deck mit Motiven aus der Grals-Legende bei. Beim Lesen des Bandes kann man die entsprechende Karte heraus nehmen, sie betrachten und die Beschreibungen nachvollziehen. Die Motive des Künstlers Giovanni Castelli sind sehr aufwändig und phantasievoll, so dass es immer wieder große Freude bereitet, sie anzuschauen.
Ein kleines Manko ist leider, dass die Karten zwar auf festeres Glanzpapier gedruckt sind, dieses aber letztlich dünn und empfindlich ist. Selbst bei sehr behutsamer Handhabung wird das Deck bei Dauergebrauch Schaden nehmen. Es wäre schön, würde man sich bei der nächsten Auflage des Sets für einen stabileren Karton entscheiden. Dieses hier gehört in eine Sammelbox oder ein Album wie ein teurer Satz Trading Cards.

Alles in allem ist „Das Gral-Tarot“ ein sehr informatives Buch, das nicht nur Anleitung zur Benutzung des beiliegenden Decks gibt, sondern auch über geschichtliche Hintergründe, Sagen, Legenden und Mythen informiert. Die eingestreuten Zusammenfassungen aus den bekannten Epen u. a. Quellen verleihen dem Band sogar Lesebuch-Charakter.
Wer möchte, kann nun mit Hilfe des Tarots den Weg der Selbstfindung antreten, denn nichts anderes symbolisiert die Grals-Suche, die auch auf den Karten zu sehen ist. Legt man die Motive in der richtigen Reihenfolge aneinander, lässt sich die Geschichte von Parzival verfolgen.
Doch auch jene, die einfach Freude am Sammeln der hübschen Bilder haben, werden sehr zufrieden sein, da die Illustrationen stimmungsvoll und aufwändig sind. Das Buch ist ebenfalls ansprechend gestaltet mit geprägtem Cover, gutem Papier, sauberer Druck, übersichtlich angeordneten Texten, dazwischen die Schwarz-Weiß-Abbildungen der Karten und auflockernde Vignetten.

Als Geschenkidee kann man Tarot-Fans mit diesem Set zweifellos eine große Freude bereiten!

30. Jan. 2008 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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