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Fabula
Zusammenfassung:Schicksalhafte Dinge geschehen im Leben des jungen Wirtschaftsprofessors Colin Darcy. Eines Nachts tauchen geheimnisvolle Vögel über London auf, sein bester Freund stirbt unter mysteriösen Umständen - und eine dringende Nachricht ruft ihn nach Ravenscraig, dem Anwesen seiner Familie im schottischen Hochland: Sein kleiner Bruder Danny und seine Mutter sind spurlos verschwunden. Jahrelang ist Colin seiner Familie aus dem Weg gegangen, doch nun holen ihn die Schatten einer dunklen Vergangenheit ein. Denn als sie klein waren, hat Helen Darcy ihren beiden Söhnen phantastische Geschichten erzählt - Geschichten, die plötzlich Wirklichkeit wurden, Geschichten, in denen man auf magische Weise verloren gehen konnte. Kann es sein, dass seine Mutter in ihren eigenen Geschichten verloren gegangen ist? In Schottland angekommen, begibt sich Colin auf eine gefährliche Suche. Gemeinsam mit seiner alten Jugendliebe, dem Friedhofsmädchen Livia, wagt er sich in die düsteren Räume und verwinkelten Gänge Ravenscraigs und sucht hinter verschlossenen Türen die Wahrheit über seine Kindheit.Kommentar:Fabula ist eines der bisher am schwierigsten zu beurteilenden Bücher von Christoph Marzi. Genauso schwer wie mit der Beurteilung tat ich mir mit dem Lesen. Es waren mehrere Anläufe notwendig um in die Geschichte einzutauchen. Immer wieder habe ich anfangs das Buch auf die Seite gelegt und erst nach Tagen oder Wochen wieder in die Hand genommen. Dabei faszinierte mich der Stoff durchaus. Aber Fabula ist ein anderer Marzi als der, den ich kennen gelernt habe. Es ist für mich sein erstes erwachsenes Buch. Fabula beginnt mit realistischen Figuren in einer realistischen Kulisse und wird erst im Verlauf der Geschichte mit phantastischen Elementen verwoben. Der Autor wechselt in den verschiedenen Bereichen der Handlung vom bekannten träumerisch, viktorianischen Stil eines Charles Dickens in einen modernen, härteren und nüchterneren Stil. Gegen Ende des Romans erinnert mich sein Umgang mit Charakteren und deren Dialoge immer mehr an Stephen King. Dessen Helden Roland und seiner Suche nach dem dunklen Turm zollt er auch bei der Reise nach Rio Bravo seinen Tribut.Der Einstieg gestaltete sich also nicht leicht. Am Anfang dauert der Aufbau der Handlung und der Charaktere zu lange und es passiert zu wenig. Doch in der Mitte des Romans wird die Geschichte so greifbar, das man meint, Helen Darcy würde die Geschichte selbst erzählen und will den Leser in die Handlung hineinziehen. Das Ende wird dann so fulminant, dass ich wieder meinen Hut ziehen muss und das Buch letztlich doch einen sehr positiven Eindruck hinterlässt. Am Ende begegnet der Leser wieder solch schillernden und phantastischen Figuren wie Madame Redgrave und Mr. Moon, für die der Autor bekannt ist. Fabula ist eine Geschichte voller Musik, versteckter und offensichtlicher Querverweise zu Filmen und Büchern. Der Autor gehört meiner Generation an und dies spiegelt auch gleiche Interessen in Literatur, Musik und Film wieder, die im Buch angedeutet wurden. In Verbindung mit Marzis grandiosen phantastischen Ideen wird das Buch zu einem echten Erlebnis. Laut Verlag wurde auch dieser Stoff als Trilogie angelegt. Der Roman wirkt aber vollkommen eigenständig, rund und abgeschlossen. Eine Vorstellung wie eine Fortsetzung aussehen könnte, kann ich mir als Leser momentan noch nicht machen. Aber ich denke, Christoph Marzi hat sich schon seine Gedanken gemacht, wann und wie er uns wieder in den Bann der Geschichte um Ravenscraig ziehen kann. 18. Feb. 2008 - Dieter Krämer http://www.sternenson.de/Buecher/Fabula.htm Der RezensentDieter Krämer![]() Website: http://www.sternenson.de Dieter Krämer wurde 1970 geboren. [Zurück zur Übersicht] |
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