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Idol

IDOL

Buch / Manga

Stella Brandner
Idol
Carlsen Manga, Hamburg, 2/2008
TB, dt. Manga, Romance, Drama, Comedy, 978-3-551-74869-0, 198/600
8 Farbseiten
www.carlsenmanga.de

Elle ist ein großer Fan der Band Sub Four, besonders von Frontman Damien. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als ihre Mitbewohnerin Sascha mit zwei Konzertkarten aufkreuzt und sie zu dem Mega-Event einlädt. Allerdings erweist sich das Aufsuchen des WCs während des Konzerts für Elle als fatal: Da Sascha die Karten hat, wird Elle nicht wieder in die Halle gelassen und verliert auch noch ihren Skizzenblock.
Wie es der Zufall will, ist es Damien, der das Heft entdeckt und sich beeindruckt von den Zeichnungen zeigt, die ihm und seinen Kollegen gewidmet sind. Davon überzeugt, dass diese Künstlerin auch ein gutes Auge für Fotos hat – und die Band sucht gerade jemanden, der ihre Tour begleitet und dokumentiert - besucht er Elle und unterbreitet ihr ein Angebot, dass sie nicht ausschlagen kann. Sascha will ihre Freundin nicht allein lassen und geht ebenfalls mit auf Tournee.
Für Elle beginnt eine traumhafte Zeit. Insgeheim hofft sie, dass hinter Damiens Freundlichkeit mehr steckt und er ihre Gefühle erwidert. Allerdings könnte das Idyll sehr schnell zu einem Albtraum umkippen, denn Damiens große Liebe Kitty, die zu einer gefeierten Schauspielerin aufstieg, möchte die Beziehung von einst wieder aufleben lassen.

„Idol“ zählt zu den Mangas, die junge Leserinnen in die glitzernde Traumwelt des Showbiz’ entführen – so wie beispielsweise auch „Kaikan Phrase“, „Dream Kiss“ oder „Nana“. Vor allem Mädchen bis 16 Jahre wünschen sich sehnlich, ‚ihrem Star’ zu begegnen, sein Herz zu gewinnen und entweder backstage oder sogar im Rampenlicht an seiner Seite stehen zu dürfen.
Castingshows, diverse Jugendzeitschriften, die über ‚die netten Jungs von nebenan’ berichten und eben auch unterhaltsame Bücher bzw. Mangas nähren die Hoffnung, dass der Traum wahr werden könnte. „Idol“ stellt keine Ausnahme dar und bietet dem Publikum genau das, was es lesen möchte.
Nach der ernüchternden Realität wird nicht gefragt und keiner will wissen, was die jungen Stars für ihren zumeist sehr kurzen Ruhm opfern: Privatleben, Freundschaften, Gesundheit. Das Bild, das die Medien von ihnen zeichnen, ist konstruiert, um den verschiedenen Bedürfnissen der Teenies entgegenzukommen. Es gibt in Boys Groups immer den Intellektuellen, den Sensiblen, den Wilden, den Spaßvogel, den Charmeur. Niemand sieht die Menschen, die sich hinter diesen Masken verbergen müssen – und vermutlich wäre so manches Mädchen sehr enttäuscht, wüsste es, dass ‚sein Mr. Clean’ in Wirklichkeit raucht, trinkt, kokst, ein Groupie nach dem anderen flach legt und sonstige unangenehme Laster hat…
Wie bei den meisten Mangas dieser Art geht es nicht um Aufklärung sondern um Unterhaltung, um die Beschreibung einer heilen Welt, in der es nur „Lindenstraßen“- oder „Marienhof“-artige Intrigen und Konflikte gibt, die sich auf vorhersehbare Weise zum Happy End auflösen. Es werden bestimmte Genre-Archetypen und Motive erwartet, und sie sind alle in „Idol“ zu finden, so dass die Zielgruppe bestens bedient wird. Gefällige Zeichnungen runden die Geschichte ab.

„Idol“ wendet sich an sehr junge Leserinnen, die noch Träume haben und das Thema mögen. Auch Sammler und Sammlerinnen, die sich für die Werke deutscher und europäischer Künstler interessieren, sollten einen Blick in diesen Oneshot werfen, um entscheiden zu können, ob der Inhalt ihnen zusagt. Das ältere Publikum, dem solche Geschichten zu naiv sind, ist besser beraten mit Titeln wie „Tramps Like Us“ oder „Emma“.

27. Feb. 2008 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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