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Der Brennende Mann + Der Holzjunge

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DER BRENNENDE MANN + DER HOLZJUNGE

Tad Williams & Raymond E. Feist
Der Brennende Mann + Der Holzjunge
Tad Williams’: The Burning Man & Raymond E. Feist’s: The Weed Boy, USA, 2005
Panini Comics, Stuttgart, 02/2008
Vollfarbige Graphic Novel im Comic-Format mit Klappbroschur, Fantasy, 978-3-86607-483-5, 120/1495
Aus dem Amerikanischen von Kerstin Fricke
Titelillustrationen und Zeichnungen von Mat & Stephen Broome, Brett Booth, Bobby Souza & Manny Clark, Arif Priyanto & Sakti
www.paninicomics.de
www.tadwilliams.com
www.tadwilliams.co.uk/
www.shadowmarch.com
www.crydee.com
www.elvandar.com
www.raymondfeistbooks.com
www.midkemia.com

Raymond E. Feist ist der Verfasser der legendären „Midkemia”-Saga, die auf einem Rollenspiel basiert und noch heute in Romanen fortgesetzt wird, während Tad Williams der Schöpfer der legendären High-Fantasy-Saga „Der Drachenbeinthron” und des phantastischen Epos „Otherland” ist. Aktuell erscheint die „Shadowmarch”-Saga.
Beide haben nicht nur Romane von mehreren hundert Seiten sondern gelegentlich auch Kurzgeschichten und Novellen geschrieben. Zwei davon wurden nun in Comicform umgesetzt.

„Der Holzjunge” entführt in ein von den Invasoren aus einer anderen Welt besetztes Gebiet von Midkemia. Die Menschen auf der Burg Weißbergen haben zwar bereits von den übermächtigen fremden Eindringlingen gehört, aber der Krieg ist noch nicht bis zu ihnen gedrungen. So führen sie ihr Leben weiter und machen sich keine Gedanken, bis die Eroberer über sie herfallen. Um Blutvergießen zu vermeiden und seine Bevölkerung zu schonen, ergibt sich Lord Paul von Weißbergen kampflos.
Das alles erlebt auch Dirk mit. Er ist der Sohn eines Schmieds aus Walinor, der von dem Adligen in Dienst genommen wurde. Weil er es nicht anders gelernt hat, fügt er sich, auch wenn die Ungerechtigkeit und Willkür der Fremden zum Himmel schreit. Der Junge wird zum Holzträger degradiert. So bleibt er am Hof und erlebt mit, wie die Eroberer Ungehorsam bestrafen und den Menschen nicht nur ihre Wertgegenstände sondern schließlich auch ihre Würde nehmen...

„Der brennende Mann” spielt in Osten-Ard, der gleichen Welt wie die Saga vom „Drachenbeinthron“. Die Halbwaise Breda folgt ihrer Mutter an den Hof des geheimnisvollen Lord Sulis, der sich mit seinen Gefolgsleuten in einem bisher noch unbewohnten Teil des Landes niederlassen will. Um später eine Legitimation für die Übernahme der Herrschaft über das Gebiet zu haben, knüpft er verwandtschaftliche Bande und heiratet die verwitwete Schwiegertochter eines Clansoberhauptes.
Es gibt zwar Gerüchte, dass er aus seiner Heimat Nabbanai vertrieben worden sei und dort als gefährlicher Ketzer gelte, aber da es die Menschen dieser Gegend mit dem Glauben auch nicht so genau nehmen, akzeptieren sie ihn.
Breda erlebt ihren Stiefvater nur als schwermütigen und zu sich selbst sehr strengen Mann, der immer auf der Suche nach dem wahren Glück ist, dabei aber die einfachen und schönen Dinge des Lebens vergisst. Als sie selbst erwachsen ist, verliebt sie sich in den fröhlichen Ritter und Abenteurer Tellarin, der Anstellung bei Sulis gesucht hat, und verbringt eine leidenschaftliche Zeit mit ihm.
So bekommt sie nicht mit, dass sich ihr Stiefvater immer mehr düsteren Studien widmet und schließlich beschießt, den „Brennenden Mann” zu beschwören, der ihm Antworten auf alles geben soll. In dieser Nacht enthüllt aber auch noch ein anderer Mensch, von dem keiner es erwartet hätte, sein wahres Gesicht, und die junge Frau muss eine folgenschwere Entscheidung treffen.

Während zwei Drittel des Bandes mit der umfassenden Geschichte „Der brennende Mann” völlig für sich stehen kann, sollte man bei „Der Holzjunge” zumindest die ersten Bücher der „Midkemia”-Saga gelesen haben, um zu wissen, was die Tsurani sind, welche Kultur sie besitzen und warum sie das Land erobern wollen. Dann versteht man auch ihr Verhalten besser. Bis auf diesen kleinen Schwachpunkt könnte die Geschichte überall spielen.
Alles in allem widmen sich aber beide Erzählungen Abenteuern und Lebensgeschichten, die am Rande der epischen Schlachten und Kämpfe um Überzeugungen oder Lebensraum spielen. Sie konzentrieren sich auf das Schicksal Weniger und lassen die Ereignisse aus der Sicht der Helden Revue passieren, ohne dabei zu sehr in deren Charakter einzutauchen. Das macht sie einfach genug, um problemlos in illustrierte Geschichten umgesetzt werden zu können.
Während „Der Holzjunge” sehr schnell vorbei ist und kaum Eindruck hinterlässt, sieht es bei „Der brennende Mann anders aus. Die Künstler lassen sich Zeit, um die Figuren vorzustellen, und geben der Handlung genug Raum, um sich zu entfalten, so dass die Ereignisse am Ende um so einprägender werden und die Spannung zu einem passenden Höhepunkt führen.
Künstlerisch sind die Bände eher durchschnittlich, zwar sehr farbenprächtig, aber nicht immer sauber gezeichnet. Einen wahren Fantasy-Fan können sie aber in den Bann schlagen.

Wer hin und wieder gerne auch einmal Fantasy-Abenteuer in Comicform genießen möchte, wird bei dem Doppelband nicht daneben greifen, da er zwei spannende und in sich geschlossene Geschichten erhält, die zwar neugierig auf die dahinter stehenden Zyklen machen, aber nicht unbedingt den Kauf einer Fortsetzung verlangen.

07. Mar. 2008 - Christel Scheja

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Christel Scheja

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