Die Göttin der Sümpfe
| DIE GÖTTIN DER SÜMPFE
Buch / Fantasy
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Dion von Moria 3
Dion - Dämonenbezwingerin - liebt Shad immer noch, ist aber von ihm verstoßen worden, weil sie kein Kind bekommen konnte. Mit ihrer Freundin Kitten Avignon, deren Mann sie vor Jahren aus gleichem Grund gleichfalls verstieß, reist sie nach Aramaya, um ihre Nichte Dally zu suchen, die dort unter dem Namen Natasha Korosov lebt und vielleicht eine gefährliche Schwarzmagierin sein könnte. In Aramaya lernt Dion Prinz Nikoli kennen, Grundbesitzer und Dämonenjäger und schöner Mann; eine Affäre beginnt. Dann jedoch taucht Shad wieder auf und erklärt, er habe sie niemals verstoßen, alles sei eine Intrige von Dions Nebenbuhlerin gewesen, er liebe Dion nach wie vor, ob mit oder ohne Kinder ... Doch statt sich jetzt zu versöhnen, streiten beide permanent miteinander und wissen nicht, was sie vom anderen halten sollen - immerhin hat Dion diese Affäre, und Shad ist in seiner Verzweiflung darüber, dass sie ihn verlassen hat, mit ihrer Nebenbuhlerin doch einmal fremdgegangen. Irgendwann aber siegt die Liebe? der Trieb?, was uns folgende Sätze beschert: "Seine muskelharten Arme legten sich um mich und pressten mich an seine Brust. Oh, das berauschende Gefühl, das seidenweiche Leder seines Mantels auf meiner Haut zu spüren, den leichten Duft nach Holzrauch, der von seinem Körper aufstieg , seine Finger auf meinem bloßen Rücken! Ich hätte die Zähne in seine Schulter graben und ihn auf mich ziehen mögen.
War da noch was?
Ach jaaa - irgendwas mit schwarzer Magie und einem Dämon und einer Krokodilgöttin, die gegen Ende auftaucht, jahrelang mit den Schwarzmagiern zusammenarbeitete, jetzt aber gegen diese ist, weil sie besagten Dämon unter ihre Kontrolle gebracht haben. Woraufhin sich Göttin mit Dämonenjägerin verbündet, aber nicht so ganz wirklich. Und natürlich geht am Ende alles gut aus.
"So um Seite 300 zweifelte ich langsam daran, es wirklich mit einem F-Roman zu tun zu haben; zu viel Raum war den eben genannten Themen gewidmet, die Magie schien nur Beiwerk <...> schrieb ich in SX-144 zum ersten Dion-Band "Die Herrin der Rosen. Damals immerhin konnte ich dem barocken Beiwerk noch einiges abgewinnen und fand mich durch den 90-seitigen rasanten Endkampf entschädigt. Hier aber langweilt die Beziehungsgeschichte als Thema in Variationen zu Tode. Die Figuren entwickeln sich nicht, bewegen sich in den einmal vorgezeichneten Kreisen, und das im Originaltitel prononcierte Aramaya erweist sich nur mehr als ein weiteres Land mit ähnlichen Adligen und ähnlichen Intrigen. Der Endkampf schließlich ist kaum spektakulär. Dazu reichen Sprache und Darstellungsweise der Autorin stellenweise tief in den peinlichsten Kitsch hinein - siehe oben. Das völlig verfehlte Cover - wie eine Quasi-Päpstin sieht Dion nun weiß Gott nicht aus - müsste eigentlich eine blondhaarige Schönheit in den Armen irgendeines "muskelharten und sonnverbrannten Tpyen mit offenem weißen Hemd zeigen, das wäre konsequent. Und konsequent muss es hier abschließend heißen: Daumen runter!
Aramaya, © 1999 by B. J. Routley, übersetzt von Barbara Röhl 2001, (Taschenbuch-Erstauflage 2004), 381 Seiten, _ 6,90, ISBN 3404204816
10. Nov. 2006 - Peter Schünemann
Der Rezensent
Peter Schünemann
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