Bokura Ga Ita 6
| BOKURA GA ITA 6
Buch / Manga
Yuuki Obata
EMA, Köln, 3/2008
TB, Manga, Romance, Drama
Aus dem Japanischen von Rie Kasai
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Nanami Takahashi verliebt sich in den komplizierten Motoharu Yano. Während sich Nanami große Mühe gibt, damit die Beziehung funktioniert, fordert Yano immer nur. Seine Launen bekümmern Nanami sehr: Nie weiß sie, woran sie bei ihm ist; mal benimmt er sich abweisend, wenn sie Trost braucht, dann wieder ist er überaus freundlich und hilfsbereit. Schließlich akzeptiert Nanami, dass Yano nie über den Tod seiner früheren Freundin hinweg kommen wird und trennt sich von ihm.
Masafumi Takeuchi, Yanos Freund, der insgeheim Gefühle für Nanami hegt, sieht nun keinen Grund mehr, sich länger zurückzuhalten. Prompt versucht auch Yano, bei Nanami wieder zu landen, und beide Jungen bemühen sich fortan, einander darin zu übertreffen, die Aufmerksamkeit und Zuneigung des Mädchens für sich zu gewinnen. Die Tricks, die Yano einsetzt, sind nicht immer fair.
Allerdings möchte Nanami im Moment nur in Ruhe gelassen werden. Sie hält Yano auf Distanz und erkennt nicht, was in Takeuchi vor sich geht. Schließlich zeigt Yanos Hartnäckigkeit ersten Erfolg, denn Nanami trifft sich wieder mit ihm und hört ihm zu. Takeuchi, der genau weiß, für wen Nanamis Herz schlägt, tritt erneut beiseite. Aber sind damit die Würfel endgültig gefallen?
Bokura Ga Ita ist ein romantisches Teenager-Drama, das im Schüler-Milieu spielt. Die Geschichte spricht in erster Linie Leserinnen ab 13 Jahren an, die sich mit den Problemen der Protagonisten identifizieren können. Dies ist allerdings nur bedingt möglich, denn manche Verhaltensweisen der Figuren, die auch dazu beitragen, dass die Konflikte immer wieder eskalieren, sind für das westliche Publikum nicht ganz nachvollziehbar.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die sympathische Nanami, die immer wieder Opfer bringt, um ihre Beziehung zu Yano aufrecht zu erhalten, bis sie keine Kraft mehr hat. Man leidet mit ihr und wünscht ihr spontan, dass sie dem viel netteren Takeuchi eine Chance gibt, doch wie so oft kommt alles ganz anders. Erneut versucht sie es mit Yano: Wird es diesmal klappen?
Nach wie vor stellt er Nanamis Liebe auf die Probe und wird schweigsam, sobald es um seine wahren Gefühle und um die verstorbene Freundin geht. Seine Geschichte weist noch so manche Lücke auf, die Schwester der Toten scheint ebenfalls involviert, und Takeuchi wird von Zweifeln geplagt, ob sein Verzicht die richtige Entscheidung war. Der Band endet mit einigen kryptischen Worten und einer kleinen Vorschau, die vermuten lässt, dass sich das Liebeskarussell bis zum Happy End noch einige Male drehen wird.
So bleibt die Spannung gewahrt, und die Leser dürfen darüber spekulieren, was wohl als nächstes passieren mag. Die Handlung ist realistischer aufgezogen als die von den meisten Mangas dieser Art, die eher humorig an das Beziehungsthema heran gehen. Die Zeichnungen sind zart und zurückhaltend. Der Titel lässt sich am ehesten vergleichen mit z. B. Cry Out For Love, Sweet & Sensitive oder Kare First Love.
30. Mar. 2008 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

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Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
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