Pink Diary 2
| PINK DIARY 2
Buch / Manga
Jenny
The Pink Diary Vol. 2, Frankreich, 2006
Tokyopop, Hamburg, 3/2007
TB, europ. Manga, Romance, 184/650
Aus dem Französischen von Alexandra und Thomas Schöner
www.tokyopop.de
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Früher als in Deutschland hat sich in Frankreich eine sehr rege Manga-Szene mit eigenen Künstlern etabliert. Diese benutzten zwar die formale Darstellungsweise der fernöstlichen Comics, erzählten aber durchweg europäische Geschichten. Das hat sich bei Jenny geändert, denn sie erzählt in Pink Diary - zwar in westlicher Leserichtung - eine Geschichte, wie man sie auch aus fernöstlichen Werken kennt.
Die fünfzehnjährige Kyoko hat ziemlich daran zu knabbern, dass Tommy, der Junge, für den sie lange geschwärmt und dem sie vor vier Jahren sogar eine Liebeserklärung gemacht hat, auf die gleiche Highschool wie sie und ihr Zwillingsbruder Kenji kommt und dazu noch eine eigene Freundin mitbringt, die zwei Jahre jüngere und sehr schüchterne Sachiko.
Sie ist wütend, dass er sich nicht mehr an die Szene von damals erinnert, fürchtet aber auch, dass er sich eines Tages dazu herablassen könnte, ihr damit weh zu tun. Was seine Freundin angeht, so weiß sie gar nicht, was sie von ihr halten soll, denn Sachiko sucht ihre Freundschaft und scheint gar nichts von der früheren Beziehung zu wissen.
Kenji versucht zu vermitteln, kommt aber auch nicht besonders weit. Stattdessen verändert etwas anderes das Verhältnis zwischen den Mädchen.
Akemi, eine eingebildete Zicke, die bisher jeden Jungen der Schule haben konnte, möchte Tommy für sich erobern. Deshalb versucht sie hinter den Kulissen alles, um ihn von seiner Freundin zu entfremden. Sie beginnt, Sachiko zu mobben und gemeine Gerüchte über sie zu verbreiten. Kyoko sieht zufällig mit an, wie Akemi die Jüngere grausam drangsaliert und üble Drohungen ausspricht.
Nun muss sie sich entscheiden. Will sie Sachiko helfen, auch auf die Gefahr hin, dass sie damit die Rivalin um Tommy Gunst beschützt, oder einfach weiter mit ansehen, wie das Mädchen fertig gemacht wird.
Erstaunlicherweise nimmt der zweite Band der Geschichte eine überraschende Wendung, denn Kyoko scheint sich langsam damit abzufinden, dass ihr Tommy nicht mehr gehört. Stattdessen entwickelt sie eher ein Band zu Sachiko, die ihr irgendwie sympathisch zu sein scheint, denn sie spürt auch, dass die eigentliche Gefahr eher von Akemi ausgeht, die wirklich alles daran setzt, um ihre Rivalinnen auszubooten und dabei auch nicht vor unrechtmäßigen Mitteln zurückschreckt.
Auch das ist zwar nicht neu, wird aber spannender erzählt als im ersten Band. Man fiebert förmlich mit und wird zum Ende hin ein weiteres Mal überrascht.
Man merkt, dass die Mangaka ihre francobelgischen Wurzeln nicht ganz verleugnen kann. Denn sowohl Erzählstil als auch das Verhalten der Figuren ist nicht so geradlinig, wie man aus fernöstlichen Comics kennt, sondern etwas vielschichtiger.
Das macht Pink Diary zwar zu einer typischen, aber doch etwas anders erzählten Highschool-Liebesgeschichte, in die man ruhig einmal einen Blick werfen kann.
08. Apr. 2008 - Christel Scheja
Der Rezensent
Christel Scheja
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