|
Secret Girl 3
| SECRET GIRL 3
Buch / Manga
Ako Shimaki
Secret Girl 3
Boku Ni Natta Watahi Vol. 3, Japan, 2005
EMA, Köln, 4/2008
TB, Manga, Romance, Comedy, Drama, 978-3-7704-6871-3, 188/600
Aus dem Japanischen von Costa Caspary
www.manganet.de
|
Momoko wird von ihrer ehrgeizigen Mutter gezwungen, den Platzhalter an einem elitären Jungen-Internat für ihren Bruder Akira zu spielen, bis dieser seinen Wunsch, Fotograf zu werden, aufgibt und wieder zur Schule geht.
Schnell wird Momokos Verkleidung von ihrem Zimmergenossen Kunio durchschaut. Die beiden verlieben sich ineinander. Auch der Schülervertreter Yasuke scheint etwas zu ahnen und bemüht sich um ein Date mit Momoko. Das Verwirrspiel wird aber noch schlimmer, als Kawakami, ein Klassenkamerad, Momoko ebenfalls Avancen macht - allerdings nur um den vermeintlichen Nebenbuhler um Kunios Gunst aus dem Weg zu räumen.
In Folge bereitet Kawakami Momoko sehr viel Ärger, als sie sich den Cheerleadern anschließt, um Kunio bei einem Wettkampf anfeuern zu dürfen. Trotz der gemeinen Tricks lässt sie sich nicht unterkriegen und setzt alle Hebel in Bewegung, um doch noch rechtzeitig an der Aschenbahn stehen zu können.
Dann sind auch schon die Sommerferien da. Momoko und Kunio bleiben während der freien Tage im Internat, um zu lernen. Beide hoffen, dass sie endlich einmal ungestört sind, aber unerwartet taucht Momokos Mutter auf und will sie mit nach Hause nehmen. Da Akira noch immer nicht einlenkte, konzentrieren sich die hochfliegenden Pläne nun auf die Tochter.
Die Mangaka müssen sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um das Publikum zu fesseln, denn die Motive gerade im Bereich Romance wiederholen sich immer öfter. Selbst der Rollentausch, dass sich ein Mädchen als Junge verkleidet bzw. in einen verwandelt wird und umgekehrt, findet man gar nicht so selten. "Secret Girl" greift auf dieses beliebte Thema genauso zurück wie z. B. "Hana-Kimi", "Dein und mein Geheimnis", "Cute x Guy", "W Juliet", "Tenshi Ja Nai".
Die meisten dieser Liebeskomödien sind im Schüler-Milieu angesiedelt, vorzugsweise in einem Internat, wo eine Art geschlossener Mikrokosmos den Protagonisten erlaubt, relativ ungestört die Irrungen und Wirrungen der ersten großen Liebe zu genießen. Je nach Zielgruppe können mehr ("Gacha-Gacha") oder minder ("Princess Princess") deutliche erotische Momente daraus entstehen. Missverständnisse und Intrigen Dritter sorgen dafür, dass sich das Paar nicht so bald glücklich in die Arme fallen darf. Die Situationskomik wird in erster Linie durch die verzweifelten Anstrengungen geschaffen, die der Protagonist oder die Protagonistin unternimmt, um das Geheimnis zu wahren, denn nicht alle Peinlichkeiten lassen sich umgehen.
Momoko hat Glück, dass Kunio ihr zur Seite steht und sie so manches Mal vor der Entdeckung bewahrt. Kritisch wird es, als sich Momokos Mutter, Yusuke und Kawakami einmischen. Doch es gibt noch andere Dinge, die schief gehen und das verliebte Paar vielleicht auseinander bringen könnten, wie ein Ausflug, der schöne Erinnerungen aus Momokos Kindheit und einen Jugendfreund zurück bringen.
In der davon unabhängigen und in sich abgeschlossenen Zweitstory "Ah! Ijuin-sama!" will Kaoruko einer arrangierten Ehe entgehen und läuft von zu Hause fort. Sie ahnt nicht, dass sie ausgerechnet von ihrem Verlobten als Leibwächterin angeheuert wird. Vergeblich bemüht er sich, ihre Zuneigung zu gewinnen und ahnt nicht, dass sich seine angehende Braut längst entschieden hat.
Auch hier ist die Liebe Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Ein Paar, das sich noch nie begegnet ist, soll verkuppelt werden. Während Mikio sich sogleich in seine Braut verliebt, benötigt Kaoruko sehr viel länger, da sie die Augen vor den Tatsachen zu verschließen versucht. Erst muss fast ein Unglück geschehen, bis die Wahrheit ans Licht kommt.
Beide Geschichten sind ansprechend gezeichnet und gefallen vor allem Leserinnen ab 12 Jahren, die sich mit den Protagonistinnen, die von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen stolpern, identifizieren können und hübsche Jungen mögen. Über Küsschen kommen die Figuren nicht hinaus, der Humor steht an erster Stelle, man darf mit den Charakteren leiden und lachen ideal für ein sehr junges Publikum, das Spaß an dem Thema hat.
25. Apr. 2008 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
[Weiterlesen...]
[Zurück zur Übersicht]
|
|