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Die Königin der Schwerter

DIE KÖNIGIN DER SCHWERTER

Monika Felten
Roman / Fantasy

Piper

Taschenbuch, 432 Seiten
ISBN: 978-349270148-8

Sep. 2007, 1. Auflage, 12.90 EUR
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Durch ihre Trilogien um das „Elfenfeuer” und „Das Erbe der Runen” hat Monika Felten vor allem unter Frauen und Mädchen eine interessierte Leserschaft gefunden, da sie genau die Themen und Inhalte fand, die viele interessieren: starke Frauen, die trotz ihres Selbstbewusstseins, doch nicht ihre Weiblichkeit verlieren, spannende Abenteuer vor einer Kulisse, in der nicht nur Männer eine Rolle spielen, sondern manchmal auch die weibliche Hälfte der Gesellschaft wichtige Positionen einnehmen.
Eine solche Konstellation findet man auch in ihrem neuesten Roman „Königin der Schwerter”.

Das Reich Benares sieht seinem Untergang entgegen. Kriegerische Feinde sind bis zur letzten Bastion vorgedrungen, in der sich die Menschen verschanzt haben und bereiten sich nach der Belagerung auf den letzten Angriff vor. Die Eingeschlossenen flehen ihre Herrin Zarife an, die Dashe herauf zu beschwören - mächtige Elementarwesen - , die den Menschen bisher immer beigestanden haben.
Doch diese verneint: Hilfe kann niemand mehr erwarten. Und so geschieht, was geschehen muss - die Festung fällt, und fast alle in ihr werden abgeschlachtet. Doch die letzten Gebote der Hohepriesterin verbreiten sich im Land, da zumindest eine ihrer Dienerinnen entkommen konnte.
In den folgenden Jahrhunderten regt sich immer wieder Widerstand gegen die neuen Herren, die eigentlich recht milde sind, aber immer wieder dann durchgreifen, wenn die Sprache auf die Vergangenheit und den alten Glauben kommt. Rebellion wollen sie nicht dulden, aber im Keim ersticken können sie sie auch nicht.
Und so blüht der Kult wieder auf. Hüterinnen beobachten die Zeichen und hoffen auf die baldige Rückkehr Zarifes, denn der Widerstand beginnt sich zu formieren und benötigt jede Hilfe, um nach dem ersten Angriff auch weiter Erfolg zu haben.
Doch noch hat die Seele der einstigen Herrin nicht den Weg zurück in ihre Welt gefunden und dämmert in einem anderen Körper vor sich hin.
Derweil nimmt die freie Journalistin Sandra Thorsen an einer Versteigerung teil. Der Nachlass einer Gräfin kommt unter den Hammer. Merkwürdigerweise gehen die teilweise exotischen und antiken Stücke weit unter Preis weg. Selbst sie kann bei einer Affenstatue nicht nein sagen, die von seltsamen Schriftzeichen übersäht ist.
Und von da an scheint alles in ihrem Leben schief zu laufen. Sie schreibt Texte in einer poetischen Sprache, die ihr selbst fremd ist, hat den Eindruck, verfolgt und beobachtet zu werden, und fühlt sich von jedem missverstanden. Schließlich bricht sogar jemand in ihre Wohnung ein.
Sandra zieht zu ihrer Freundin Manon, die auch nicht so recht versteht, was mit ihrem Gast los ist. Der überraschende Gewinn einer Reise nach Irland scheint eine wunderbare Ablenkung zu bieten. Doch in dem alten Hügelgrab von Newgrange erwartet die beiden jungen Frauen eine unangenehme Überraschung.

Junge moderne Frauen in eine andere Zeit oder gar eine fremde Welt zu versetzen, ist ein gängiges Thema in der Fantasy, gerade wenn diese eine weibliche Leserschaft ansprechen soll. Doch Monika Felten variiert das Thema ein wenig. Sie nimmt sich zunächst genug Zeit, um die magische Ebene vorzustellen und dort die Kultur des Landes durch Alltäglichkeiten und Rituale vertraut werden zu lassen.
Sie erfüllt einige Figuren mit Leben und beleuchtet deren Schicksal genauer, so dass man das Gefühl hat, dass sie nicht nur Staffage für die irdische Heldin sein, sondern auch eine eigene große Rolle spielen werden. Wie reagieren die Menschen auf die Zeichen, und wie bereiten sie sich auf Zarifes Rückkehr vor? Und sind die Zweifel, die eine alte Seherin hegt, nicht vielleicht berechtigt? Hat die Hohepriesterin wirklich die Rettung ihres Volkes im Sinn?
Auch Sandras Leben verändert sich nicht mit einem Mal. Die Veränderungen beginnen mit dem Kauf der Affenfigur und gehen schleichend vor sich. Und bis fast zum Ende begreift sie nicht, was wirklich vor sich geht. Und da ist es fast schon zu spät. Denn etwas, das viel stärker und skrupelloser ist, erwacht in ihr.
Auf eine Romanze verzichtet die Autorin diesmal übrigens. Die Heldinnen von der Erde haben gar nicht die Zeit, um sich an einen Mann zu klammern, und werden zunächst nur mit Misstrauen betrachtet.
Wenn man schon viel gelesen hat, kann man die Handlung immer wieder voraus ahnen, aber am Ende weiß Monika Felten doch mit einer unerwarteten Wendung zu überraschen. Allerdings eröffnet sie sich dadurch auch die Möglichkeit, den Roman zu einem ganzen Zyklus auszuweiten. Es bleibt abzuwarten, ob dem so sein wird.
Ansonsten bietet sie solide Qualität. Der Roman ist flüssig geschrieben und weist durch die Aktionen auf verschiedenen Ebenen keine Länge auf. Zwar gehen die Figuren nicht sonderlich in die Tiefe, sind aber zum Teil so sympathisch dargestellt, das man mit ihnen fühlt.

„Königin der Schwerter” richtet sich in erster Linie an ein junges weibliches Publikum, das sich mit seinen Heldinnen identifizieren und Abenteuer erleben möchte. Wer schon einiges gelesen hat, wird sicherlich manche Wendung und einige Klischees wieder erkennen, aber alles in allem bereitet Monika Felten das Thema doch in einer erfrischenden Variation auf, die am Ende sogar überrascht.

19. Mai. 2008 - Christel Scheja

Der Rezensent

Christel Scheja

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