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Der Leichendieb

DER LEICHENDIEB
DER LEICHENDIEB

Marc Gruppe, Robert Louis Stevenson
Hörbuch/Hörspiel / Gothic Novelle

TITANIA MEDIEN

Gruselkabinett: Folge 27
1 Audio-CDs, 60 Minuten
ISBN: 978-378573579-4

Jun. 2008, 1. Auflage, 7.95 EUR
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Fettes ist ein dem Alkohol verfallener ehemaliger Medizinstudent, der seine Abende mit Freunden in einem Lokal verbringt, wo er kräftig dem Rum zuspricht. Als ein Reisender erkrankt und ein Arzt gerufen wird, erstarrt Fettes beim Anblick des Doktors. Der trunksüchtige Fettes kennt Dr. Macfarlane aus seiner Studentenzeit, wo sie gemeinsam die Assistenten von Professor Knox gewesen sind. Dort mussten sie die Anlieferung von Leichen zu anatomischen Zwecken überwachen und die Lieferanten bezahlen. Doch dann erkannte Fettes eine der Leichen wieder und er wusste, dass nicht alle eines natürlichen Todes gestorben waren …

Meinung:

Mit dieser Folge erscheint bereits die zweite Vertonung einer berühmten Gruselgeschichte aus der Feder Robert Louis Stevensons. Die Nummer zehn des GRUSELKABINETTS war die geniale Umsetzung der Novelle „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“, mit Joachim Tennstedt in der Hauptrolle. „Der Leichendieb“ ist zwar weitaus weniger bekannt, gehört aber dennoch zu den eindringlichsten und unheimlichsten Geschichten des Autors, der übrigens auch den weltberühmten Roman „Die Schatzinsel“ verfasste.
Die vorliegende Gruselgeschichte allerdings ist weitaus düsterer und kann es leicht mit Stevensons zeitlosem Werk „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ aufnehmen. Bemerkenswert ist vor allem, dass beide Erzählungen auf einer CD mit knapp 70 Minuten Laufzeit untergebracht wurden, obwohl „Jekyll und Hyde“ in der gedruckten Form sehr viel länger ist. Doch so wie bei diesem Roman viele langatmige Passagen gestrichen wurden, so konnten bei „Der Leichendieb“ einige Szenen sehr viel atmosphärischer und dichter erzählt werden. Wo die Kurzgeschichte von Stevenson letztlich endet, da geht es bei Titania Medien noch weiter und auch einige die Bekanntschaft mit Jane Galbraith wurde in dem Hörspiel viel intensiver und freigiebiger erzählt. Wie schon in der vorangegangenen Episode geizt das GRUSELKABINETT nicht mit Anzüglichkeiten. Nichtsdestotrotz ist die Vertonung dieser Story wie immer äußerst werkgetreu und Marc Gruppe schuf ein sehr kurzweiliges und spannendes Skript, das die Sprecher mit sichtlicher Freude vorgetragen haben. Dabei dürfte die Liste der Synchronsprecher dieses Mal besonders für STAR-TREK-Fans interessant sein. Das beginnt schon bei der Hauptrolle, die Michael Pan erhalten hat, der im Hörspielgenre zwar kein Unbekannter ist, aber bislang kaum in einer Hauptrolle aufgetreten ist. In der vorliegenden Produktion spielt er Fettes; den Trekkies hingegen ist er eher als deutsche Stimme von Lt. Commander Data bekannt. Pan liefert eine sehr gute Arbeit ab und besonders seine Gefühlsausbrüche zu Beginn des Hörspiels sind wirklich grandios. Nur als junger, naiver und etwas schüchterner Student kann Michael Pan nicht immer überzeugen. Professor Knox wird von Hans-Werner Bussinger gesprochen, der mit seiner tiefen, volltönenden Stimme bereits das Überwesen „Q“ verkörperte. Weiter geht’s mit Wilfried Herbst, der hier als Fiesling Gray auftrumpft, in der Serie STAR TREK – DEEP SPACE NINE aber den Ferengi Rom (Quarks Bruder) gesprochen hat. Manchmal klingt die Stimme von Herbst ein wenig unpassend und schrill, doch spätestens wenn die gemeine Lache von Gray erschallt, weiß der Hörer, dass der Mime beileibe keine Fehlbesetzung war. Mit von der Partie ist außerdem Ernst Meincke, welcher bei einem Großteil der Folgen von STAR TREK – THE NEXT GENERATION die deutsche Stimme von Captain Picard war. Bei Titania Medien ist er noch recht neu im Ensemble, aber mit Sicherheit eine Bereicherung. In „Der Leichendieb“ hat er noch eine kleinere Nebenrolle als Wirt bekommen, doch es ist sicherlich eine Frage der Zeit bis er eine Hauptrolle erhält. Die tiefe, väterliche Stimme des Schauspielers passt hervorragend zu starken, besonnenen Persönlichkeiten und bleibt merklich im Gedächtnis haften.
Ebenfalls klasse: Andreas Mannkopff als Leichenräuber Skinner. Den Zeichentrick-Freunden dürfte er vor allem als deutsche Stimme von „Garfield“ bekannt sein, aus dem Cartoon GARFIELD UND SEINE FREUNDE.
Weitere hochkarätige Sprecher sind Torsten Michaelis und vor allem Melanie Hinze, welche ihre erotische Stimme dem leichten Mädchen Jane Galbraith leiht.
Tontechnisch und musikalisch spielt das Hörspiel wieder in der obersten Liga mit, wodurch auch die zweite Vertonung nach einer Erzählung von Robert Louis Stevenson ein voller Erfolg ist.

Aufmachung:

Zu den Zeichnungen von Firuz Askin fallen einem nur noch Worte des Lobes ein. Die Illustration zum „Leichendieb“ passt nicht nur zum Inhalt sondern ist auch ein großartiger Blickfang.

Fazit:

Erstklassige Vertonung einer weiteren Schauergeschichte von Robert Louis Stevenson. Als erstes Label wagte sich Titania Medien an die atmosphärisch sehr dichte Erzählung vom „Leichendieb“ heran. Die Sprecher sind alle erstklassig, auch wenn die Darsteller Michael Pan und Wilfried Herbst nicht immer den richtigen Ton anschlagen. Nichtsdestotrotz reiht sich „Der Leichendieb“ in die lange Liste der großartigen, atmosphärischen Gruselhörspiele ein und darf in keiner Sammlung literaturbegeisterter Hörbuchfans fehlen.

14. Jun. 2008 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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