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Feuerhand

FEUERHAND
FEUERHAND

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1565
Heftroman, 64 Seiten

Jul. 2008, 1. Auflage, 1.60 EUR

Justine Cavallo warnt John Sinclair und die Detektivin Jane Collins vor dem Supervampir Will Mallmann. Dracula II ist wieder in London aktiv geworden, was er allerdings konkret plant entzieht sich auch der Kenntnis der blonden Bestie. Eigentlich ist John Sinclair mit einem anderen Fall betraut, denn er und Suko sollen einen Mann ausfindig machen, der das Feuer beherrscht und selbst in der größten Flammenhölle nicht zu Schaden kommt. Doch wie so oft laufen die Fäden zusammen, denn Dracula II hat sich genau diesen Menschen, der sich Firehand nennt, gesucht, um einen Ersatz für seinen toten Partner Saladin zu finden. Und die Feuerhand soll dem König der Blutsauger helfen seine ärgsten Gegner zu vernichten …

Meinung:

Bereits die Vorschau weckte Assoziationen zu dem Roman Nr. 852 „Feuer, Asche, altes Blut“, in dem Dracula II bereits einen Feuervampir auf das Sinclair-Team losließ. Allerdings einen, den er selbst erschaffen hatte. In diesem Fall kann Mallmann auf einen Menschen zurückgreifen, der diese Fähigkeiten bereits besitzt. Dass das Ergebnis nicht gerade zufriedenstellend ist hat mehrere Gründe. Der Beginn des Romans ist noch recht stimmig und geheimnisvoll. Richtig schaurig beschreibt der Autor, wie ein Mensch, der die Flammen beherrscht einen Brandmeister zu einem Klumpen Schlacke verbrennt. Kurz darauf darf der Leser dem Titelhelden bei einem Techtelmechtel mit seiner Freundin Jane Collins über die Schulter schauen und die Szene, in der Justine Cavallo in das beginnende Schäferstündchen platzt, birgt eine gelungene Situationskomik. Leider sinkt danach die Qualität des Romans rapide ab. Hölzerne Dialoge und unglaubwürdige Zufälle prägen diese Geschichte, in der das Sinclair-Team wieder direkt zum Ziel dämonischer Angriffe wird. Mallmanns neuer Partner, mit dem albernen Namen Firehand (ein Beispiel für die sinnlose Anwendung von Anglizismen, denn immerhin wurde der Roman nach der deutschen Übersetzung benannt) bleibt blass und farblos und entwickelt keinerlei Profil. Im Gegenteil, die Auflösung am Schluss scheint dem Autor während des Schreibens gekommen zu sein, als er merkte, dass er noch keine Erklärung für die Begabung von Feuerhand geliefert hat. Die Identität des Killers können John und Suko sehr schnell herausfinden, denn immerhin sitzt bei den beiden Geisterjägern eine aufmerksame Sekretärin im Vorzimmer. Was mehrere Feuerwehrmänner, die Fahndungsabteilung und auch Johns Kollegen von der Phantombild-
Abteilung nicht schafften, gelingt Glenda Perkins innerhalb weniger Sekunden. Komisch, denn eine Attraktion wie Feuerhand, der sämtlichen Flammen trotzt, bliebe mit Sicherheit keine kleine Dorfattraktion und wäre in London sicherlich ausgeschlachtet worden und damit viel bekannter. Auch die Angriffe von Mallmann und Feuerhand zeugen nicht gerade von Intelligenz. Nachdem der erste Angriff auf Jane Collins und John Sinclair scheiterte, zieht sich Mallmann nicht etwa mit Feuerhand zurück, um die Conollys oder Sir James anzugreifen, nein, er versucht es gleich noch einmal, obwohl seine Feinde gewarnt sind. Als die beiden Blutsauger, dann noch das einmalige Glück haben, einen ihrer ärgsten Gegner bewusstlos vor sich liegen zu haben, lassen sie ihn zunächst unbehelligt, um sich die anderen Feinde vorzuknöpfen. Ein wenig Feuer, ein rascher Biss oder ein schneller Genickbruch und Mallmann hätte triumphiert. Dann hätte er sich mit seinem neuen Partner in seine Vampirwelt zurückziehen können oder er hätte sich einem anderen Ziel gewidmet.
Den Fall mit der Blutbraut aus Atlantis scheint Dark ebenfalls vergessen zu haben, denn der Tenor des Romans sagt aus, dass Dracula II erstmalig einen neuen Partner sucht, seit Saladin vernichtet wurde. Hinzu kommen schwammige Andeutungen, dass die Vampirwelt wohl fertig ausgebaut sei. Mit Sicherheit sieht diese Dimension bei Johns nächstem Besuch noch genauso aus, wie bei seiner ersten Visite. Alles in allem eine recht durchschnittliche Geschichte, wenn nicht noch ein total langweiliges und vorhersehbares Finale, den Lesespaß weiter eingetrübt hätte.

Titelbild:

Äußerst kunstvoll und sehr detailliert. Von der Farbgebung passt es zudem hervorragend zum Layout und das Motiv ist auch inhaltlich stimmig, bis auf den Säbel, der Feuerhand im Roman nicht zur Verfügung steht.

Fazit:

Unnötig in die Länge gezogener und einfallsloser Roman, mit einem völlig unglaubwürdig agierenden Supervampir. Kein Wunder, dass es keiner von Johns Gegnern schafft, dem Geisterjäger ernsthaft zu schaden.

06. Jul. 2008 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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