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Brother x Brother 2

BROTHER X BROTHER 2

Buch / Manga, Boys Love

Kisaragi Hirotaka
Brother x Brother 2, Japan, 2007
EMA, Köln, 7/2008
TB, Manga, Boys Love, Drama, 978-3-7704-6886-7, 188/650
Aus dem Japanische von Ai Aoki
www.manganet.de
http://www2u.biglobe.ne.jp/~hiromu/vert/

Nach dem Tod seines Vaters zieht Soichiro nach Tokyo ins Haus seiner Kindheit zurück, um das Testament zu erfüllen. Zu seiner Überraschung trifft er dort auf zwei bisher unbekannte Brüder, die offensichtlich eine homosexuelle Beziehung unterhalten. Die beiden schikanieren ihn gezielt, denn wer nach einem Monat noch im Haus wohnt, erbt alles. Soichiro beginnt zu recherchieren und stößt auf tragische Familiengeheimnisse:
Weder Masato noch Kaname sind Blutsverwandte, sondern wurden von seinem Vater adoptiert. Was der todkranke Mann sich sehnlich wünschte, war eine Familie, und wenn er selber sie schon nicht haben konnte, dann sollten seine drei Söhne eine sein.
Masato brachte dem Vater intensive Gefühle entgegen, die jedoch nicht erwidert wurden. Um Trost zu finden und den traumatisierten Kaname zu beruhigen, ließ sich Masato auf die unglückliche Beziehung mit ihm ein, gaukelte gleichzeitig seiner wahren Liebe das ersehnte Familienidyll vor. Erst Sochiro führt Masato vor Augen, dass er den falschen Weg gewählt hat. Aber nun könnte es zu spät sein für Kaname, der fort gelaufen ist und mit den realen Gespenstern seiner Vergangenheit konfrontiert wird…

„Brother x Brother 2“ knüpft nahtlos an den ersten Band an und setzt die dramatische Geschichte der drei sympathischen Brüder fort. Was erfahrene Leser bereits ahnen konnten, wird nun bestätigt.
Keiner der jungen Männer ist mit dem anderen verwandt, so dass die scheinbar inzestuöse Beziehung, die zwei von ihnen unterhalten, nicht länger als rechtswidrige Verbindung angesehen werden muss. Allerdings gibt es keine Liebe zwischen den beiden, da die Affäre auf einem reinen Zweckbündnis beruht. Man erfährt von den furchtbaren Erlebnissen, die Kaname als Kind durchmachen musste, und was Masato in seine Arme trieb. Automatisch leidet man mit diesen verwundeten Charakteren und wünscht ihnen, dass sie die Kraft finden, ihre Traumata zu überwinden.
Ihr Vater, der geheimnisvolle Marionetten-Spieler, der noch nach seinem Tod an vielen Fäden zieht, tritt endlich in einer Rückblende in Erscheinung. Die Zeit läuft ihm davon, während er Pläne für seine Kinder schmiedet, die seine guten Absichten erkennen und umsetzen sollen. Man darf spekulieren, dass es sich bei dem Erbe nicht wirklich um Vermögenswerte handelt sondern um menschliches Glück und die Liebe unter Brüdern, die einander so akzeptieren, wie jeder von ihnen ist.
Soichiro, der leibliche und jüngste Sohn, kennt seinen Vater am wenigsten und ist ihm doch am ähnlichsten. Das zeigt er immer wieder durch seine Hartnäckigkeit, beispielsweise als Kaname spurlos verschwindet und Soichiro alle Hebel in Bewegung setzt, um ihn zu finden, aber auch durch das Verständnis, das er Masato und Kaname entgegenbringt. Soichiros Handeln dominiert die in der Gegenwart angesiedelte Rahmenhandlung, während die darin eingebettete Rückblende seinem Vater und den älteren Brüdern gewidmet ist. Die Geschehnisse von einst wiederholen sich, doch mit einem etwas anderen Ausgang.
Damit sind aber noch längst nicht alle Rätsel gelöst, so dass man gespannt auf das nächste Buch warten muss, das sicher mehr über die Motive des Vaters und das weitere Zusammenleben der Brüder verraten wird. Kann wahre Liebe keimen? Wird sie brüderlicher oder erotischer Natur sein? Wen zieht es zu wem? Oder mischen gar noch andere Männer mit? Wer bekommt das Erbe?
Die Zeichnungen sind apart – Kisaragi Hirotaka ist seit ihrer phantastischen Trilogie „Innocent Bird“ auch hier keine Unbekannte mehr – und können überzeugen. Sicher sind ihre Bishonen und Biseinen mit die schönsten neben denen von Yamane Ayano, Botan Yamada, Shushushu Sakurai oder You Higuri. Die zwischenmenschlichen Szenen sind eindeutig, überlassen das meiste jedoch der Phantasie der Leserinnen.

Boys Love-Fans ab 15 Jahren werden an dieser dramatischen und ansprechend illustrierten Serie, die erfreulicherweise mit reiferen Protagonisten und weniger verbrauchten Themen aufwartet und nicht im überstrapazierten Schüler-Milieu spielt, ganz sicher ihre Freude haben.

28. Jul. 2008 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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