Das Dedra-Ne
Wieder beginnt der Band mit der vom Redakteur Christoph Weidler verfassten Einleitung in Form einer Szene in der Nassen Feder, in der sich der Wirt und die Gäste weiterhin die Frage stellen, wer wohl der Mörder ist, der als Natter sein Unwesen treibt.
Weitere neue Personen aus SARAMEE werden den Lesern nähergebracht: Kara, der Geschichtenerzähler, Gwendis, die Schwertfrau und ihre mysteriöse Gefährtin Lerii - und das Dedra-Ne, titelgebendes sagenumwobenes Artefakt, das sich als magisches Kind herausstellt, das von Priestern rituell aufgezogen und entführt wurde.
Eben jenes sollen Gwendis und Lerii, die beiden Diebinnen, für ihren Auftraggeber Rogan beschaffen. Denn die Priester wollen das Dedra-Ne zurück und einen hohen Preis dafür bezahlen.
Das magische Kind ist im Besitz des mächtigen und zwielichtigen Alleshändlers Bofacht, der eine kleine Stadtfestung bewohnt.
Gwendis und Lerii dringen in diese ein und finden dort eine Geheimtür und dahinter einen Raum mit Truhen, Kisten und Säcken gefüllt und mit einem kleinen Bett versehen, das gerade groß genug für ein Kind ist.
Und der Leser weiß längst um wessen Schlafstätte es sich hier handelt.
Ein weiterer Akteur betritt die SARAMEE-Bühne: Bruder Adaris. Auch er will in das Anwesen des Alleshändlers eindringen und beobachtet Gwendris und Lerii, die ihm den Weg zu seinem Ziel ebnen: dem Dedra-Ne.
Denn die beiden Diebinnen finden in dem geheimen Raum das magische Kind doch dann taucht Bofacht auf und überrascht die beiden. Bruder Aris kommt ihnen zu Hilfe, will sie aber dennoch töten, um selbst an das magische Kind zu gelangen, von dem Gwendris und Lerii erfahren, dass es Bestandteil eines Rituals werden soll, in dem es zu Tode kommen wird.
Die beiden Diebinnen beschließen, das magische Kind außerhalb der Stadt in Sicherheit zu bringen.
Wird es ihnen gelingen?
Sylke Brandt bestreitet diese SARAMEE-Episode und macht ihre Sache recht gut! Ihr Stil ist zwar noch nicht ausgereift aber dennoch etwas dichter, als die beiden vorherigen Bände, wohl auch weil sie den Plot nicht bemüht auf Abenteuer und Aktion trimmt. Einzig enttäuschend an dieser Episode ist die Tatsache, dass das titelgebende magische Kind eine verhältnismässig blasse Rolle in der Handlung spielt. Dafür erfahren die Leser, dass Lerii vor zwanzig Jahren zu Tode kam und wiederkehrte und nun ihre (Lebens)Kraft aus den Schatten zieht und daher auch keine Nahrung und kein Wasser benötigt.
Neben dem o.g. Handlungsstrang gibt es noch einen kürzeren zweiten, der im Dschungel angelegt ist und sich um Bahadred, der ungelehrigen Tochter des besten Jägers der Familie des Volkes der Xer, rankt.
Das SARAMEE-Puzzle fügt sich immer mehr und macht Spaß tiefer in diese Stadt einzutauchen.
Die Aufmachung das Bandes ist zurückhaltend, Papier und Satz gut und Chris Schlicht hat mit dem Titelbild der Serie einen weiteren künstlerischen Fingerabdruck auferlegt, denn ihr Stil hat eindeutig Wiedererkennungswert, was positiv ins Auge sticht. Im Anschlusss an den Romantext gibt es wieder Karten von SARAMEE und die Vitae der Autorin, des Redakteurs und der Illustratorin und eine Vorschau mit Leseprobe des Folgebandes
Einziges Manko ist leider auch in diesem Band das mangelnde oder vermutlich nicht vorhandene Lektorat. Das tut dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch, aber die Serie hätte dahingehend etwas Besseres verdient, weil sie Potential besitzt.
Fazit: Unterhaltsamer, kurzweiliger Serienband, in Heftromanlänge, der weiter auf die Stadt SARAMEE und ihre Bewohner einstimmt und Lust auf mehr macht! Gut geeignet für einen entspannten Lesenachmittag.
16. Okt. 2008 - Alisha Bionda
Der Rezensent
Alisha Bionda
Balearen
Website: http://www.alisha-bionda.net
Total: 394 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen
Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin
Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen...
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