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Angriff der Killerkekse

ANGRIFF DER KILLERKEKSE

Buch / Satire

Wilhelm Ruprecht Frieling
Internet-Buchverlag, Berlin, Originalausgabe: 2007, 2. Auflage: 9/2008
PB, zeitgenössische Belletristik, Satire, Humor, Surrealismus, 978-3-941286-10-8, 172/1480
Titelgestaltung von Ulrich Bogun unter Verwendung des Gemäldes „Unbewachter Augenblick“ von Jan Bouman
www.internet-buchverlag.de
www.ruprechtfrieling.de

„Angriff der Killerkekse – Reportagen und Geschichten vom täglichen Wahnsinn“ ist eine Sammlung mit 23 zeitgenössischen Kurzgeschichten des Autors, Herausgebers und Verlegers Wilhelm Ruprecht Frieling.
Wie der Titel bereits ahnen lässt, erwarten den Leser unterhaltsame Erzählungen, die an sich banale Geschehnisse, die praktisch jedem passieren können, auf die Schippe nehmen oder mit einer Pointe versehen, die gelegentlich bis ins Surreale oder Phantastische gesteigert wird. Vor allem die eigenen Schwächen, die seiner Mitmenschen und beliebte Klischees parodiert der Autor gern durch bildhafte Vergleiche.

Geschickt gewählt ist die Eingangsstory. Was dem Erzähler in „Ihr Paket wartet“ zustößt, kennt nahezu jeder Postkunde. Es wird ausgesprochen, was viele ärgert, man stimmt zu – und liest gleich weiter, neugierig geworden auf die nächsten Geschichten.
Auch die „Schweine im Weltall“ sind so manchem Urlaubsreisenden in einem Flugzeug schon begegnet, ob das nun Sitznachbarn sind, die sich rücksichtslos ausbreiten, oder Personen, deren Erscheinungsbild schon fast die Karikatur eines Menschen ist.
„Der Tag, an dem ich das Meerschwein rettete“ parodiert den Wunsch eines jeden Kindes nach einem Haustier, den allgemeinen Konsumrausch und die immer praktischeren Einkaufsmöglichkeiten – mit all ihren Tücken.
Jeder weiß es: In einer psychiatrischen Anstalt sind die Ärzte nicht weniger seltsam als ihre Patienten. „Der Gummibaum“ könnte so manches erzählen, wäre er des Sprechens mächtig. Oder hat er da nicht eben etwas gesagt…?
Die Titelgeschichte „Angriff der Killerkekse“ schildert die Erlebnisse einer polnischen Reinigungskraft, die im Haus ihres Arbeitgebers heimlich nascht und einmal prompt das Falsche erwischt.

Darüber hinaus finden sich Geschichten, in denen die wilde Jagd nach einer Motte, das typische Kaufverhalten im Schnäppchenmarkt, die Angst vor der Vogelgrippe, ein nerviger Hosenkauf, das anstrengend-schöne Bergwandern u. v. m. beschrieben wird. Oft genug sagt man: Ja, das ist wirklich so. Ähnliches habe ich auch erlebt. Und genau das macht den Reiz der Anthologie aus. Man kann sich und sein Umfeld wieder finden und regelmäßig schmunzeln.
Allerdings sollte man sich Zeit nehmen für die einzelnen Storys, da der Lesespaß ungemein größer ist, wenn man nach der Lektüre eines Textes diesen auf sich wirken lässt und sich nicht sofort dem nächsten zuwendet. In dem Fall erscheinen sie einander etwas ähnlich, vor allem wegen des prägnanten Stils des Autors, und man würde leicht die eine oder andere Feinheit überlesen.

Die Gestaltung des Bandes ist solide und hält einem Vergleich mit den Produkten der ‚großen’ Verlage stand. Die Kurzgeschichtensammlung ist vom Format her etwas höher als ein Taschenbuch und ein wenig kleiner als das übliche Paperback. Die Qualität des Papiers und des Drucks sind einwandfrei. Der Preis mag etwas hoch erscheinen für rund 170 Seiten, doch können ‚kleine’ Verlage keine so hohe Auflage umsetzen, dass sich die Kosten pro Buch entsprechend senken ließen.

Alles in allem ist „Angriff der Killerkekse“ eine vergnüglich-bissige Lektüre für Leseratten, die sich für die Werke einheimischer Autoren interessieren und auch gern nach etwas anderem greifen als nach dem, was einem von den Bestseller-Listen geradezu aufgenötigt wird.

28. Okt. 2008 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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