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Der Albino

DER ALBINO
DER ALBINO

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1500
Heftroman, 64 Seiten

Apr. 2007, 1. Auflage, 1.50 EUR

Lucio, ein Albino, wird in einer schäbigen Spelunke mitten London von Saladin in die Vampirwelt entführt, wo Dracula II ihn zu einem Vampir macht.
Eine Zeugin der Entführung wendet sich an die Polizei, die den Bericht an John Sinclair und Suko weiterleitet. Als sie die Beschreibung der Zeugin hören, wissen sie mit wem sie es zu tun haben. Doch die Spuren verlaufen im Sande, bis Jane Collins anruft und den Geisterjägern erzählt, dass ihre Mitbewohnerin Justine eine Nachricht des Hypnotiseurs Saladin erhalten hat, in der er die Vampirin in eben jene Kneipe bestellt, in welcher er den Albino kidnappte.
Als die Geisterjäger dort eintreffen finden sie sämtliche Gäste hypnotisiert vor. Nur die Wirtin konnte dem Bann Saladins durch Zufall entkommen. Der Hypnotiseur will Justine ein erneutes Friedensangebot unterbreiten und bietet der Vampirin die Hypnotisierten als Opfer an. In Wirklichkeit soll Lucio der blonden Bestie auflauern ...

Meinung:

Da ist er nun endlich: Der magische Jubiläumsband Nr. 1500! Als der 1000. Roman erschien fragten sich viele Fans, ob die Serie es bis hierhin schaffen würde und welches Thema der Roman behandeln würde. Auch in diversen Foren im Internet wurde wochenlang über dieses Ereignis spekuliert. Ob es Extras geben würde, ob bekannte Personen sterben würden oder ob es einfach ein ganz normaler Roman wie viele andere werden würde.
Das Ergebnis ist ziemlich ernüchternd und die Geschichte selbst für einen „normalen“ Sinclair-Roman eine glatte Zumutung.
Als einziges Extra präsentiert der Verlag eine Signierstunde des Autors! Ob sich die Fans allerdings wirklich dieses Geschreibsel von Jason Dark signieren lassen wollen bleibt abzuwarten. Bis auf eine kleine rote Banderole in der oberen linken Ecke und den Untertitel „Der große Jubiläumsband von Jason Dark“ lässt nichts erkennen, dass mit diesem Werk eine der größten Jubiläen der Serie erreicht wurde. Selbst auf der Leserseite wurden nur zwei normale Leserbriefe abgedruckt und eine weiterer Vermerk auf die Autogrammstunde abgedruckt. Der Autor selber verliert kein Wort über das Ereignis.
Nun aber zum Roman. Wieso, weshalb und warum eigentlich „Der Albino“. In einem Interview sagte der Autor: „Darüber habe er noch nie geschrieben.“
Das reicht leider bei Weitem nicht, um einen spannenden Roman zu kreieren. Tatsächlich ist Lucio ein vollkommen gewöhnlicher Untoter, der allenfalls durch sein Äußeres auffällt. Wobei im Prinzip alle Vampire bleich und weiß aussehen. Die Charakterisierung des Albinos missglückt dem Autor dann auch völlig. Lucio ist ein unangenehmer, widerlicher Zeitgenosse, der seine Mitmenschen mit seinem Aussehen schockieren will und immer auf der Suche nach billigem, schnellen Sex ist. Doch wo andere Autoren das Thema differenziert angehen und ihren Figuren Leben einhauchen und eine Vergangenheit geben, da füllt Jason Dark seine Seiten mit platten, armseligen Dialogen, von denen der geneigte Fan die meisten fast wortwörtlich aus anderen Sinclair-Romanen bereits kennt. Ein Beispiel dafür findet sich auf Seite 7, wo sich der Albino an eine Frau heranmacht:
„Du bist Maggie, wie?“
„Ja. Wieso? Kennen wir uns?“
„Nein, aber das könnte sich ändern.“
„Warum?“
„Weil ich es so will.“
...
„Was willst Du?“
„Dich!“
„Und weiter?“ murmelte sie.
„Ich will dich ganz.“


So und ähnlich geht es den ganzen Roman über. Die Szenen in der Vampirwelt kennt man als Leser ebenfalls zur Genüge und letztendlich dauert es mehr als 30 Seiten bis Lucio als Vampir in Aktion tritt. Den Plan, den Saladin und Dracula II entwickelt haben, kann man als solchen gar nicht bezeichnen. Justine hat mehr als einmal klargestellt, dass sie mit der Vampirwelt und Will Mallmann nichts mehr zu schaffen haben will und einen gewöhnlichen Vampir auf die blonde Bestie anzusetzen ist völliger Schwachsinn. Wieder einmal vergisst der Autor seine älteren Romane und behauptet frech, Saladin hätte noch nie versucht Justine zu hypnotisieren. Das hat er allerdings bereits in Band 1359 versucht und in Band 1402 konnte sich schon keiner mehr daran erinnern.
Im Prinzip ist der Roman eine einzige Aneinanderreihung sinnloser Dialoge, in denen allein das Wort „verdammt“ insgesamt 28 mal verwendet wurde und Darks Lieblingswort in Verbindung mit der Cavallo „Perfekt“, wurde ganze 10 mal strapaziert. Das einzige Besondere an diesem Roman ist, dass Saladin am Ende mit einer Schrotflinte verwundet wird. Das allein rettet die Geschichte aber auch nicht vor dem totalen Reinfall.

Titelbild:

Die Fratze ist echt eklig, aber auch nicht gerade kunstvoll in Szene gesetzt worden. Als Cover für einen Jubiläumsband ein völlig missratenes Titelbild.

Fazit:


Langweiliger und völlig überflüssiger Sinclair-Roman, den man nicht kennen muss.

30. Nov. 2008 - Florian Hilleberg
http://www.gruselromane.de

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2572 Rezensionen
April 2018: 2 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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