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Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden

ONKEL DAGOBERT - SEIN LEBEN, SEINE MILLIARDEN

Buch / Comic

Don Rosa
Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden/Die Biografie von Don Rosa
Uncle Scrooge, Disney Enterprises, Inc., 2008
Egmont Ehapa, Köln, 12/2008
HC, Ehapa Comic Collection, Humor, Satire, Fantasy, Geschichte, 978-3-7704-3245-5, 496/2995
Redaktionelle Betreuung der amerikanischen Originalausgabe von Byron Erickson
Aus dem Amerikanischen von Jano Rohleder, Michael Nagula, Arne Voigtmann und Peter Daibenzeiher
Titelillustration von Don Rosa

Schon immer haben sich Fans gefragt, wie Onkel Dagobert so reich hatte werden können – wie eigentlich alles begonnen hat. Altmeister Carl Barks machte in manchen Geschichten vage Andeutungen, gab aber nie eine befriedigende Antwort. Diese versuchte in den 1990er Jahren Don Rosa zu geben. Akribisch sammelte er alle Hinweise, die er finden konnte, und schuf zunächst eine 12-teilige Mini-Serie.
In dieser erzählt er, wie sich der 13-jährige Dagobert als Sohn einer verarmten schottischen Adelsfamilie bereits als Schuhputzer das Ziel setzt, eines Tages reich zu sein. Er wandert nach Amerika aus und heuert zunächst auf dem Schiff eines Onkels an, das er diesem schließlich abkauft, es jedoch genauso wieder verliert wie seine ersten Einkünfte, mit denen er die Familie vor dem Ruin bewahrt. Obwohl ein Greenhorn behauptet er sich als Cowboy im Wilden Westen und als Goldgräber auf nahezu allen Kontinenten, bis er am Yukon seine erste Million macht. Stets handelt Dagobert korrekt, und sein Geld entspringt ehrlicher, harter Arbeit. Nur ein Mal zieht er einen Geschäftspartner über den Tisch, ein Unrecht, nachdem er zum Misanthrop wird und über Jahre den Kontakt zu seinen Angehörigen abreißen lässt.
Es war sogar möglich, durch die Verknüpfung mit realen Ereignissen wie dem Goldrausch am Yukon und Dagoberts Begegnungen mit historischen Persönlichkeiten wie Theodore Roosevelt, Buffalo Bill, Wyatt Earp u. a. sein Geburtsdatum festzulegen und einen Stammbaum zu erstellen, in dem auch die weitläufigere Verwandtschaft wie Gustav Gans und Oma Duck ihren Platz fanden. Diese ist, anders als in manchen Comics, keine von Dagoberts zwei Schwestern, da diese Verbindung eine Idee der italienischen Künstler ist, die unabhängig arbeiteten und das eine oder andere Abenteuer schrieben, das im Widerspruch zu den Vorgaben von Carls Barks steht und darum von Don Rosa nicht berücksichtigt wurde.

Zu der Mini-Serie entstanden – nicht in chronologischer Reihenfolge - weitere Abenteuer, die Stichworte aufgriffen und bestimmte Ereignisse näher beleuchteten. Diese sind mit entsprechenden Anmerkungen versehen, damit man weiß, zwischen welchen der zwölf Erzählungen jedes von ihnen angesiedelt ist. Während die ‚Biografie’-Kapitel als durchgehende Abenteuer konzipiert sind, haben die weiteren Erzählungen eine Rahmengeschichte, in der meist Donald und seine Neffen ihren Onkel Dagobert um eine Erzählung bitten oder der Inhalt seiner alten Reisekiste, welche immer wieder auftaucht, eine Erinnerung wach ruft, die als Rückblende eingebaut ist.
So erfährt man beispielsweise, wie Gundel Gaukeley versuchte, Dagoberts ersten Glück bringenden Zehner an sich zu bringen, noch bevor die Münze in die Hände des Jungen gelangte, wie es zu den Rivalitäten und Feindschaften mit anderen Millionären und Gaunern kam, wie es mit seiner großen Liebe Nelly weiter ging, wie die Panzerknacker mit Hilfe einer Erfindung Daniel Düsentriebs in Dagoberts Träume eindrangen, um die Geheimkombination für das Schloss des Geldspeichers zu erfahren, und Donald ihnen folgen musste, um seinen Onkel und dessen Fantastilliarden zu retten.

Zu jeder Comic-Geschichte gehören einige Seiten, in denen Don Rosa einen Blick hinter die Kulissen gewährt: Welche Probleme gab es, als er diese Story verfasste? Welche besonderen oder historischen Details wurden berücksichtigt? Wo muss man auf dem jeweiligem Cover und dem dazu gehörenden Splashpanel nach der Signatur ‚D. U. C. K.’ (Dedicated to Unca Carl from Keno – Don Keno Rosas Homage an Carls Barks) suchen? Ergänzt wird mit kleinen Cover-Galerien von internationalen Ausgaben der hier gesammelten Hefte, Auszügen aus den Originalen, privaten Fotos von Don Rosa u. v. m. Dadurch werden diese sehr persönlichen Kommentare fast schon zu einer Biografie von Don Rosa selbst.

Die Gestaltung dieses prächtigen Bandes ist wirklich gelungen, und das nicht nur aufgrund all der genannten Extras. „Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden“ erscheint als vollfarbiges Hardcover auf festem, hochwertigem Kunstdruckpapier. In Folge ist das rund 500 Seiten starke Buch nicht gerade leicht, allerdings hätte ein Trennen in zwei handlichere Bände (vielleicht inklusive eines Schubers) den Preis sicher über die 30-Euro-Marke getrieben.

Auch wenn in Deutschland die Meinung, Comics seien Kinderkram, leider noch sehr verbreitet ist, dieses wunderschöne Buch wird sicher keiner in die Hände der Kleinen geben wollen. „Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden“ ist eine großartige Sammleredition, die nur das reife Publikum wirklich zu würdigen weiß.
Ehapa bringt den Titel rechtzeitig zu Weihnachten auf den Markt, so dass man damit sich selber oder einem Comic-Freund eine große Freude bereiten kann. Ein wirklich tolles Buch, das in keiner Sammlung fehlen sollte! (IS)

20. Dez. 2008 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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