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Personal Paradise 2 - Miss Misery

PERSONAL PARADISE 2 - MISS MISERY

Melanie Schober
Buch / Manga

Carlsen
Personal Paradise 2 - Miss Misery
Carlsen Manga, Hamburg, 11/2008
TB, europ. Manga, SF, Drama, Romance, Comedy, 978-3-551-78964-8, 194/600
4 Farbseiten

In der nahen Zukunft kontrollieren rivalisierende Jugendbanden die Stadtviertel. Wer keiner Gruppe angehört, ist ein Außenseiter ohne Schutz. Nur wer die richtigen Freunde hat und in dieser grausamen Gesellschaft überlebt, hat später eine Chance, einen Job zu bekommen und aufzusteigen.
Mike Garden, Leader der Westside-Gang, wird von Bianca, der Ex von Nicholas Z, Anführer der Northside-Gruppe, aufgehetzt, einen Bandenkrieg zu beginnen. Mike ist zu verblendet, um zu begreifen, dass er nur benutzt wird: Bianca will sich rächen, nachdem ihre Intrigen erfolglos blieben und Nicholas sie fallen ließ.
Tatsächlich gelingt es Mikes Vertrauten, Nicholas zu überwältigen. Marianne, Mikes Schwester, soll den verletzten Gegner bewachen. Bisher hat Marianne alles klaglos für ihren Bruder getan; sie ging sogar für ihn ins Gefängnis. Diesmal kann sie jedoch nicht schweigend zuschauen, denn was Bianca plant, geht einfach zu weit. Nicholas soll gefoltert werden und sterben.
In ihrer Not wendet sich Marianne an ihre Freundin Anna, die mit dem Mutanten Julian zusammenlebt. Die beiden versprechen zu helfen…

Im ersten in sich abgeschlossenen Band, „Personal Paradise“, standen Anna und Julian im Mittelpunkt einer Handlung, die die Ausgrenzung von Personen thematisierte, die in irgendeiner Weise anders sind und/oder sich den Gang-Gesetzen nicht unterwerfen wollen. Mit den beiden und einigen anderen gibt es zwar ein Wiedersehen, doch der Fokus ist auf Marianne und Nicholas gerichtet.
Das Setting erinnert an eine futuristische Version des Musicals „Westside-Story“, denn auch hier verliebt sich die Schwester eines Gangleaders in den Anführer einer rivalisierenden Bande. Marianne muss sich entscheiden, ob sie weiterhin aus Dankbarkeit an der Seite ihres Bruders bleibt, sehr wohl wissend, dass er schon vor Biancas verhängnisvollem Einfluss auf die schiefe Bahn geriet, oder ob sie sich für die Liebe entscheidet und zur Gegenseite wechselt. Was Marianne mit Nicholas und Mike verbindet, wird in Rückblenden enthüllt, die ihren Konflikt verdeutlichen.
Obwohl es einige harte Szenen gibt, ist die Geschichte nicht so dramatisch und spannend, wie sie sein könnte. In Hinblick auf die Zielgruppe der 12- bis 16-jährigen hielt sich die Künstlerin zurück und setzte auf Andeutungen statt auf konkrete Abbildungen. Das gilt auch für die romantischen Momente. Man weiß, was passiert, aber der Rest bleibt der Phantasie der Leser überlassen. Aufgelockert werden die Geschehnisse regelmäßig durch etwas Klamauk und coole Sprüche.
Die Gesellschaftskritik – die Menschen und vor allem die Kinder werden früh sich selbst überlassen, müssen sich irgendwie durchschlagen, und nur wer skrupellos genug ist oder Beschützer hat, erhält später Zugang zu den beschränkten Ressourcen – geht ziemlich unter, da die Beziehungen und Probleme der Protagonisten im Vordergrund stehen. Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass nicht alle schlecht sind, nur weil sie aus Freundschaft für jemanden Dinge tun, die nicht richtig sind; jeder hat die Chance, neu zu wählen und wieder gut zu machen.
Tatsächlich soll die Geschichte in erster Linie unterhalten und mit den Themen den Nerv junger Leser treffen. Auch die Illustrationen versuchen, dem Geschmack der anvisierten Gruppe gerecht zu werden: Die Figuren tragen die mangamäßigen Zipfelhaare und modisch-schräge Outfits. Vor allem bei den Accessoires zeigt Melanie Schober Liebe zum Detail. Wer genau hinschaut, findet die eine oder andere Anspielung auf bekannte Serien, z. B. sind drei Nebenfiguren wie Charaktere aus „Saiyuki“ gestylt, und auch die Schießerei (Running Gag) bleibt nicht aus.

Wer sich dafür interessiert, was westliche Künstler im Bereich Manga zu bieten haben, wird der Reihe „Personal Paradise“ sicher eine Chance geben wollen, denn die Story ist vielseitig und nicht zu grausam, die Figuren sind schräg und witzig und die Illustrationen ansprechend. Das Ende lässt vermuten, dass Melanie Schober einen weiteren Band in Planung hat. (IS)

02. Jan. 2009 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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