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Gakuen Heaven 2: Close to you – Version Nakajima
| GAKUEN HEAVEN 2: CLOSE TO YOU – VERSION NAKAJIMA
Buch / Manga, Boys Love
Gakuen Heaven 2: Close to you Version Nakajima
Gakuen Heaven Nakajima, Japan, 2006
Carlsen Manga, Hamburg, 12/2008
TB, Manga, Boys Love, 978-3-551-77092-9, 184/600
Aus dem Japanischen von Dagmar Seidel
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Gakuen Heaven basiert auf dem BL-Game Gakuen Heaven: Boy's Love Scramble von Spray, das es mittlerweile auf insgesamt vier Games, eine Novel, einen 13-teiligen Anime und zwei (?) Mangas gebracht hat, die von der beliebten Künstlerin You Higuri (Seimaden, Gorgeous Carat, Crown u. a.) illustriert wurden.
Der zweite Band behandelt eine Variante des Games, in der die Hauptfigur Keita Ito nicht mit Tetsuya Niwa (Bd. 1) zusammen kommt sondern mit Hideaki Nakajima.
Durch einen Fehler wird Keita an der Eliteschule Bell Liberty High aufgenommen und kann als Champion des MVP-Turniers seinen Platz behalten. Schon bald hilft er beim Schülerrat aus, fühlt sich aber keineswegs als vollständiges Mitglied, denn ausgerechnet sein Lover Nakajima enthält ihm viele Informationen vor und reagiert oft abweisend.
Keita ist traurig, und seine Zweifel, ob Nakajima ihn wirklich liebt, werden von dem dubiosen Asano genährt. Dieser zeigt Keita ein Video, das zu belegen scheint, dass sich Nakajima von einem Mitglied des Chemie-Clubs vor der Aufteilung des Budgets bestechen ließ. Ist Nakajima korrupt? Hält er Keita auf Abstand, damit nichts über diese unlauteren Methoden ans Licht kommt? Ist Keita nur ein Spielzeug für Nakajima?
Auch von den anderen Jungen kann Keita nichts Näheres erfahren und muss auf seine Gefühle vertrauen. Als er Asano hinterher schnüffelt, wird er prompt erwischt, und Asanos Maske fällt
Gakuen Heaven ist einer von vielen BL-Mangas, die im Schüler-Milieu spielen. Dass dieses Thema schon sehr ausgeschöpft ist, weiß jeder, der sich für das Genre begeistern kann. In Konsequenz darf man auch von You Higuri keine Wunder erwarten, denn sie muss der Vorgabe des Spiels folgen, das sich gängiger Motive bedient. Was den Titel unter seinesgleichen zu einem Muss macht, sind die ausgesprochen schönen Illustrationen der Künstlerin, die stets gefallen.
Die Handlung wirkt etwas konstruiert und bietet wenig Neues: Teenager an der Schwelle zum Erwachsenwerden sind in schulische Intrigen und Herzensangelegenheiten verstrickt. Der niedliche Keita ist mit dem kühlen Nakajima zusammen, der sich immer nimmt, was er will. Darum scheinen die Verdachtsmomente zu seinem egozentrischen, undurchsichtigen Charakter zu passen wie die Faust aufs Auge, aber wie so oft ist nicht alles, wie man auf den ersten Blick hin glauben möchte. Keita will seinem Lover vertrauen und stellt Nachforschungen an, die ihn in Gefahr bringen. Natürlich klärt sich am Schluss alles auf, und es gibt ein Happy End.
In einer Side-Story wird außerdem verraten, wie sich die seltsame Beziehung zwischen Niwa und Nakajima entwickelte, die als Schülersprecher und Vize eingesetzt wurden, einander blindlings vertrauen und sich doch nicht so recht mögen.
Man erfährt wenig über den Alltag an der Bell Liberty High, und es treten auch nicht alle Charaktere auf, die man aus Bd. 1 kennt. Im Mittelpunkt der Ereignisse stehen die Beziehungen der Figuren untereinander, die mit erotischen Einlagen gewürzt werden. Der ansprechende, idealistisch-realistische Stil You Higuris setzt auch die intimen Momente gekonnt in Szene, ohne dass diese anstößig wirken.
Als Fan der Mangaka wird man sich Gakuen Heaven gewiss nicht entgehen lassen. Schätzt man das Genre grundsätzlich, dann ist der Titel vor allem im strapazierten Bereich des Schüler-Milieus eines der Highlights aufgrund der hübschen Zeichnungen. Der Band wendet sich an Leserinnen ab 16 Jahren, die gern ein wenig mehr als nur Andeutungen sehen wollen. (IS)
16. Jan. 2009 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

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Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
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