Tränen eines Engels
| TRÄNEN EINES ENGELS
Buch / Manga, Boys Love
Olga Rogalski
Tränen eines Engels
Tokyopop, Hamburg,12/2008
TB, dt. Manga, Boys Love, Mystery, 978-386719-577-5, 178/650
4 Farbseiten
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Olga Rogalski ist keine Unbekannte mehr unter den deutschen Mangaka. Sie veröffentlichte bereits zwei Kurzgeschichten und die Mangas Triple Witching Hour sowie Strike Back. Nun ist ihre neuste Geschichte erschienen, in der sie die düstere Atmosphäre der Mystery mit einem Hauch Shonen-Ai - oder sollte man besser sagen: Boys Love zusammen fügt.
Der junge Nico ist am Ende seiner Kraft, denn sein bester Freund hat einfach per SMS mit ihm Schluss gemacht. Er ist so niedergeschlagen, dass er nicht mehr weiter leben will und sich mehr als alles andere den Tod herbei sehnt. Dies lockt den Todesengel Chagan an, der ihn nun zu dem letzten Schritt überreden will, indem er sich das Vertrauen des Jungen erschleicht.
Doch es kommt anders, als beide geplant haben. Nico überwindet seine Verzweiflung und verliebt sich in den einfühlsamen Fremden. Ehe er sich versieht, gewinnt er neuen Lebensmut und will seiner Existenz nun nicht mehr ein Ende machen sondern einfach weiter leben, zusammen mit seinem neuen Freund, der seine Gefühle mehr als nur zu erwidern scheint.
Das bringt Chagan allerdings in eine Zwickmühle, denn den einmal angenommenen Auftrag muss er nun koste es was es wolle zu Ende führen. Und er weiß genau, dass andere ihn bereits jetzt sehr genau beobachten und unter Umständen das tun werden, zu dem er nicht mehr im Stande ist. Also muss er für sich und Nico eine Lösung finden.
Tränen eines Engels wendet sich nicht allein wegen der expliziten Liebeszenen an ein etwas älteres Publikum. Auch die Geschichte ist etwas komplizierter erzählt, als man es gewohnt ist denn Rückblenden fügen sich nach und nach zu einem Bild zusammen. Olga Rogalski verzichtet zudem bewusst auf den sonst üblichen Humor und Klamauk und setzt lieber auf eine ernste, melancholische Handlung, die sich in erster Linie auf die beiden Helden konzentriert und nur wenigen anderen Figuren überhaupt Raum gibt. Das Ende ist zwar für Fans des Genres nicht unbedingt so überraschend, fügt sich aber gut in die bittersüße Romantik, welche die gesamte Geschichte durchzieht.
Heraus kommt ein Manga, der durch sein Thema und die ungewöhnliche Gestaltung auch ältere Leser anspricht und doch nicht zu erwachsen ist.
Das macht den Manga zu einem Werk, dass man sich ruhig einmal genauer anschauen kann, wendet es sich doch gezielt an die Leser düsterer und romantischer Geschichten, die auch vor Shonen Ai und deutlichen Szenen nicht zurück schrecken. (CS)
17. Jan. 2009 - Christel Scheja
Der Rezensent
Christel Scheja
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