![]() |
![]() | ||||||||
Necrophobia – Die besten Horrorgeschichten der Welt, Folge 2
Die Stimme in der Nacht Meinung:In der zweiten Folge der besten Horrorgeschichten der Welt, genannt Necrophobia, wartet LPL Records erneut mit einer ausgewogenen Mischung düsterer Erzählungen auf. William Hope Hodgson berichtet von einer Seereise, die empfindliche Mägen auf eine harte Probe stellt. Bemerkenswert ist der atmosphärische Stil, in dem Hodgson seine Seefahrergeschichte zum besten gibt. Helmut Krauss ist ein kongenialer Sprecher, der die Szenerie perfekt zur Geltung bringt. Anschließend sorgt Kim Newman mit seiner Geschichte vom fanatischen Clive Barker-Sammler für echte Gänsehaut. Gelesen von Marianne Groß, eine Schauspielerin, bei der der Name Programm ist, denn ihre Leistung ist wirklich großartig und selbst der männliche Part klingt bei ihr keineswegs gekünstelt oder unecht. Rettungslos, gelesen von dem Tausendsassa Lutz Riedel, ist eine weitere Geschichte über den Paradealptraum Lebendig begraben, den schon Edgar Allan Poe literarisch thematisierte. Wirklich neu sind auch die Idee und die Umsetzung von Paul Busson nicht, obwohl die Lesung stimmig und die Story nicht langweilig ist, bleibt der große Aha-Effekt auf der Strecke. Der Außenseiter ist eine Geschichte des großen Horror-Autors H.P. Lovecraft, natürlich wieder gelesen von David Nathan. Obwohl Nathan ein wirklich grnadioser Sprecher ist, der mit Erfolg die Lovecraft-Reihe bei LPL Records vertont, verschenken die Produzenten hier die Möglichkeit Lovecraft von einem anderen Schauspieler interpretieren zu lassen. Die vorliegende Story ist durchdrungen von einer schwermütigen, dichten Atmosphäre, die bisweilen aber auch recht langatmig und angestaubt herüberkommt. Nicht gerade eine der besten Erzählungen Lovecrafts. Die Geschichte Summertime, von S.P. Somtow, ist eine bitterböse Erzählung über einen Mann, der gemeinsam mit seinem Sohn, in einem religiösen Wahn gefangen ist, und Frauen grausam foltert und anschließend tötet. Die Geschichte geht, im wahrsten Sinn des Wortes, unter die Haut und überschreitet bisweilen die Grenze des guten Geschmacks. Wer Folterungen im Stil von Hostel abgebrüht gegenübersteht, der wird mit Summtertime ebenfalls keine Schwierigkeiten haben. Wer sich allerdings noch ein Stück Unschuld bewahren möchte, sollte vielleicht eine andere Art der Literatur bevorzugen. Necrophobia ist deshalb so erschütternd weil der Horror in diesen Geschichten nicht so abwegig und absurd ist, wie in vielen Geschichten, in denen das Grauen und die Bedrohung durch übernatürliche Kräfte ausgelöst wird. Gerade die zuletzt genannte Erzählung ist in der Realität durchaus denkbar, und wenn der Hörer sich dieser Tatsache erst einmal bewusst ist, muss er sich mit der durchaus denkbaren Hypothese vertraut machen, was er tun würde, wäre er in der Situation, in welcher sich die Opfer befinden. Daher gilt: Abspielen auf eigene Gefahr!Musikalisch sorgt wieder Andy Matern für eine angemessene und schauerliche Untermalung, die einfach perfekt zu den düsteren Geschichten renommierter Autoren passt. Aufmachung:Die Cover der Reihe sind unverwechselbar und in ihrer Machart von hohem Wiedererkennungswert. Informationen zu den Sprechern und ein separates Booklet mit einer ausführlichen Vorstellung des Verlagsprogramms runden die Aufmachung ideal ab.Fazit:Teils verstörende, teils beklemmende Horror-Visionen, verfasst von renommierten Autoren und gelesen von erstklassigen Sprechern, die ihr Handwerk verstehen. Horror-Geschichten, die unter die Haut gehen - bisweilen auch über die Grenzen des Bekömmlichen. 02. Feb. 2009 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |