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Akte X - Wirbelsturm

AKTE X - WIRBELSTURM Buch / Mystery

Während Fox Mulder unter der Hitze in Washington und kleineren Intrigen seiner Kollegen zu leiden hat, geschehen in der Wüste von New Mexico mysteriöse Morde. Auf unerklärliche Weise werden Tiere und Menschen bei lebendigem Leib gehäutet. Sheriff Sparrow kann sich keinen Reim daraus machen. Keine noch so verruchte Bande von Drogenfreaks oder Satanisten ging bislang derart unmenschlich mit ihren Feinden um. Als die Autopsien dann auch noch ergeben, daß der Tod jeweils so schnell eingetreten ist, daß die Opfer nichtmals mehr Adrenalin produzieren konnten, werden Mulder und Scully eingeschaltet.
Zuerst verlaufen die Ortsbesichtigungen und die Befragung der einzigen Zeugin ergebnislos; erst als die Agenten zur Ranch von Annie Hatch kommen, ergeben sich erste Hinweise. Annie hatte ein junges Pärchen gefunden, das ähnlich wie das Vieh getötet worden war. Mulder erhält allerdings nicht von ihr, sondern von einem ihrer Arbeiter eine höchst merkwürdige Begründung für die Todesfälle. Nando Quintodo ist ein Kinochine- Indianer, ebenso wie übrigens auch seine Chefin. Annie ist erst durch die Heirat mit einem Filmproduzenten zu Ruhm und Reichtum gelangt. Als vor einiger Zeit ein Priester der Indianer starb, forderte sie der Stamm auf, seine Stelle einzunehmen. Wie Nando erzählt, lehnte Annie jedoch ab.
Die Zeremonie, die zur Wahl und Weihe eines neuen Priesters eingesetzt wird, dauert 6 Tage. Die übrigen Priester seien dabei in der Lage, den ‘Sangre Viento’, den Blutwind, heraufzubeschwören. Laut Nandos Angaben begannen die Morde genau mit dem Einsetzen jenes Rituals.
Und dann weitet sich der Fall plötzlich in eine neue Richtung aus. Bei einem heimlichen Treffen mit der Leichenbeschauerin erfahren die Agenten, daß die Autopsieprotokolle mit Wissen des F.B.I. gefälscht wurden. Den Toten wurde die Haut nicht gewaltsam abgezogen, sie wurde eher abgescheuert. So, als seien die Körper zwischen die riesigen Walzen einer Hochgeschwindigkeitsschleifmaschine geraten. Wie schon so oft, müssen Dana und Fox gleich an mehreren Fronten kämpfen....

Anders als noch Grants erster ‘Akte- X- Roman’ ("Lebende Schatten”) vermittelt
"Wirbelsturm” deutlich mehr jenes Gefühl von bedrohlicher, unheimlicher Spannung, das die erfolgreiche Kult- Serie so auszeichnet. Wie es scheint, hat sich der Autor nun doch einige der guten Folgen zu Gemüte geführt, denn diesmal stimmen auch die Charaktere der beiden Protagonisten. Fox Mulder ist hier deutlich als jener genial- chaotische Agent wiederzuerkennen, der auch noch in der Wüste einen Anzug mit Krawatte trägt und oft selbst nicht versteht, warum er oft derart impulsiv und todesverachtend handelt. Auch Dana Scully wird überzeugend charakterisiert: Sie erscheint als eine selbstbewußte, stets kritische Frau, die allerdings trotz aller wissenschaftlicher Vorbehalte ihrem ‘Spooky’ Mulder vertraut. An manchen Stellen des Romans blitzt jenes emphatische, wortlose Verständnis zwischen den beiden so verschiedenen Persönlichkeiten auf, das u. a. gerade den Reiz der ‘X- Akten- Serie’ ausmacht.
"Wirbelsturm” ist das literarische Pendant einer guten ‘Akte X- Folge’: knapp, spannend, unheimlich..... bis hin zum typisch ‘X-File-mäßigen’ Schluß. "Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen.”

Charles Grant: "Akte X- Wirbelsturm” ("The X- Files - Whirlwind”)
vgs Verlagsgesellschaft, Köln 1995
Hc.; 226 Seiten; DM 25,–
Aus dem Amerikanischen von Winfried Czech

Der Rezensent

Total: 84 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

* Andreas Wolf, auch als Autor unter dem Pseudonym
ARTHUR GORDON WOLF bekannt,

* Jhg. 1962

* Pendler zwischen dem Bergischen Land und dem Niederrhein, wo er als Lehrer an einem Gymnasium arbeitet

* schreibt Rezensionen für das Magazin "phantastisch!" sowie Short - Stories, Erzählunge...

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