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Geschöpfe der Nacht

GESCHÖPFE DER NACHT

Buch / Horror

Held in Koontz' neuestem Buch ist Christopher Snow, ein junger Journalist, der in dem beschaulichen Städtchen 'Moonlight Bay' lebt. Snow kann allerdings keinesfalls als 'Durchschnittstyp' charakterisiert werden; er leidet nämlich an einer seltenen Krankheit, die es ihm verbietet, seinen Körper dem Tageslicht auszusetzen. Aus diesem Grund lebt er- ähnlich wie ein Vampir- vor allem in der Nacht.
'XP', so der Name der Krankheit, beschert Snow allerdings ein noch schwereres Los als einem Vampir: Selbst das Licht von Glüh- oder Neonlampen ist gefährlich für ihn.
Snow hat aber sein Schicksal angenommen und empfindet trotz seiner Lage soetwas wie 'Glück'. Er hat wenige aber gute Freunde (darunter sein schwarzer Labrador 'Orson') ,und seit zwei Jahren ist er mit der Radiomoderatorin Sasha Goodall liiert.
Diese Idylle endet jäh, als Snows Vater eines Tages an Krebs stirbt. Durch Zufall entdeckt Snow, daß die Leiche des Vaters heimlich mit der eines ermordeten Anhalters vertauscht wird. Warum soll ein Fremder anstelle seines Vaters eingeäschert werden? Ist er etwa doch nicht an Krebs gestorben? Snow begibt sich auf eine gefährliche nächtliche Erkundungsreise.
Als er sich auf dem Gelände des Leichenbeschauers umsieht, wimmelt das gesamte Gebiet wenig später von Suchmannschaften, die sogar über paramilitärische Fahrzeuge verfügen. Mit der Hilfe einer Katze, die ihn scheinbar gezielt durch die angrenzenden Abwässerkanäle lotst, gelingt Snow schließlich die Flucht.
Snow hetzt in dieser einzigen Nacht kreuz und quer durch 'Moonlight Bay', und nichts scheint mehr so zu sein, wie er es zu kennen glaubt. Selbst die Polizei scheint in diese seltsamen Verschwörung verwickelt zu sein. Von einer Krankenschwester erhält Snow vage Andeutungen von einem geheimen militärischen Projekt, das in Wahrheit den Tod seiner Eltern verursacht habe. Noch bevor er allerdings nähere Einzelheiten erfahren kann, wird die Schwester von unsichtbar agierenden Killern ermordet.
Auf seiner Nacht-Tour begegnet Snow auch seinem Freund Roosevelt Frost, einem farbigen Ex-Footballspieler, der mittlerweile soetwas wie die fleischgewordene Version eines Dr. Doolittle geworden zu sein scheint. Obwohl viele im Ort ihn für einen Spinner halten, behauptet er fest, mit den Tieren sprechen zu können. Anfangs belächelt Snow noch Frosts Worte, doch schon bald weiß er nicht mehr, ob er wacht oder träumt. Selbst sein geliebter Owen scheint nicht der Hund zu sein, den er zu kennen glaubt. Roosevelt weiß eine Menge von dem Geheimprojekt , doch er
warnt seinen Freund vor weiteren Nachforschungen.
Snow will jedoch so schnell nicht aufgeben. Irgendwie scheint seine verstorbene Mutter der Schlüssel zu den unheimlichen Vorgängen zu sein; offenbar wird er daher auch von den übermächtigen Feinden verschont. Doch alle seine Freunde befinden sich in tödlicher Gefahr.
Eine unsichtbare Lawine hat 'Moonligt Bay' erfaßt, eine Lawine, die auch Chris Snow nicht mehr aufhalten kann....

In "Geschöpfe der Nacht" wendet sich Koontz erneut seinem Lieblingsthema, einer umfassenden Verschwörung, in die Wirtschaftskonzerne, Militärs und selbst die Regierung verwickelt sind, zu. Der Handlungsort ähnelt nicht nur namentlich jenem 'Moonlight Cove' aus "Mitternacht", an dem seinerzeit ebenfalls seltsame Experimente durchgeführt wurden. Betrachtet man aber den 'alles andere als normalen' Hund Owen, so liegt der Vergleich mit "Brandzeichen", einem der besten Bücher von Koontz, nahe. Und genau das ist eigentlich "Geschöpfe der Nacht", eine Art Fortsetzung dieses Bestsellers. (Im Buch wird sogar direkt Bezug auf "Brandzeichen" genommen.) Dämpft das bereits bekannte Handlungsschema anfangs vielleicht noch den Lesespaß, so wird dies schnell durch den besonderen Charakter des 'XP'-kranken Chris Snow wieder ausgeglichen. Diese eigentlich doch bizarre Erscheinung wird so sympathisch dargestellt, daß man die nächtliche Reise uneingeschränkt genießt. Zudem geht Koontz diesmal auch einen Schritt weiter: Der "Brandzeichen-Virus" hat bereits eine neue Wirklichkeit geschaffen, gegen die der Mensch machtlos zu sein scheint.
"Geschöpfe der Nacht" besitzt daher auch nicht ganz zufällig ein offenes Ende; Koontz hat sich so sehr an Chris Snow und seine Freunde gewöhnt, daß er gleich eine Trilogie daraus entwickelte. Die in den USA bereits erschienen Folgebände ("Seize The Night" und "Storm Front") werden daher sicherlich auch bald bei uns erscheinen. "Geschöpfe der Nacht" macht jedenfalls Appetit auf mehr.
'Carpe noctem!, Mr. Koontz!'

Dean Koontz: "Geschöpfe der Nacht" ("Fear Nothing")
Heyne Verlag, München 1999
Hc., 511 Seiten, DM 36,–
Aus dem Amerikanischen von Uwe Anton

19. Dez. 2006 - Andreas Wolf

Der Rezensent

Andreas Wolf
Deutschland

Total: 84 Rezensionen
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* Andreas Wolf, auch als Autor unter dem Pseudonym
ARTHUR GORDON WOLF bekannt,

* Jhg. 1962

* Pendler zwischen dem Bergischen Land und dem Niederrhein, wo er als Lehrer an einem Gymnasium arbeitet

* schreibt Rezensionen für das Magazin "phantastisch!" sowie Short - Stories, Erzählunge...

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