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Nachts, wenn die Träume kommen

NACHTS, WENN DIE TRÄUME KOMMEN...
NACHTS, WENN DIE TRÄUME KOMMEN...

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1501
Heftroman, 64 Seiten

Apr. 2007, 1. Auflage, 1.50 EUR

Saladin wurde von der Wirtin Rose Nelson mit einer Schrotflinte angeschossen (siehe Band 1500 „Der Albino“). Der Hypnotiseur ist verletzt, aber nicht außer Gefecht gesetzt worden und konnte in die Vampirwelt fliehen, wo Will Mallmann, alias Dracula II, die Kugeln entfernt. Doch Saladin sinnt auf Rache und zwingt Rose mittels Fernhypnose unter seinen Bann. Nicht Herrin ihrer Sinne erschießt sie ihren Helfer Bubi. Am nächsten Morgen kann sie sich an nichts erinnern und fällt aus allen Wolken, als sie die benutzte Schrotflinte neben ihrem Bett findet. Wenig später entdeckt sie Bubi und alarmiert John und Suko. Doch auch die Geisterjäger können nicht verhindern, dass Rose Nelson, immer noch unter Saladins Bann stehend, einen Mitarbeiter der Spurensicherung attackiert und danach sich selbst tötet. Für John und Suko ein traumatisches Erlebnis, doch sie glauben, dass diese Racheaktion Saladins nur der Anfang war und sollen Recht behalten…

Meinung:

Der Roman knüpft nahtlos an die Ereignisse aus Band 1500 an und entpuppt sich als rasanter und temporeicher, als der Vorgänger. Saladin sinnt auf Rache und schafft es sogar einen Menschen mit Fernhypnose zu beeinflussen. Beeindruckende Fähigkeit, vor allem, wenn man sich fragt, weshalb er diese nicht gegen John Sinclair und Suko einsetzt. Zwar hegen die Geisterjäger ebenfalls diese Befürchtung, doch konsequent weitergeführt wird diese Optin nicht. Dafür entpuppt sich Dracula II als Sanitäter und pult seinem Verbündeten die Schrotkugeln aus dem Leib, nicht ohne vorher die Wunden sauber geleckt zu haben. Hier erhält der Roman deutlich homoerotische Züge. Erst die Figur des schwulen Helfers Bubi, jetzt der bisexuelle Vampir Mallmann. Die Serie wird immer weltoffener, auch wenn ernsthaft bezweifelt werden darf, dass Jason Dark beim Schreiben daran gedacht hat den Charakterzügen Saladins und Mallmanns Homosexualität hinzuzufügen. Die Szene in der Saladin von der Vampirin bedrängt wird und sich aufgrund seiner Konzentrationsschwäche nicht wegteleportieren kann, erinnert in seiner Inszenierung stark an Bram Stokers Roman „Dracula“, in dem Jonathan Harker von drei Vampirbräuten verführt wird und Dracula die Blutsaugerinnen in ihre Schranken verweist. Auch hier erscheint der legitime Nachfolger Draculas rechtzeitig auf der Bildfläche, um seine Kreaturen mit Gewalt ihrer Beute zu berauben. Äußerst stimmig; nur die Dialoge zwischen Mallmann und Saladin wirken etwas einsilbig und anspruchslos. Sogar satirische Aspekte kann die Geschichte vorweisen, denn welcher Vampir hat schon PET-Flaschen mit Mineralwasser für seine Gäste im Haus? Dafür sind Mallmanns Beweggründe logisch nachvollziehbar, denn er hat weder Lust noch Zeit sich mit dem Schutz von Saladin zu befassen und die blutleeren, entzügigen, Vampire kann er selbst nur schwer kontrollieren. Interessant ist vor allem, dass die zombiehaften Kreaturen auch einen Ansatz von Identität erhalten, denn Saladin fragt sich, wer diese Wesen in ihrem vorherigen Leben mal waren. Er selbst ist maßgeblich an der Füllung der Vampirwelt beteiligt gewesen und hat Dracula II die Opfer dank seiner Teleportationsfähigkeit beschafft.
Der Handlungsstrang mit John und Suko wird ebenfalls zügig vorangetrieben, trotz einiger sich wiederholender Gedankengänge. Nach der dritten Erwähnung, dass Saladin sich bestimmt rächen wird und erst seine Wunden lecken muss, hat es wohl auch der letzte Leser begriffen. Etwas einfach hat es sich der Autor mit der Verfolgung Saladins gemacht, denn wie es Glenda schaffen soll mit Hilfe ihrer Gedanken den Hypnotiseur aufzuspüren bleibt schleierhaft. Immerhin basiert das Serum ja nicht auf Magie. Das Finale zieht in Sachen Dramatik noch einmal kräftig an und John und Suko haben wieder das Nachsehen. Auf knapp sechzig Seiten das Wörtchen „verdammt“ über fünfzig Mal unterzubringen ist schon eine stolze Leistung.

Titelbild:

Das Cover ist künstlerisch anspruchslos und eine billige Kollage schlecht zusammengefügter Grafiken. Die Motive wurden mehr schlecht als recht in die Handlung integriert.

Fazit:

Durchschnittlicher Gruselroman, der gut unterhält und auch nicht mit überraschenden Wendungen geizt. Hier wird eindrucksvoll beschrieben, dass John und Suko nicht immer die Sieger sind.

05. Jun. 2009 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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