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Nacht des Begehrens

NACHT DES BEGEHRENS
NACHT DES BEGEHRENS

Kresley Cole
Roman / Fantasy Romance

LYX

Nacht des Begehrens: Band 1
Broschiert, 448 Seiten
ISBN: 978-380258174-8

Sep. 2008, 1. Auflage, 9.95 EUR
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Es ist das Spiel der Geschlechter, gebündelter Erotik, alter Mythologien, wechselnder Schauplätze und vor allem die Entwicklung der Protagonisten – und Antagonisten die „Nacht des Begehrens“ ausmacht.
Der Auftaktband dieser Serie behandelt aber ein weiteres wichtiges Thema: die Vorurteile, die sich Andersartige entgegenbringen.

Emmaline Troy, blond, blauäugig, Halbvampirin und Mitglied eines wohlhabenden Koven ist der Dreh- und Angelpunkt des Romans. „Emma“, deren verstorbene Mutter eine Walküre und Vater ein Vampir sind, ist der letzte weibliche Vampir und in Paris auf der Suche nach ihrem Vater, aber auch – um sich am Leben zu halten – nach einem Blutdealer, da sie sich nicht überwinden kann, jemanden zu beißen und von ihm zu trinken.
Ihr bisheriges Leben verlief beschaulich und im Schoße ihrer Walkürentanten, die sie aufzogen – doch dann ändert sich alles schlagartig, als ihr Lachlain, ein schöner, teils grober, aber dennoch erotischer Unbekannter begegnet, der sie sofort in seinen Bann zieht. Er behauptet, er habe lange auf sie warten müssen, dass er sie brauche und sie ihm „gehöre“. Genauso ruppig und chauvinistisch behandelt er sie zu Anfang auch. Dennoch springt seine sexuelle Ausstrahlung sofort auf Emma über – so sehr sie sich auch dagegen sträubt.

Emma macht der grobe Umgang, den er mit ihr pflegt und seine männliche Erscheinung Angst, besonders als sie erfährt, dass er ein Lykae ist, dennoch lässt sie sich auf ihn ein. Zögerlich (da sie noch unberührt und unerfahren ist), widerwillig – doch es erstaunt nicht – im Verlaufe des Bandes immer bereitwilliger. Passt ihre Entwicklung während der Handlung doch auch dazu, dass sie sich schon länger danach sehnt, eine eigene Identität zu erlangen und eine eigene Seite in dem von den Walküren verehrten „Buch der Kriegerinnen“ zu erhalten.

Lachlain ist hin- und hergerissen zwischen dem, was ihn zu Emma zieht und seinem lange gewachsenen Hass auf Vampire, deren Art zu leben ihn anwidert. Demzufolge hat er schon unzählige Blutsauger umgebracht und er droht anfangs auch Emma damit. Doch sie übt einen unwiderstehlichen Reiz auf ihn aus und weckt seine Lust in einer tiefen, urwüchsig sexuellen Weise.
So kämpft auch er mit seinen Gefühlen, doch er empfindet Emma – trotz der Unterschiede, die sie beide ausmachen, da sie zwei verfeindeten Rassen angehören, als seine Gefährtin, nach der er schon seit 1000 Jahren sucht. Emma, die sich vom vermeintlichen schwachen hübschen Halbvampirin-Frauchen zu einer selbstbewussten Persönlichkeit entwickelt, kämpft auch bald schon nur noch halbherzig gegen ihr Gefühle für ihn an.

Lachlain ist der starke bezwingende männliche Part des Bandes – der aber im Lauf der Handlung auch seine Ängste und Verunsicherungen offenbart und durchaus nicht nur brachiale Züge nach außen trägt.
Er, ist das Oberhaupt des schottischen Clans der Lykae und so lockt er anhand einer List Emma auf sein Schloss Kinevane – wohlwissend, dass er sie von dort nicht mehr fortlassen will.
Die Leser – und Emma – erfahren nach und nach alles über seine 150jährige Gefangenschaft in den Katakomben von Paris. Demestriu, der mächtigste und bösartigste aller Vampire folterte Lachlain, dem schlussendlich die Flucht gelang, all die Jahre.

Die Leser erhalten ebenso erste Rückblicke auf Emmas Leben und Kindheit – aber auch auf einzelne Stationen in Lachlains Leben. Letzterer verspürte erste Eifersuchtsanwandlungen in sich, als er die Männerblicke bemerkt, die die hübsche Emma dank ihrer teils sehr aufreizenden Kleidung auf sich zieht.
Während eines Restaurantbesuches wird Lachlain schmerzhaft bewusst, wie unterschiedlich sie sind: er liebt gutes Essen und gemeinsame Mahlzeiten, sie hingehen lehnt das ab und ernährt sich von Blut.
Dennoch nötigt er sie, als sie immer mehr an Kraft verliert, weil sie sich nicht nährt, das erste Mal direkt aus einer Vene zu trinken – aus seiner.
Sein Blut wirkt wie ein Aufputschmittel in ihr, ihr Körper wird weicher und femininer und Lachlain erfährt erstmals, dass sie nicht die eiskalte Mörderin ist, für die er sie gehalten hat. Das verwirrt ihn ebenso wie die Tatsache, dass es ihn höchst erotisiert, wenn sie von ihm trinkt.

Als Emma und Lachlain endlich Kinevane erreichen, werden die einzelnen Handlungsstränge immer mehr verzahnt und durch interessante neue Charaktere (und Andeutungen ihrer Geschichte) versehen: Lachlains jüngerer Bruder Garreth, der mittlerweile wie die Walküren in New Orleans lebt, Bow, Lachlains ältester Freund – und natürlich taucht auch eine andere Frau aus Lachlains Vergangenheit auf.

Kresley Cole gelingt etwas, das man anerkennen muss – mag man auch noch so kritisch den neuen Fantasy Romance-Romanen gegenübersteht: sie verquickt geschickt verschiedene Mythologien, sehr unterschiedliche Handlungsebenen und eine Vielzahl neuer Charaktere, die sie in diesen Auftaktroman „packt“. Und das auf lockere, unterhaltsame und humorige Art.
Man weiß zwar schon schnell worauf es schlussendlich zusteuert, dennoch vermag es die Autorin Spannung zu erzeugen und auch – besonders durch den Walkürenpart – immer wieder netter „Schlenker“ einzustreuen.
Denn Emmas Tanten Regin, Annika, Nix, Kaderin, die Kaltherzige, Myst, die Vielbegehrte, Daniela, die eisige Jungfrau und Lucia, die legendäre Bogenschützin haben dem Leser einiges zu bieten und werden von KRESLEY COLE sehr gekonnt in Szene gesetzt und schon andeutungsweise jede mit ihrer eigenen Geschichte versehen – somit ist der Leser sofort auf der „Seriennadel“, weil ihn die Neugier treibt zu erfahren, was alles hinter den Andeutungen steckt.

Aber auch der Part der Vampire kommt nicht zu kurz, so taucht Ivo, der Grausame, und seine Vampirbande sporadisch in der Handlung auf und liefert den Walküren aber auch Lachlain den ein oder anderen Kampf. Aber auch Lothaire, ein Dämonenvampir und uralter Feind der Walküren taucht auf.
Es wird schnell klar, dass sich alles um Emma dreht, auch die Vampire suchen sie – somit muss sie etwas Besonderes sein.
Bei einem dieser Kämpfe sieht Emma dann auch, wie sich Lachlain verwandelt und sie verspürt Angst vor der Unberechenbarkeit des Ungeheuers, das in ihm schlummert und mit dem sie mehr als einmal Erfahrung macht, aber dennoch mindert das ihre wachsenden Gefühle nicht. Besonders weil sie, seit sie von Lachlain trinkt, seine Erinnerungen sieht und fühlt – so auch z.B. die Jahre seiner Folter.

Je mehr sich der Band dem Ende nähert desto turbulenter wird es, und jeder scheint mit jedem im Kampf zu stehen, aber auch jeder mit sich selbst und sie alle mit ihrer Vergangenheit – und somit findet der Band ein teils actionreiches – aber auch emotionales Finale, wie es sich wohl jede Leserin wünscht, die eine gute Verquickung von Vampirthema, Liebesroman, Action und Mythologie suchen.
Und über allem schwebt die unausgesprochene Aussage: Nicht jeder ist das was er zu sein scheint, nicht jeder ist nur gut oder böse und nicht jedem sieht man seine wahren Werte von der Nasenspitze an – die schlummern immer erheblich tiefer.

Die Aufmachung des Bandes ist ebenfalls ohne Fehl und Tadel. Das Format ist wundervoll handlich, Satz und Papier erstklassig und die bebilderte Klappenbroschur sehr ansprechend und künstlerisch umgesetzt. Im Anschluss an den Romantext findet der Leser auch noch ein Glossar „Aus dem Buch des Mythos“.

Leserinnenherz was willst du mehr?

Fazit:

Interessant gemischte Mythologien, Erotik und Plots, die Lust auf mehr und neugierig auf weitere Hintergründe und Geschichten der Charaktere machen. Lesespaß für „anregende“ Stunden.

18. Jun. 2009 - Alisha Bionda

Der Rezensent

Alisha Bionda
Balearen

Website: http://www.alisha-bionda.net
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Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin

Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen&#...

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