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Startseite > Rezensionen > Florian Hilleberg > Horror > Das zweite Leben der Marsha C.

Das zweite Leben der Marsha C.

DAS ZWEITE LEBEN DER MARSHA C.
DAS ZWEITE LEBEN DER MARSHA C.

A.F. Morland, Thomas Birker, Alexander Streb
Hörbuch/Hörspiel / Dark Fantasy

Dreamland-Production

Tony Ballard - Hörspiele: Folge 6
1 Audio-CDs, 60 Minuten

Sep. 2009, 1. Auflage, 8.95 EUR
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Fünf junge Leute überfahren nach einer feuchtfröhlichen Party eine junge Frau und begehen anschließend Fahrerflucht. Marsha Caine verendet elendig auf der einsamen Straße. Noch im Sterben begriffen erscheint ihr Rufus, der Dämon mit den tausend Gesichtern und bietet ihr an, sich an ihren Peinigern zu rächen. Marsha willigt ein und knöpft sich als mordender Rachegeist einen Fahrerflüchtigen nach dem anderen vor. Zu dumm nur, dass einer der Fünf, Glenn Gibbon, ein guter Freund von Frank Esslin ist, der gerade den Dämonenhasser Tony Ballard und dessen Partner Mr. Silver beherbergt. Die beiden Freunde nehmen den Kampf gegen Marsha C. auf, fest entschlossen ihr zweites Leben als Geisterfrau so kurz wie möglich zu halten …

Meinung:

Mit dieser Episode geht ein kleiner Traum von Thomas Birker in Erfüllung. Nicht nur, dass mittlerweile die sechste Folge seiner Lieblingsserie als Hörspiel vorliegt, „Das zweite Leben der Marsha C.“ ist auch einer seiner uneingeschränkten Favoriten innerhalb der Serie, was erklärt, dass in dieser Folge keine neuen Figuren eingeführt werden. Dennoch gehört diese Episode zu den besten Folgen der Serie und überzeugt durch eine Reihe erstklassiger Sprecher und eine düstere, unheimliche Szenerie, die durch die Musik von Tom Steinbrecher und Andreas Max deutlich an Atmosphäre gewinnt. E-Bass-Rhythmen voller Action wechseln sich mit ruhigen Synthesizer-Klängen ab und erzeugen dadurch die optimale Gruselstimmung. In erster Linie ist „Das zweite Leben der Marsha C.“ allerdings beste Hörspielunterhaltung und eine deutliche Hommage an die John Sinclair-Kassetten des Tonstudio Brauns. Nicht zuletzt wegen Peter Niemeyer, der in dieser Folge Glenn Gibbon verkörpert. Bekannt ist die Stimme als Suko aus den oben genannten „alten“ Sinclair-Hörspielen und damit zählt Niemeyer zu den Hörspiellegenden, der sich allerdings in den letzten Jahren rar gemacht hat. Seine Intensität und Leidenschaft hat der Sprecher jedenfalls nicht verloren und es bleibt zu hoffen, dass Niemeyer in vielen weiteren Rollen vertreten sein wird. Neu im Dreamland-Ensemble ist Marie Bierstedt, die in dieser Episode ihr braves ANNE-Image (siehe Titania Medien) ablegen darf und als Marsha Caine eine eindringliche und hervorragende Darbietung zum besten gibt. Die Kollegialität unter Hörspielproduzenten verkörpert dieses Mal Volker Sassenberg (GABRIEL BURNS, POINT WHITMARK, ABSEITS DER WEGE), der als Hank Parnaby ins Gras beißen darf. Torsten Sense (Tony Ballard), Tilo Schmitz (Mr. Silver) und Simon Jäger (Frank Esslin) sind das Salz in der Suppe, während Klaus Dieter Klebsch als Erzähler den Cast perfekt macht. Immer noch gewöhnungsbedürftig und viel zu harmlos klingt hingegen Patrick Dewayne als Rufus, dem man den Erzschurken einfach noch nicht abnimmt.
Die Handlung bietet dem Hörer eine klassische Rachegeschichte, nach üblichem Schema, aber auch mit einer Botschaft, die man sich in Zeiten des Komasaufens und der Flatrate-Partys durchaus zu Herzen nehmen sollte. Denn wer sich nach einem schönen Abend alkoholisiert ans Steuer setzt, kann binnen Sekundenbruchteilen sein Leben und das anderer Menschen in eine Hölle verwandeln. Horror-Junkies und Splatter-Freaks werden indes etwas enttäuscht sein, denn die Mordszenen sind für ein modernes Gruselhörspiel recht harmlos ausgefallen.
Als besonderen Bonus präsentiert Dreamland noch ein alternatives Ende, dass allerdings, entgegen den Informationen im Booklet und auf der CD, nicht als Track 23 hinter Track 19 programmiert werden muss, sondern als Track 22 direkt nach Track 18 abgespielt werden sollte. Den neuen Schluss schrieb Thomas Birker exklusiv und zeigt, ganz ohne Cola, wie die Welt wirklich sein sollte. Spannender und actionreicher ist dagegen das Originalfinale, dass sich, wie immer, dicht an die literarische Vorlage hält.

Aufmachung:

Das Cover zeigt eine stimmungsvolle Szene mit der zum Geist mutierten Marsha C. Ein schauriges Cover für ein tolles Hörspiel. Im Innenteil des Booklets findet der Hörer darüber hinaus zwei schöne Fotos mit den Hauptdarstellern Marie Bierstedt, Torsten Sense und Simon Jäger, sowie dem Regisseur und Produzenten Thomas Birker. Ein schönes Beispiel dafür, wie man den Platz in Booklets sinnvoll nutzen kann.

Fazit:

Klassische Gruselgeschichte als hervorragendes Unterhaltungshörspiel mit einer großartigen Marie Bierstedt als Rachegeist. Nicht zuletzt wegen Peter Niermeyer (Suko) ist diese Folge auch eine tolle Hommage an das Tonstudio Braun. Der fetzige Soundtrack und das grandiose Ensemble lassen vergessen, dass sich Rufus eher wie ein mittelmäßiger Bösewicht anhört, statt wie der Erzschurke, der er sein sollte.

24. Sep. 2009 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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