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Der kleine Prinz

DER KLEINE PRINZ

Buch / Graphic Novel

Joann Sfar
Der kleine Prinz
Le petit prince, Frankreich, 2008
Nach der Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry
Carlsen Comics, Hamburg, 9/2009
HC, vollfarbige Graphic-Novel im Comic-Format, Kunstmärchen, Philosophie, Esoterik, Fantasy, 978-3-551-77795-9, 110/1490
Aus dem Französischen von Kai Wilksen
Titelillustration und Zeichnungen von Joann Sfar, Farben von Brigitte Findakly
www.carlsencomics.de

Ein Pilot muss in der Sahara notlanden. Während er versucht, sein Flugzeug zu reparieren, leistet ihm „der kleine Prinz“ Gesellschaft und erzählt ihm von dem winzigen Asteroiden, von dem er stammt, von der Blume, die er dort zurückließ, und von den anderen Welten, die er besuchte, bis er zur Erde gelangte. Als der Pilot den Schaden behoben hat, überkommt den Prinz das Heimweh, und er kehrt zu seiner Welt zurück. Der Pilot gibt die Hoffnung nicht auf, dass sein kleiner Freund eines Tages zurückkehrt…

„Der kleine Prinz“, das bekannteste Werk von Antoine de Saint-Exupéry, ist ein illustriertes, modernes Märchen, das sich an Kinder und Erwachsene wendet.
Die Titelfigur ist auf der Suche nach dem Wesen aller Dinge, Wahrheit und Freundschaft. Auf seiner Reise lernt er verschiedene Erwachsene kennen, die sich der Verantwortung entziehen, indem sie sich in die Einsamkeit flüchten und nur noch ihren Mikrokosmos als allgemeingültiges Maß ansehen. Jeder von ihnen ist eine Metapher für typisch menschliche Schwächen wie Eitelkeit, Herrschsucht, Obrigkeitshörigkeit, Realitätsferne. Wer mag, kann auch politische Anspielungen erkennen, z. B. auf die Türkei, die erst nach den Reformen Atatürks Akzeptanz im Westen fand, oder die Achsenmächte, die von drei Affenbrotbäumen symbolisiert werden, die der Prinz regelmäßig ausreißen muss, damit sie seinen Asteroiden nicht überwuchern und sprengen – die Erstausgabe erschien 1943!
Erst als der Prinz auf der Erde dem Fuchs begegnet und ihn ‚zähmt’, findet er, was er suchte. Das Geschenk der Erkenntnis, das der Fuchs dem Prinz zum Abschied mitgibt, reicht dieser an den Piloten weiter, der in seinem Wesen ein Kind geblieben ist, dem neuen Freund Bilder malt, ihm zuhört, auf ihn eingeht und ihn so nimmt, wie er ist. Dem Prinzen wiederum verdankt der Pilot außer neuen Einsichten sein Überleben, denn ohne die Zwiegespräche wäre er verzweifelt und hätte nicht durchgehalten. Das Ende ist bittersüß, denn der Pilot, der Prinz und der Fuchs haben etwas gewonnen und etwas verloren.

Der französische Comic-Zeichner Joann Sfar („Donjon“, „Die Katze des Rabbiners“ u. a.) setzte die Geschichte in einem cartoonhaften Stil um, der eher Züge des Undergrounds trägt, als kindlich bzw. an Kinder gerichtet zu wirken. Die Zeichnungen sind aufs Wesentliche reduziert, so dass sie die Dialoge unterstreichen und nicht von ihnen ablenken.
Ob die Version gefällt, ist Geschmackssache, aber zweifellos bringt der Künstler die Kernaussage des Klassikers auf den Punkt und weiß sie zu vermitteln. Von daher möchte man den Titel einem reiferen Publikum empfehlen, das ungewöhnliche und ansprechend gestaltete Comics mit philosophischen Inhalten zu schätzen weiß. (IS)

02. Okt. 2009 - Irene Salzmann

Der Rezensent

Irene Salzmann
Deutschland

Total: 1065 Rezensionen
März 2018: keine Rezensionen

Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...

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