![]() |
![]() | ||||||||
Das Bildnis des Dorian Gray
Ende des 19. Jh. Meinung:Das Bildnis des Dorian Gray ist unzweifelhaft ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des GRUSELKABINETTS von Titania Medien. Einerseits gehört es genauso wenig zu den klassischen Gruselgeschichten wie Das Phantom der Oper oder Der Glöckner von Notre Dame, besitzt aber andererseits unverkennbar unheimliche Elemente, von seinem literarischen Wert ganz zu schweigen. Das Bildnis des Dorian Gray zählt zu den bekanntesten und besten Werken des irischen Schriftstellers und Dichters Oscar Wilde, dem die Macher von Titania Medien mit diesem Hörspiel ein einzigartiges Denkmal setzen. Fernab von jeglicher Effekthascherei gelang es Marc Gruppe und Stephan Bosenius dennoch, ein packendes Hörerlebnis zu kreieren, dass den Geist der Erzählung werkgetreu und unterhaltsam spiegelt. Die Beziehung zwischen den Hauptakteuren Gray, Hallward und Wotton besitzt eine stark ausgeprägte homosexuelle Note, die auch im Original unverkennbar ist und die Geschichte, trotz ihres Alters, so bemerkenswert macht. Spannung kommt während des ersten Teils, der eher wegen seiner philosophischen und anschaulichen Dialoge zu fesseln vermag, indes nur wenig auf. Aus der Figur des Lord Henry Wotton spricht eindeutig der Schriftsteller Oscar Wilde. Tom Vogt ist der ideale Sprecher, der die vielen Zitate und die beißenden, zynischen Kommentare des Aristokraten leidenschaftlich und verführerisch zugleich zum Besten gibt. In Film und Fernsehen leiht er sein markantes Organ gerne dem Schauspieler Rupert Everett, dessen intensive Darstellung des Sherlock Holmes in dem BBC-Film Sherlock Holmes und der Seidenstrumpfmörder unvergessen bleibt. In der Rolle des Dorian Gray brilliert David Turba, dessen jungendliche Stimme perfekt zu dem eitlen Protagonisten passt. Auch Turba setzt sich mit Leib und Seele ein und spielt Dorian Gray so lebendig, wie auf einer Theaterbühne. Der dritte im Bunde ist Axel Malzacher als Basil Hallward, ein nicht minder engagierter und talentierter Sprecher, der seinen Kollegen in Nichts nachsteht. Mit der Besetzung der zahlreichen kleinen Nebenrollen haben sich die Macher ebenfalls Mühe gegeben und neben einigen neuen Namen im Titania-Ensemble (Engelbert von Nordhausen, Marianne Lutz) hört man auch viele alte Bekannte, wie beispielsweise Dagmar von Kurmin, Melanie Pukaß, Regina Lemnitz, Simon Jäger, Dennis Schmidt-Foß und Kristine Walther, die Dorian Grays Liebe Sibyl Vane darstellt. Aufgrund der beschaulichen, düsteren Atmosphäre ist der Soundtrack nicht ganz so pompös ausgefallen, wie in anderen Folgen, vermag die Schlüsselszenen aber mit besonders eindrucksvollen Stücken noch besser in Szene zu setzen. Eine überaus sorgfältige Abmischung und die Liebe zum Detail, die eigentlich allen Produkten des Labels innewohnt, machen auch diese Doppelfolge zu einem anspruchsvollen Hörvergnügen in Kinoqualität.Aufmachung:Dank des großartigen künstlerischen Talents von Firuz Askin ziert den Pappschuber ein Titelbild, dass dem Käufer etwas verspricht, was das Produkt leicht halten kann. Das Gemälde auf der Illustration des zweiten Teils hätte dagegen durchaus schon die Spuren des Alters und der Ausschweifungen Grays zeigen dürfen. Für das Booklet wünsche ich mir weiterhin eine kleine Vita des jeweiligen Schriftstellers.Fazit:Werkgetreue, sauber produzierte Umsetzung des Klassikers von Oscar Wilde. Brillante Sprecher sorgen in ansprechender Atmosphäre für ein anspruchvolles Hörerlebnis. Gruselig ist das Hörspiel aber kaum. 12. Okt. 2009 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |