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Die Gespenster-Jäger
Gina Rankin und Cole Parker sind die Stars der Fernsehserie Fright Tales, in der sie als Gespenster-Jäger geschichtsträchtige Orte in London untersuchen, an denen es angeblich spukt. Als sie in einer Sendung ein altes Grab auf einem abgelegenen Friedhof begutachten, geschieht das unvorhersehbare. Nebel steigt aus dem Grab auf, hüllt die Darsteller ein und versetzt sie in Todesangst. Bevor sie bewusstlos zusammenbrechen, dringt der Nebel in Gina und Cole ein. Bill Conolly und John Sinclair sehen die Sendung im Fernsehen und auch das anschließende Interview mit den Hauptdarstellern, das live gesendet wird. Das Gespräch endet in einer Katastrophe, denn vor laufender Kamera rammt Gina Rankin dem Moderator ein Messer in den Bauch, bevor sie mit ihrem Partner in einer Nebelspirale spurlos verschwindet. John und Bill fahren sofort zum Sender der TV-Gesellschaft und kommen gerade rechtzeitig um den Regisseur Peter Terry vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren. Gina Rankin und Cole Parker sind zu Zwitterwesen geworden. Halb Mensch und halb Gespenst, dadurch befähigt blitzschnell die Ebenen zu wechseln. Ihr Auftrag lautet, alle Menschen zu töten, die mit der Serie zu tun haben, denn die Hölle lässt sich nicht gerne in die Karten schauen
Meinung:In diesem Roman ermittelt John Sinclair erneut an der Seite seines ältesten Freundes Bill Conolly im guten alten London. Dabei hat sich der Autor Jason Dark ein interessantes Thema einfallen lassen, das es zwar in ähnlicher Form bereits in der Serie PROFESSOR ZAMORRA gab, aber hier doch ganz anders angegangen wurde. Dabei wird sogleich das beliebte Fernsehformat der Doku-Soaps mitbehandelt, ohne dass dieser neudeutsche Begriff ein einziges Mal erwähnt wird. Dafür überrascht der Autor nach anfänglicher holpriger Einleitung durch einen rasanten Storyaufbau und einer ungewohnt hohen Handlungsdichte. Es passiert eigentlich ständig etwas und wenn sich die agierenden Personen mal miteinander unterhalten, so hat dies in aller Regel auch seine Berechtigung. Unnötige Wiederholungen sind in diesem Roman Mangelware. Das Tempo hätte lediglich dadurch noch mehr forciert werden können, wenn es nur ein Gespenster-Jäger gewesen wäre. Der zweite erhielt seine literarische Existenz wohl nur aufgrund des Titelbildes, denn für die Hintergrundgeschichte ist es vollkommen unerheblich, ob es sich um einen oder zwei Jäger handelt. Hinzu kommen einige überraschende Wendungen, soweit dies auf 64 Seiten möglich ist, und eine ungewohnt hohe Zahl an Opfern. Das Finale auf dem Friedhof schließt den Kreis und bekommt durch die Satanisten noch eine besondere Note. Wie immer gelingt es Dark fabelhaft die Atmosphäre der klassischen Gruselorte zu beschreiben. Zwar fungieren die Teufelsanbeter letztendlich als Lückenfüller, doch langweilig ist ihr Part keineswegs. Glücklicherweise haben die beiden Gespenster-Jäger nur zwei Szenen, in denen sie allein miteinander reden, was sich sehr unnatürlich und holperig liest. Davon einmal abgesehen bietet der Roman beste Unterhaltung der alten Schule. Ein John Sinclair-Roman, wie er im Buche steht. Positiv steht dem Werk auch der Realismus zu Gesicht, denn als John und Bill beim Sender vorfahren ist dort bereits die Hölle los. Polizei, Ambulanz und Presse belagern das Gebäude. Bill wird natürlich erkannt, doch John schleust ihn auf dem kurzen Dienstweg ein, indem er ihn als Kollegen ausgibt. Weniger schlüssig ist lediglich, dass John und Bill den Regisseur nach dem ersten Anschlag allein lassen, in dem Glauben er wäre jetzt sicher. Was aber sollte die Gespenster daran hindern einfach wieder zurückzukehren und ihr Werk zu vollenden? An dieser Stelle hätte John sich auf sein Wissen und seine Erfahrung stützen müssen und dem Regisseur ein Amulett geben sollen, das ihn vor weiteren Angriffen schützt.Titelbild:Düster, atmosphärisch und erotisch. Das Top der Frau und der Schriftzug bilden die einzigen Farbkleckse in dem insgesamt sehr dunkel gehaltenen Bild, das einen sehr guten Eindruck von dem Roman hinterlässt.Fazit:Von den Dialogen zwischen Gina Rankin und Cole Parker einmal abgesehen, ist dieser Roman durchgehend spannend und rasant. Ein John Sinclair-Roman, wie aus der guten alten Zeit. Empfehlenswert. 08. Nov. 2009 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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